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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von der einkindschaft etc.
Hundert und achtzehentes haubtstück
von der einkindschaft, wie auch der
einsezung zum rechten vater, oder zur
rechten mutter.
§ 905

Die einsezung zu rechten ältern und die einkind-die einkind-
schaft u. die
einsezung zu
rechten äl-
tern sind un-
terschiden.

schaft, sind an und für sich selbst unterschi-
den. Inhalts der grafschaft Hohenlohe gemein-
samen landrechtes vom jare 1738 s. 39, 40, kann
eine braut und ein bräutigam den kindern voriger
ehe sich nur zu einem stifvater und stifmutter be-
nennen, sowohl einsezen lassen. Da hingegen die
einsezung zu rechten ältern, oder die einkindschaft
ein solches geding ist, darin von den beiden zu-
sammen heiratenden personen eine gegen der an-
dern kinder voriger ehe, anstatt eines rechten va-
ters, oder einer rechten Mutter zu seyn, sich er-
kläret, damit die von beiden, oder einem teile zu-
gebrachte kinder mit denen, welche aus der be-
vorstehenden ehe gehoffet werden, in dem zusam-
mengesezten gemeinschaftlichen vermögen, an den
ältern gleiches erbrecht haben sollen.

§ 906

Die einkindschaft ist ein geding, kraft deren diewas die ein-
kindschaft
ist?

ältern die kinder aus verschidenen ehen in ansehung
der erbfolge auf eine zu recht beständige weise ein-
ander gleich machen, Rick de vnione prolium
cap. VI
num. 16, Bardili de vnione pro-
lium § X.

§ 907ist nicht für
die Römi-
sche adopti-
on eingefü-
ret worden.

Die einkindschaft ist anstatt der Römischen an-
wünschung keinesweges eingefüret worden, wie

dann
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von der einkindſchaft ꝛc.
Hundert und achtzehentes haubtſtuͤck
von der einkindſchaft, wie auch der
einſezung zum rechten vater, oder zur
rechten mutter.
§ 905

Die einſezung zu rechten aͤltern und die einkind-die einkind-
ſchaft u. die
einſezung zu
rechten aͤl-
tern ſind un-
terſchiden.

ſchaft, ſind an und fuͤr ſich ſelbſt unterſchi-
den. Inhalts der grafſchaft Hohenlohe gemein-
ſamen landrechtes vom jare 1738 ſ. 39, 40, kann
eine braut und ein braͤutigam den kindern voriger
ehe ſich nur zu einem ſtifvater und ſtifmutter be-
nennen, ſowohl einſezen laſſen. Da hingegen die
einſezung zu rechten aͤltern, oder die einkindſchaft
ein ſolches geding iſt, darin von den beiden zu-
ſammen heiratenden perſonen eine gegen der an-
dern kinder voriger ehe, anſtatt eines rechten va-
ters, oder einer rechten Mutter zu ſeyn, ſich er-
klaͤret, damit die von beiden, oder einem teile zu-
gebrachte kinder mit denen, welche aus der be-
vorſtehenden ehe gehoffet werden, in dem zuſam-
mengeſezten gemeinſchaftlichen vermoͤgen, an den
aͤltern gleiches erbrecht haben ſollen.

§ 906

Die einkindſchaft iſt ein geding, kraft deren diewas die ein-
kindſchaft
iſt?

aͤltern die kinder aus verſchidenen ehen in anſehung
der erbfolge auf eine zu recht beſtaͤndige weiſe ein-
ander gleich machen, Rick de vnione prolium
cap. VI
num. 16, Bardili de vnione pro-
lium § X.

§ 907iſt nicht fuͤr
die Roͤmi-
ſche adopti-
on eingefuͤ-
ret worden.

Die einkindſchaft iſt anſtatt der Roͤmiſchen an-
wuͤnſchung keinesweges eingefuͤret worden, wie

dann
B b 4
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[391/0403] von der einkindſchaft ꝛc. Hundert und achtzehentes haubtſtuͤck von der einkindſchaft, wie auch der einſezung zum rechten vater, oder zur rechten mutter. § 905 Die einſezung zu rechten aͤltern und die einkind- ſchaft, ſind an und fuͤr ſich ſelbſt unterſchi- den. Inhalts der grafſchaft Hohenlohe gemein- ſamen landrechtes vom jare 1738 ſ. 39, 40, kann eine braut und ein braͤutigam den kindern voriger ehe ſich nur zu einem ſtifvater und ſtifmutter be- nennen, ſowohl einſezen laſſen. Da hingegen die einſezung zu rechten aͤltern, oder die einkindſchaft ein ſolches geding iſt, darin von den beiden zu- ſammen heiratenden perſonen eine gegen der an- dern kinder voriger ehe, anſtatt eines rechten va- ters, oder einer rechten Mutter zu ſeyn, ſich er- klaͤret, damit die von beiden, oder einem teile zu- gebrachte kinder mit denen, welche aus der be- vorſtehenden ehe gehoffet werden, in dem zuſam- mengeſezten gemeinſchaftlichen vermoͤgen, an den aͤltern gleiches erbrecht haben ſollen. die einkind- ſchaft u. die einſezung zu rechten aͤl- tern ſind un- terſchiden. § 906 Die einkindſchaft iſt ein geding, kraft deren die aͤltern die kinder aus verſchidenen ehen in anſehung der erbfolge auf eine zu recht beſtaͤndige weiſe ein- ander gleich machen, Rick de vnione prolium cap. VI num. 16, Bardili de vnione pro- lium § X. was die ein- kindſchaft iſt? § 907 Die einkindſchaft iſt anſtatt der Roͤmiſchen an- wuͤnſchung keinesweges eingefuͤret worden, wie dann B b 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/403>, abgerufen am 28.03.2024.