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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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CXVII haubtst. von der
Johann zu Cleve nennete seine gemalin mutter,
Moser
s. 444. Der kaiser Heinrich der IIIIte
schribe dem bischofe zu Bamberg und nennete ihn
seinen nepoten, von Ludewig scriptores rerum
Bambergens.
s. 816. Sihe auch die Gundlin-
giana
im XIten stüke § 1-45, warum der kaiser
die kurfürsten neven nenne? Der titel: bruder
unter erlauchten personen erfodert eine gleichheit
des standes, von Pistorius in der vorrede zum
VIIten teile der amoenitat. s. 43, Joh. Jac.
Moser
vom brudertitel unter grosen herren s. 413-
424 opusculorum Jena 1744, 4.

§ 895
nicht min-
der des bru-
ders.

In dem so betitelten rechtsgegründeten eigen-
tume des hauses Preußen und Brandenburg auf
die herzogtümer und fürstentümer Jägerndorf etc.
cap. II § 10, wird angezogen, daß zu merer be-
stätigung der zwischen dem kurfürsten Joachim
dem IIten zu Brandenburg, und herzogen Fride-
richen, zu Ligniz, im jare 1537 errichteten erbver-
brüderung beide durchlauchtige contrahenten ge-
gen einander den bruder-namen sowohl unter sich,
als auch in ihren kanzelleien angenommen haben.
Zwischen dem kaiser Rudolph dem IIten und dem
Grossultane wurde 1606 belibet, daß dieser jenen
vater, und der kaiser den Grossultan son heissen
solle, Joh. Linnäus ad capitulationes s. 124 fg.

§ 896
der K. Ladis-
laus in Un-
garn nimmt
die verwit-
bete K. zur
mutter an.

Der könig Ladislaus, in Hungarn, nam die
verwitbete königin des Johannes Hunniades zur
mutter und deren prinzen zu brüdern an, Struve
de variis modis decernendi successorem und in
der iurisprudentia heroica P. IIII s. 441.

§ 897
andere
exempel
hiervon.

Der kaiser Ludewig, der Baier, nam seinen
vetter, den pfalzgrafen Rudolph im jare 1190 als

seinen

CXVII haubtſt. von der
Johann zu Cleve nennete ſeine gemalin mutter,
Moſer
ſ. 444. Der kaiſer Heinrich der IIIIte
ſchribe dem biſchofe zu Bamberg und nennete ihn
ſeinen nepoten, von Ludewig ſcriptores rerum
Bambergenſ.
ſ. 816. Sihe auch die Gundlin-
giana
im XIten ſtuͤke § 1-45, warum der kaiſer
die kurfuͤrſten neven nenne? Der titel: bruder
unter erlauchten perſonen erfodert eine gleichheit
des ſtandes, von Piſtorius in der vorrede zum
VIIten teile der amoenitat. ſ. 43, Joh. Jac.
Moſer
vom brudertitel unter groſen herren ſ. 413-
424 opuſculorum Jena 1744, 4.

§ 895
nicht min-
der des bru-
ders.

In dem ſo betitelten rechtsgegruͤndeten eigen-
tume des hauſes Preußen und Brandenburg auf
die herzogtuͤmer und fuͤrſtentuͤmer Jaͤgerndorf ꝛc.
cap. II § 10, wird angezogen, daß zu merer be-
ſtaͤtigung der zwiſchen dem kurfuͤrſten Joachim
dem IIten zu Brandenburg, und herzogen Fride-
richen, zu Ligniz, im jare 1537 errichteten erbver-
bruͤderung beide durchlauchtige contrahenten ge-
gen einander den bruder-namen ſowohl unter ſich,
als auch in ihren kanzelleien angenommen haben.
Zwiſchen dem kaiſer Rudolph dem IIten und dem
Grosſultane wurde 1606 belibet, daß dieſer jenen
vater, und der kaiſer den Grosſultan ſon heiſſen
ſolle, Joh. Linnaͤus ad capitulationes ſ. 124 fg.

§ 896
der K. Ladis-
laus in Un-
garn nimmt
die verwit-
bete K. zur
mutter an.

Der koͤnig Ladislaus, in Hungarn, nam die
verwitbete koͤnigin des Johannes Hunniades zur
mutter und deren prinzen zu bruͤdern an, Struve
de variis modis decernendi ſucceſſorem und in
der iurisprudentia heroica P. IIII ſ. 441.

§ 897
andere
exempel
hiervon.

Der kaiſer Ludewig, der Baier, nam ſeinen
vetter, den pfalzgrafen Rudolph im jare 1190 als

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[386/0398] CXVII haubtſt. von der Johann zu Cleve nennete ſeine gemalin mutter, Moſer ſ. 444. Der kaiſer Heinrich der IIIIte ſchribe dem biſchofe zu Bamberg und nennete ihn ſeinen nepoten, von Ludewig ſcriptores rerum Bambergenſ. ſ. 816. Sihe auch die Gundlin- giana im XIten ſtuͤke § 1-45, warum der kaiſer die kurfuͤrſten neven nenne? Der titel: bruder unter erlauchten perſonen erfodert eine gleichheit des ſtandes, von Piſtorius in der vorrede zum VIIten teile der amoenitat. ſ. 43, Joh. Jac. Moſer vom brudertitel unter groſen herren ſ. 413- 424 opuſculorum Jena 1744, 4. § 895 In dem ſo betitelten rechtsgegruͤndeten eigen- tume des hauſes Preußen und Brandenburg auf die herzogtuͤmer und fuͤrſtentuͤmer Jaͤgerndorf ꝛc. cap. II § 10, wird angezogen, daß zu merer be- ſtaͤtigung der zwiſchen dem kurfuͤrſten Joachim dem IIten zu Brandenburg, und herzogen Fride- richen, zu Ligniz, im jare 1537 errichteten erbver- bruͤderung beide durchlauchtige contrahenten ge- gen einander den bruder-namen ſowohl unter ſich, als auch in ihren kanzelleien angenommen haben. Zwiſchen dem kaiſer Rudolph dem IIten und dem Grosſultane wurde 1606 belibet, daß dieſer jenen vater, und der kaiſer den Grosſultan ſon heiſſen ſolle, Joh. Linnaͤus ad capitulationes ſ. 124 fg. § 896 Der koͤnig Ladislaus, in Hungarn, nam die verwitbete koͤnigin des Johannes Hunniades zur mutter und deren prinzen zu bruͤdern an, Struve de variis modis decernendi ſucceſſorem und in der iurisprudentia heroica P. IIII ſ. 441. § 897 Der kaiſer Ludewig, der Baier, nam ſeinen vetter, den pfalzgrafen Rudolph im jare 1190 als ſeinen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/398>, abgerufen am 29.03.2024.