Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite
LXXVIII haubtstük
§ 605
nach ihren
unterschide-
nen bedi-
nungen ha-
ben sie man-
cherlei na-
men.

Gleichwie man land- und stadt-physicos in
Teutschland hat; so sind auch amts- und stadt-
chirurgi, ausserdem die regiments- und compagni-
feldscherer bekannt. Was zu einem regiments-
feldscherer erfodert werde, hat Valentini am a. o.
s. 618 mitgeteilet, und von der beurteilung des
heilerlones eines barbirs s. 659, 671.

§ 606
sie dürfen
tegen tra-
gen.

Die barbirer und buchdrucker, auch apotheker
nebst ihren gesellen, dürfen vermöge fürstlicher
verordnung tegen tragen.

§ 607
der bader
beschäfti-
gungen.

Die bader haben eigentlich mit dem baden in
einer öffentlichen bade-stuben, schröpfen zu thun,
doch wo es ihnen nicht untersaget ist, treiben sie
auch die chirurgi. Die barbirer wollen den ba-
dern das bartscheren schlechthin in den stuben, oder
dem bade-zimmer nur zugestehen, auf der nassen
bank, sihe das repertorium iuris priuati, im
Iten teile s. 406 fg. Friderich Gottlib Struve
de balneis ac balneatoribus.

§ 608
sie müssen
sich exami-
niren lassen.

Die bader müssen sich ebenfalls in vielen lan-
den vor der öffentlichen betreibung ihrer kunst exa-
miniren so wohl beeidigen lassen, königlich Preu-
sisches medicinal-edict vom 27 sept. 1725, S. Go-
thaische landesordnung P. II cap. III tit. 6 und
fernere beifugen dazu s. 304, Kur-Braunschweig-
Lüneburgische landes gesäze P. III cap. IV s. 454 fgg.
Sie dürfen eben so wenig, als die barbirer inner-
liche kuren fürnemen.



Neun
LXXVIII haubtſtuͤk
§ 605
nach ihren
unterſchide-
nen bedi-
nungen ha-
ben ſie man-
cherlei na-
men.

Gleichwie man land- und ſtadt-phyſicos in
Teutſchland hat; ſo ſind auch amts- und ſtadt-
chirurgi, auſſerdem die regiments- und compagni-
feldſcherer bekannt. Was zu einem regiments-
feldſcherer erfodert werde, hat Valentini am a. o.
ſ. 618 mitgeteilet, und von der beurteilung des
heilerlones eines barbirs ſ. 659, 671.

§ 606
ſie duͤrfen
tegen tra-
gen.

Die barbirer und buchdrucker, auch apotheker
nebſt ihren geſellen, duͤrfen vermoͤge fuͤrſtlicher
verordnung tegen tragen.

§ 607
der bader
beſchaͤfti-
gungen.

Die bader haben eigentlich mit dem baden in
einer oͤffentlichen bade-ſtuben, ſchroͤpfen zu thun,
doch wo es ihnen nicht unterſaget iſt, treiben ſie
auch die chirurgi. Die barbirer wollen den ba-
dern das bartſcheren ſchlechthin in den ſtuben, oder
dem bade-zimmer nur zugeſtehen, auf der naſſen
bank, ſihe das repertorium iuris priuati, im
Iten teile ſ. 406 fg. Friderich Gottlib Struve
de balneis ac balneatoribus.

§ 608
ſie muͤſſen
ſich exami-
niren laſſen.

Die bader muͤſſen ſich ebenfalls in vielen lan-
den vor der oͤffentlichen betreibung ihrer kunſt exa-
miniren ſo wohl beeidigen laſſen, koͤniglich Preu-
ſiſches medicinal-edict vom 27 ſept. 1725, S. Go-
thaiſche landesordnung P. II cap. III tit. 6 und
fernere beifugen dazu ſ. 304, Kur-Braunſchweig-
Luͤneburgiſche landes geſaͤze P. III cap. IV ſ. 454 fgg.
Sie duͤrfen eben ſo wenig, als die barbirer inner-
liche kuren fuͤrnemen.



Neun
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <pb facs="#f0260" n="248"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXXVIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;k</hi> </fw><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 605</head><lb/>
          <note place="left">nach ihren<lb/>
unter&#x017F;chide-<lb/>
nen bedi-<lb/>
nungen ha-<lb/>
ben &#x017F;ie man-<lb/>
cherlei na-<lb/>
men.</note>
          <p>Gleichwie man land- und &#x017F;tadt-phy&#x017F;icos in<lb/>
Teut&#x017F;chland hat; &#x017F;o &#x017F;ind auch amts- und &#x017F;tadt-<lb/>
chirurgi, au&#x017F;&#x017F;erdem die regiments- und compagni-<lb/>
feld&#x017F;cherer bekannt. Was zu einem regiments-<lb/>
feld&#x017F;cherer erfodert werde, hat <hi rendition="#fr">Valentini</hi> am a. o.<lb/>
&#x017F;. 618 mitgeteilet, und von der beurteilung des<lb/>
heilerlones eines barbirs &#x017F;. 659, 671.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 606</head><lb/>
          <note place="left">&#x017F;ie du&#x0364;rfen<lb/>
tegen tra-<lb/>
gen.</note>
          <p>Die barbirer und buchdrucker, auch apotheker<lb/>
neb&#x017F;t ihren ge&#x017F;ellen, du&#x0364;rfen vermo&#x0364;ge fu&#x0364;r&#x017F;tlicher<lb/>
verordnung tegen tragen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 607</head><lb/>
          <note place="left">der bader<lb/>
be&#x017F;cha&#x0364;fti-<lb/>
gungen.</note>
          <p>Die bader haben eigentlich mit dem baden in<lb/>
einer o&#x0364;ffentlichen bade-&#x017F;tuben, &#x017F;chro&#x0364;pfen zu thun,<lb/>
doch wo es ihnen nicht unter&#x017F;aget i&#x017F;t, treiben &#x017F;ie<lb/>
auch die chirurgi. Die barbirer wollen den ba-<lb/>
dern das bart&#x017F;cheren &#x017F;chlechthin in den &#x017F;tuben, oder<lb/>
dem bade-zimmer nur zuge&#x017F;tehen, auf der na&#x017F;&#x017F;en<lb/>
bank, &#x017F;ihe das <hi rendition="#aq">repertorium iuris priuati,</hi> im<lb/><hi rendition="#aq">I</hi>ten teile &#x017F;. 406 fg. <hi rendition="#fr">Friderich Gottlib Struve</hi><lb/><hi rendition="#aq">de balneis ac balneatoribus.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 608</head><lb/>
          <note place="left">&#x017F;ie mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ich exami-<lb/>
niren la&#x017F;&#x017F;en.</note>
          <p>Die bader mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich ebenfalls in vielen lan-<lb/>
den vor der o&#x0364;ffentlichen betreibung ihrer kun&#x017F;t exa-<lb/>
miniren &#x017F;o wohl beeidigen la&#x017F;&#x017F;en, ko&#x0364;niglich Preu-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;ches medicinal-edict vom 27 &#x017F;ept. 1725, S. Go-<lb/>
thai&#x017F;che landesordnung <hi rendition="#aq">P. II</hi> cap. <hi rendition="#aq">III</hi> tit. 6 und<lb/>
fernere beifugen dazu &#x017F;. 304, Kur-Braun&#x017F;chweig-<lb/>
Lu&#x0364;neburgi&#x017F;che landes ge&#x017F;a&#x0364;ze <hi rendition="#aq">P. III</hi> cap. <hi rendition="#aq">IV</hi> &#x017F;. 454 fgg.<lb/>
Sie du&#x0364;rfen eben &#x017F;o wenig, als die barbirer inner-<lb/>
liche kuren fu&#x0364;rnemen.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Neun</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[248/0260] LXXVIII haubtſtuͤk § 605 Gleichwie man land- und ſtadt-phyſicos in Teutſchland hat; ſo ſind auch amts- und ſtadt- chirurgi, auſſerdem die regiments- und compagni- feldſcherer bekannt. Was zu einem regiments- feldſcherer erfodert werde, hat Valentini am a. o. ſ. 618 mitgeteilet, und von der beurteilung des heilerlones eines barbirs ſ. 659, 671. § 606 Die barbirer und buchdrucker, auch apotheker nebſt ihren geſellen, duͤrfen vermoͤge fuͤrſtlicher verordnung tegen tragen. § 607 Die bader haben eigentlich mit dem baden in einer oͤffentlichen bade-ſtuben, ſchroͤpfen zu thun, doch wo es ihnen nicht unterſaget iſt, treiben ſie auch die chirurgi. Die barbirer wollen den ba- dern das bartſcheren ſchlechthin in den ſtuben, oder dem bade-zimmer nur zugeſtehen, auf der naſſen bank, ſihe das repertorium iuris priuati, im Iten teile ſ. 406 fg. Friderich Gottlib Struve de balneis ac balneatoribus. § 608 Die bader muͤſſen ſich ebenfalls in vielen lan- den vor der oͤffentlichen betreibung ihrer kunſt exa- miniren ſo wohl beeidigen laſſen, koͤniglich Preu- ſiſches medicinal-edict vom 27 ſept. 1725, S. Go- thaiſche landesordnung P. II cap. III tit. 6 und fernere beifugen dazu ſ. 304, Kur-Braunſchweig- Luͤneburgiſche landes geſaͤze P. III cap. IV ſ. 454 fgg. Sie duͤrfen eben ſo wenig, als die barbirer inner- liche kuren fuͤrnemen. Neun

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/260
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/260>, abgerufen am 25.04.2024.