Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

maultir- und esels-zucht.
hafer am meisten verdient, bekömmt am wenig-
sten. Wer kan latein, hat ein gut pferd und se-
ckel mit gelt, der reisset und kömmt wohl durch
die ganze welt. Alte diner, hund und pferd, sind
bei hof in einem wert, Pistorius I, 47.

Achtes haubtstück
von der maultir- und esels-zucht.
§ 1139

Die maulesels-zucht ist ebenfalls nicht zu ver-die maul-
tir- und
esels-zucht
ist nicht zu
verabsäu-
men.

absäumen. Denn dises tir ist im futter
leichter, als ein pferd zu halten, es ist auch weit
dauerhafter, und kan zum reiten, faren, und tra-
gen großer lasten, besser als die pferde, gebrau-
chet werden, iedoch ist selbiges dumm, halsstarrig,
stockisch, tückisch, und seinem knechte gefärlich,
kluger landmann im IIten teile cap. 32, und be-
gattet sich nicht. Die grosen Italienischen wald-
esel belegen die pferde-stute, davon fallen die ge-
meinen maulesel. Wer aber etwas sonderlicheswie solche
haben will, der lässet sie aus Neapolis, Sicilien
oder Auvergne kommen, wo das stück 40 bis 50
pistolen auf dem plaze kostet, Keyßlers reisen
Iter teil s. 334.

§ 1140

Die andere art der belegung geschicht mit einergezeuget
eselin und pferde-hengste, dise gattung fället klei-
ner, Winter von Adlersflügel s. 122 fgg.,
Döbel s. 239.

§ 1141

Die besten maulesel fallen von einem grosenwerden?
eselshengste und einer pferdestute. Dise aber kan
hernach mit einem pferdehengste nicht wieder bele-

get

maultir- und eſels-zucht.
hafer am meiſten verdient, bekoͤmmt am wenig-
ſten. Wer kan latein, hat ein gut pferd und ſe-
ckel mit gelt, der reiſſet und koͤmmt wohl durch
die ganze welt. Alte diner, hund und pferd, ſind
bei hof in einem wert, Piſtorius I, 47.

Achtes haubtſtuͤck
von der maultir- und eſels-zucht.
§ 1139

Die mauleſels-zucht iſt ebenfalls nicht zu ver-die maul-
tir- und
eſels-zucht
iſt nicht zu
verabſaͤu-
men.

abſaͤumen. Denn diſes tir iſt im futter
leichter, als ein pferd zu halten, es iſt auch weit
dauerhafter, und kan zum reiten, faren, und tra-
gen großer laſten, beſſer als die pferde, gebrau-
chet werden, iedoch iſt ſelbiges dumm, halsſtarrig,
ſtockiſch, tuͤckiſch, und ſeinem knechte gefaͤrlich,
kluger landmann im IIten teile cap. 32, und be-
gattet ſich nicht. Die groſen Italieniſchen wald-
eſel belegen die pferde-ſtute, davon fallen die ge-
meinen mauleſel. Wer aber etwas ſonderlicheswie ſolche
haben will, der laͤſſet ſie aus Neapolis, Sicilien
oder Auvergne kommen, wo das ſtuͤck 40 bis 50
piſtolen auf dem plaze koſtet, Keyßlers reiſen
Iter teil ſ. 334.

§ 1140

Die andere art der belegung geſchicht mit einergezeuget
eſelin und pferde-hengſte, diſe gattung faͤllet klei-
ner, Winter von Adlersfluͤgel ſ. 122 fgg.,
Doͤbel ſ. 239.

§ 1141

Die beſten mauleſel fallen von einem groſenwerden?
eſelshengſte und einer pferdeſtute. Diſe aber kan
hernach mit einem pferdehengſte nicht wieder bele-

get
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0491" n="479"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">maultir- und e&#x017F;els-zucht.</hi></fw><lb/>
hafer am mei&#x017F;ten verdient, beko&#x0364;mmt am wenig-<lb/>
&#x017F;ten. Wer kan latein, hat ein gut pferd und &#x017F;e-<lb/>
ckel mit gelt, der rei&#x017F;&#x017F;et und ko&#x0364;mmt wohl durch<lb/>
die ganze welt. Alte diner, hund und pferd, &#x017F;ind<lb/>
bei hof in einem wert, <hi rendition="#fr">Pi&#x017F;torius</hi> <hi rendition="#aq">I</hi>, 47.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Achtes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von der maultir- und e&#x017F;els-zucht.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1139</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>ie maule&#x017F;els-zucht i&#x017F;t ebenfalls nicht zu ver-<note place="right">die maul-<lb/>
tir- und<lb/>
e&#x017F;els-zucht<lb/>
i&#x017F;t nicht zu<lb/>
verab&#x017F;a&#x0364;u-<lb/>
men.</note><lb/>
ab&#x017F;a&#x0364;umen. Denn di&#x017F;es tir i&#x017F;t im futter<lb/>
leichter, als ein pferd zu halten, es i&#x017F;t auch weit<lb/>
dauerhafter, und kan zum reiten, faren, und tra-<lb/>
gen großer la&#x017F;ten, be&#x017F;&#x017F;er als die pferde, gebrau-<lb/>
chet werden, iedoch i&#x017F;t &#x017F;elbiges dumm, hals&#x017F;tarrig,<lb/>
&#x017F;tocki&#x017F;ch, tu&#x0364;cki&#x017F;ch, und &#x017F;einem knechte gefa&#x0364;rlich,<lb/><hi rendition="#fr">kluger landmann</hi> im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile cap. 32, und be-<lb/>
gattet &#x017F;ich nicht. Die gro&#x017F;en Italieni&#x017F;chen wald-<lb/>
e&#x017F;el belegen die pferde-&#x017F;tute, davon fallen die ge-<lb/>
meinen maule&#x017F;el. Wer aber etwas &#x017F;onderliches<note place="right">wie &#x017F;olche</note><lb/>
haben will, der la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie aus Neapolis, Sicilien<lb/>
oder Auvergne kommen, wo das &#x017F;tu&#x0364;ck 40 bis 50<lb/>
pi&#x017F;tolen auf dem plaze ko&#x017F;tet, <hi rendition="#fr">Keyßlers</hi> rei&#x017F;en<lb/><hi rendition="#aq">I</hi>ter teil &#x017F;. 334.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1140</head><lb/>
            <p>Die andere art der belegung ge&#x017F;chicht mit einer<note place="right">gezeuget</note><lb/>
e&#x017F;elin und pferde-heng&#x017F;te, di&#x017F;e gattung fa&#x0364;llet klei-<lb/>
ner, <hi rendition="#fr">Winter von Adlersflu&#x0364;gel</hi> &#x017F;. 122 fgg.,<lb/><hi rendition="#fr">Do&#x0364;bel</hi> &#x017F;. 239.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1141</head><lb/>
            <p>Die be&#x017F;ten maule&#x017F;el fallen von einem gro&#x017F;en<note place="right">werden?</note><lb/>
e&#x017F;elsheng&#x017F;te und einer pferde&#x017F;tute. Di&#x017F;e aber kan<lb/>
hernach mit einem pferdeheng&#x017F;te nicht wieder bele-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">get</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[479/0491] maultir- und eſels-zucht. hafer am meiſten verdient, bekoͤmmt am wenig- ſten. Wer kan latein, hat ein gut pferd und ſe- ckel mit gelt, der reiſſet und koͤmmt wohl durch die ganze welt. Alte diner, hund und pferd, ſind bei hof in einem wert, Piſtorius I, 47. Achtes haubtſtuͤck von der maultir- und eſels-zucht. § 1139 Die mauleſels-zucht iſt ebenfalls nicht zu ver- abſaͤumen. Denn diſes tir iſt im futter leichter, als ein pferd zu halten, es iſt auch weit dauerhafter, und kan zum reiten, faren, und tra- gen großer laſten, beſſer als die pferde, gebrau- chet werden, iedoch iſt ſelbiges dumm, halsſtarrig, ſtockiſch, tuͤckiſch, und ſeinem knechte gefaͤrlich, kluger landmann im IIten teile cap. 32, und be- gattet ſich nicht. Die groſen Italieniſchen wald- eſel belegen die pferde-ſtute, davon fallen die ge- meinen mauleſel. Wer aber etwas ſonderliches haben will, der laͤſſet ſie aus Neapolis, Sicilien oder Auvergne kommen, wo das ſtuͤck 40 bis 50 piſtolen auf dem plaze koſtet, Keyßlers reiſen Iter teil ſ. 334. die maul- tir- und eſels-zucht iſt nicht zu verabſaͤu- men. wie ſolche § 1140 Die andere art der belegung geſchicht mit einer eſelin und pferde-hengſte, diſe gattung faͤllet klei- ner, Winter von Adlersfluͤgel ſ. 122 fgg., Doͤbel ſ. 239. gezeuget § 1141 Die beſten mauleſel fallen von einem groſen eſelshengſte und einer pferdeſtute. Diſe aber kan hernach mit einem pferdehengſte nicht wieder bele- get werden?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/491
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/491>, abgerufen am 25.04.2024.