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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom rindvihe.
ort, wo das verreckte vih eingescharret worden ist,
muß von holze und wachholder-reisern ein starkes
feuer angezündet werden, damit die luft rein
bleibe.

§ 1163

So bald das vih erkranket, darf es nicht zurdas kranke
vih darf
nicht bei
dem andern
vihe gelassen
werden.

weide getriben, auch nicht beim andern gelassen
werden. Von den krankheiten des rindvihes sihe
den Hofmann am a. o. im IIten teile s. 153, den
Fürstenau in der viharzeneikunst, 1747, 8, den
Hückel von der viheseuche, 8, welcher am besten
von diser materi geschriben hat. Die sammlung
der arzeneimittel bei der vihseuche, Prenzlau 1746,
8, F. H. Casselische verordnung wegen der vihe-
seuche vom 13ten april 1745, Leopoldt am a. o.
s. 428, 452. Sonst handeln auch vom hornvihe
George Andreas Böckler in der haus- und feld-
schule s. 205-220, des P. Noel Chomels öco-
nomisches und physicalisches lexicon, sp. 128-131
des VIIten teiles, Fr. Ph. Florini kluger und
rechtsverständiger hausvater, s. 954-997 des
IIten bandes.

§ 1164

Das ochsenblut wird zum salzsiden gebrauchet,wozu das
ochsenblut
gebrauchet
wird?

Keyßler IIten teile 574, und im I s. 52, auch von
den zuckerbeckern zur reinigung des zuckers, im-
gleichen zum Berliner-blau genommen, Marper-
ger
am a. o. s. 170; den bäumen dinet es zum
dünger. Der handel mit ochsen-häuten ist be-
trächtlich. Zu Hamburg ist der handel mit ge-
räucherten ochsen-fleische und zungen zimlich. Die
hörner verarbeiten die kammacher. Die knochen
dinen den knochen-drehern.

§ 1165

Uebrigens lautet das sprüchwort: alle kühedie sprüch-
wörter vom
rindvihe.

sind kälber gewesen; imgleichen: eine beschmissene

kuh
H h 4

vom rindvihe.
ort, wo das verreckte vih eingeſcharret worden iſt,
muß von holze und wachholder-reiſern ein ſtarkes
feuer angezuͤndet werden, damit die luft rein
bleibe.

§ 1163

So bald das vih erkranket, darf es nicht zurdas kranke
vih darf
nicht bei
dem andern
vihe gelaſſen
werden.

weide getriben, auch nicht beim andern gelaſſen
werden. Von den krankheiten des rindvihes ſihe
den Hofmann am a. o. im IIten teile ſ. 153, den
Fuͤrſtenau in der viharzeneikunſt, 1747, 8, den
Huͤckel von der viheſeuche, 8, welcher am beſten
von diſer materi geſchriben hat. Die ſammlung
der arzeneimittel bei der vihſeuche, Prenzlau 1746,
8, F. H. Caſſeliſche verordnung wegen der vihe-
ſeuche vom 13ten april 1745, Leopoldt am a. o.
ſ. 428, 452. Sonſt handeln auch vom hornvihe
George Andreas Boͤckler in der haus- und feld-
ſchule ſ. 205-220, des P. Noel Chomels oͤco-
nomiſches und phyſicaliſches lexicon, ſp. 128-131
des VIIten teiles, Fr. Ph. Florini kluger und
rechtsverſtaͤndiger hausvater, ſ. 954-997 des
IIten bandes.

§ 1164

Das ochſenblut wird zum ſalzſiden gebrauchet,wozu das
ochſenblut
gebrauchet
wird?

Keyßler IIten teile 574, und im I ſ. 52, auch von
den zuckerbeckern zur reinigung des zuckers, im-
gleichen zum Berliner-blau genommen, Marper-
ger
am a. o. ſ. 170; den baͤumen dinet es zum
duͤnger. Der handel mit ochſen-haͤuten iſt be-
traͤchtlich. Zu Hamburg iſt der handel mit ge-
raͤucherten ochſen-fleiſche und zungen zimlich. Die
hoͤrner verarbeiten die kammacher. Die knochen
dinen den knochen-drehern.

§ 1165

Uebrigens lautet das ſpruͤchwort: alle kuͤhedie ſpruͤch-
woͤrter vom
rindvihe.

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[487/0499] vom rindvihe. ort, wo das verreckte vih eingeſcharret worden iſt, muß von holze und wachholder-reiſern ein ſtarkes feuer angezuͤndet werden, damit die luft rein bleibe. § 1163 So bald das vih erkranket, darf es nicht zur weide getriben, auch nicht beim andern gelaſſen werden. Von den krankheiten des rindvihes ſihe den Hofmann am a. o. im IIten teile ſ. 153, den Fuͤrſtenau in der viharzeneikunſt, 1747, 8, den Huͤckel von der viheſeuche, 8, welcher am beſten von diſer materi geſchriben hat. Die ſammlung der arzeneimittel bei der vihſeuche, Prenzlau 1746, 8, F. H. Caſſeliſche verordnung wegen der vihe- ſeuche vom 13ten april 1745, Leopoldt am a. o. ſ. 428, 452. Sonſt handeln auch vom hornvihe George Andreas Boͤckler in der haus- und feld- ſchule ſ. 205-220, des P. Noel Chomels oͤco- nomiſches und phyſicaliſches lexicon, ſp. 128-131 des VIIten teiles, Fr. Ph. Florini kluger und rechtsverſtaͤndiger hausvater, ſ. 954-997 des IIten bandes. das kranke vih darf nicht bei dem andern vihe gelaſſen werden. § 1164 Das ochſenblut wird zum ſalzſiden gebrauchet, Keyßler IIten teile 574, und im I ſ. 52, auch von den zuckerbeckern zur reinigung des zuckers, im- gleichen zum Berliner-blau genommen, Marper- ger am a. o. ſ. 170; den baͤumen dinet es zum duͤnger. Der handel mit ochſen-haͤuten iſt be- traͤchtlich. Zu Hamburg iſt der handel mit ge- raͤucherten ochſen-fleiſche und zungen zimlich. Die hoͤrner verarbeiten die kammacher. Die knochen dinen den knochen-drehern. wozu das ochſenblut gebrauchet wird? § 1165 Uebrigens lautet das ſpruͤchwort: alle kuͤhe ſind kaͤlber geweſen; imgleichen: eine beſchmiſſene kuh die ſpruͤch- woͤrter vom rindvihe. H h 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/499>, abgerufen am 28.03.2024.