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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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CII haubtst. von der
sich teils auf alle güter, oder einen teil des vermö-
gens oder nur auf dasjenige, was wärender ehe
erworben worden ist (errungenschaft). Jewei-
len bewirket dise gemeinschaft nur den nüsbrauch,
besonders nach ableben des einen ehegattens.
Daher die unterschidlichen einteilungen der bemel-
deten gemeinschaft entstehen.

§ 733
wo die all-
gemeine an-
noch üblich
ist?

Die allgemeine gemeinschaft der güter ist noch
haubtsächlich in Westphalen, zu Mühlhausen,
Hamburg, Lübek, Minden, Hildesheim, Bre-
men, in verschidenen Meklenburgischen, auch
Hollsteinischen städten z. e. zu Stettin, von West-
phal
am a. o. T. I s. 1639. T. IV s. 1722 s. 1881,
2033, 2094. Dreyer am a. o. s. 96 num. 12
gebräuchlich. Das Culmische recht b. IIII tit.
I fg. das Preusische recht b. V tit. 12 art. 5 § 2.
die Zittauer, Danziger etc. statuten cap. 39 besa-
gen ein gleiches. In Geldern, zu Basel, Schaf-
hausen, ist die bemeldete gemeinschaft der güter
ebenfalls hergebracht, sihe des Christian Gott-
frid Hofmanns
disp. de communionis bono-
rum coniugalium natura atque principiis

s. 9 fgg. Inhalts des alten Casselischen stadt-
rechtes, vom jare 1300 erbet ein ehegatt den an-
dern in allen und ieglichen gütern, welche von
dem verstorbenen hergekommen, oder erworben
worden sind, Kuchenbekers analecta Hassiaca
coll, IIII
s. 201. Just Henning Böhmer de
communione aeris alieni inter coniuges Ham-
burgenses,
in den exercitat. ad p. vol. IIII s.
592 fgg. und de diuerso sponsaliorum et ma-
trimonii lure,
cap. 3 § 3[5] fgg. s. 572 fgg. Ge-
orge Ludewig Böhmer
de iuribus et obliga-
tionibus coniugis superstitis ex communione
vniuersali praesertim iuxta statuta Hildesiensia,

Dreyer

CII haubtſt. von der
ſich teils auf alle guͤter, oder einen teil des vermoͤ-
gens oder nur auf dasjenige, was waͤrender ehe
erworben worden iſt (errungenſchaft). Jewei-
len bewirket diſe gemeinſchaft nur den nuͤsbrauch,
beſonders nach ableben des einen ehegattens.
Daher die unterſchidlichen einteilungen der bemel-
deten gemeinſchaft entſtehen.

§ 733
wo die all-
gemeine an-
noch uͤblich
iſt?

Die allgemeine gemeinſchaft der guͤter iſt noch
haubtſaͤchlich in Weſtphalen, zu Muͤhlhauſen,
Hamburg, Luͤbek, Minden, Hildesheim, Bre-
men, in verſchidenen Meklenburgiſchen, auch
Hollſteiniſchen ſtaͤdten z. e. zu Stettin, von Weſt-
phal
am a. o. T. I ſ. 1639. T. IV ſ. 1722 ſ. 1881,
2033, 2094. Dreyer am a. o. ſ. 96 num. 12
gebraͤuchlich. Das Culmiſche recht b. IIII tit.
I fg. das Preuſiſche recht b. V tit. 12 art. 5 § 2.
die Zittauer, Danziger ꝛc. ſtatuten cap. 39 beſa-
gen ein gleiches. In Geldern, zu Baſel, Schaf-
hauſen, iſt die bemeldete gemeinſchaft der guͤter
ebenfalls hergebracht, ſihe des Chriſtian Gott-
frid Hofmanns
diſp. de communionis bono-
rum coniugalium natura atque principiis

ſ. 9 fgg. Inhalts des alten Caſſeliſchen ſtadt-
rechtes, vom jare 1300 erbet ein ehegatt den an-
dern in allen und ieglichen guͤtern, welche von
dem verſtorbenen hergekommen, oder erworben
worden ſind, Kuchenbekers analecta Haſſiaca
coll, IIII
ſ. 201. Juſt Henning Boͤhmer de
communione aeris alieni inter coniuges Ham-
burgenſes,
in den exercitat. ad π. vol. IIII ſ.
592 fgg. und de diuerſo ſponſaliorum et ma-
trimonii lure,
cap. 3 § 3[5] fgg. ſ. 572 fgg. Ge-
orge Ludewig Boͤhmer
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tionibus coniugis ſuperſtitis ex communione
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[310/0322] CII haubtſt. von der ſich teils auf alle guͤter, oder einen teil des vermoͤ- gens oder nur auf dasjenige, was waͤrender ehe erworben worden iſt (errungenſchaft). Jewei- len bewirket diſe gemeinſchaft nur den nuͤsbrauch, beſonders nach ableben des einen ehegattens. Daher die unterſchidlichen einteilungen der bemel- deten gemeinſchaft entſtehen. § 733 Die allgemeine gemeinſchaft der guͤter iſt noch haubtſaͤchlich in Weſtphalen, zu Muͤhlhauſen, Hamburg, Luͤbek, Minden, Hildesheim, Bre- men, in verſchidenen Meklenburgiſchen, auch Hollſteiniſchen ſtaͤdten z. e. zu Stettin, von Weſt- phal am a. o. T. I ſ. 1639. T. IV ſ. 1722 ſ. 1881, 2033, 2094. Dreyer am a. o. ſ. 96 num. 12 gebraͤuchlich. Das Culmiſche recht b. IIII tit. I fg. das Preuſiſche recht b. V tit. 12 art. 5 § 2. die Zittauer, Danziger ꝛc. ſtatuten cap. 39 beſa- gen ein gleiches. In Geldern, zu Baſel, Schaf- hauſen, iſt die bemeldete gemeinſchaft der guͤter ebenfalls hergebracht, ſihe des Chriſtian Gott- frid Hofmanns diſp. de communionis bono- rum coniugalium natura atque principiis ſ. 9 fgg. Inhalts des alten Caſſeliſchen ſtadt- rechtes, vom jare 1300 erbet ein ehegatt den an- dern in allen und ieglichen guͤtern, welche von dem verſtorbenen hergekommen, oder erworben worden ſind, Kuchenbekers analecta Haſſiaca coll, IIII ſ. 201. Juſt Henning Boͤhmer de communione aeris alieni inter coniuges Ham- burgenſes, in den exercitat. ad π. vol. IIII ſ. 592 fgg. und de diuerſo ſponſaliorum et ma- trimonii lure, cap. 3 § 35 fgg. ſ. 572 fgg. Ge- orge Ludewig Boͤhmer de iuribus et obliga- tionibus coniugis ſuperſtitis ex communione vniuerſali praeſertim iuxta ſtatuta Hildeſienſia, Dreyer

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/322>, abgerufen am 28.03.2024.