Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

XXX haubtstück
früchte begreifen das gewächs, welches vom kraut
und stengel hervorwächset, z. e. kürbse, gurken,
artischocken, mohn, hirsen, reiß, erbsen, linsen,
bonen, Arn. Frid. von Hartenfels oder Reisen-
berg
neuer garten-saal, Frankfurt 1745, 8, Stis-
ser
am a. o. s. 47 fgg. Christian Reichardts
IIIter und IIIIter teil des garten-schazes. Von
den gärten selbst wird bald ein meres folgen.

§ 1443
zwibeln,

Zu Reichelsheim in der Wetterau zihen die
Nassau-Weilburgische untertanen die zwibeln
zu morgenfeldes. Daher die landesherrschaft
den zehnten davon fodert. Von deren fortpflan-
zung sihe des Samuel Trowells anleitung für
einen landmann, oder neue abhandlung vom
ackerbaue, der gärtnerei etc. Leipzig 1750, 8. s. 253
254. Sie teilen sich 1) in die sommer- 2) Jo-
hannis- 3) säz- oder steck- 4) winter- und 5)
weise spanische zwibeln, Reichardt III s. 209 fgg.

§ 1444
tartuffeln,

Die tartuffeln, (kartoffeln oder krumme birne)
sind zum teile ein garten- zum teile aber ein feld-
gewächse, und mit den erd-äpfeln als einer unge-
sunden frucht gar nicht zu vermischen. Einige
kameralisten wollen, in betracht der gemeine mann
viles am brod-korne dadurch ersparet, den tar-
tuffeln-bau nicht loben; gestalt sie den frucht-preiß
verringerten. Allein sie haben noch kein gehör
gefunden. Von deren pflanzung sihe die öcono-
mischen nachrichten im VIten teile s. 534, Leipzig
1754, 8.

§ 1445
der zehnte
ist davon zu
[le]isten.

Im Nassau-Sarwerdischen ist zwischen Nas-
sau-Weilburg und dessen untertanen zu Herbiz-
heim wegen des krummbirn-zehntens die sache an
das kammergericht gedihen; es sind auf beiden

seiten

XXX haubtſtuͤck
fruͤchte begreifen das gewaͤchs, welches vom kraut
und ſtengel hervorwaͤchſet, z. e. kuͤrbſe, gurken,
artiſchocken, mohn, hirſen, reiß, erbſen, linſen,
bonen, Arn. Frid. von Hartenfels oder Reiſen-
berg
neuer garten-ſaal, Frankfurt 1745, 8, Stiſ-
ſer
am a. o. ſ. 47 fgg. Chriſtian Reichardts
IIIter und IIIIter teil des garten-ſchazes. Von
den gaͤrten ſelbſt wird bald ein meres folgen.

§ 1443
zwibeln,

Zu Reichelsheim in der Wetterau zihen die
Naſſau-Weilburgiſche untertanen die zwibeln
zu morgenfeldes. Daher die landesherrſchaft
den zehnten davon fodert. Von deren fortpflan-
zung ſihe des Samuel Trowells anleitung fuͤr
einen landmann, oder neue abhandlung vom
ackerbaue, der gaͤrtnerei ꝛc. Leipzig 1750, 8. ſ. 253
254. Sie teilen ſich 1) in die ſommer- 2) Jo-
hannis- 3) ſaͤz- oder ſteck- 4) winter- und 5)
weiſe ſpaniſche zwibeln, Reichardt III ſ. 209 fgg.

§ 1444
tartuffeln,

Die tartuffeln, (kartoffeln oder krumme birne)
ſind zum teile ein garten- zum teile aber ein feld-
gewaͤchſe, und mit den erd-aͤpfeln als einer unge-
ſunden frucht gar nicht zu vermiſchen. Einige
kameraliſten wollen, in betracht der gemeine mann
viles am brod-korne dadurch erſparet, den tar-
tuffeln-bau nicht loben; geſtalt ſie den frucht-preiß
verringerten. Allein ſie haben noch kein gehoͤr
gefunden. Von deren pflanzung ſihe die oͤcono-
miſchen nachrichten im VIten teile ſ. 534, Leipzig
1754, 8.

§ 1445
der zehnte
iſt davon zu
[le]iſten.

Im Naſſau-Sarwerdiſchen iſt zwiſchen Naſ-
ſau-Weilburg und deſſen untertanen zu Herbiz-
heim wegen des krummbirn-zehntens die ſache an
das kammergericht gedihen; es ſind auf beiden

ſeiten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0598" n="586"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXX</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/>
fru&#x0364;chte begreifen das gewa&#x0364;chs, welches vom kraut<lb/>
und &#x017F;tengel hervorwa&#x0364;ch&#x017F;et, z. e. ku&#x0364;rb&#x017F;e, gurken,<lb/>
arti&#x017F;chocken, mohn, hir&#x017F;en, reiß, erb&#x017F;en, lin&#x017F;en,<lb/>
bonen, <hi rendition="#fr">Arn. Frid. von Hartenfels</hi> oder <hi rendition="#fr">Rei&#x017F;en-<lb/>
berg</hi> neuer garten-&#x017F;aal, Frankfurt 1745, 8, <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er</hi> am a. o. &#x017F;. 47 fgg. <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tian Reichardts</hi><lb/><hi rendition="#aq">III</hi>ter und <hi rendition="#aq">IIII</hi>ter teil des garten-&#x017F;chazes. Von<lb/>
den ga&#x0364;rten &#x017F;elb&#x017F;t wird bald ein meres folgen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1443</head><lb/>
            <note place="left">zwibeln,</note>
            <p>Zu Reichelsheim in der Wetterau zihen die<lb/>
Na&#x017F;&#x017F;au-Weilburgi&#x017F;che untertanen die zwibeln<lb/>
zu morgenfeldes. Daher die landesherr&#x017F;chaft<lb/>
den zehnten davon fodert. Von deren fortpflan-<lb/>
zung &#x017F;ihe des <hi rendition="#fr">Samuel Trowells</hi> anleitung fu&#x0364;r<lb/>
einen landmann, oder neue abhandlung vom<lb/>
ackerbaue, der ga&#x0364;rtnerei &#xA75B;c. Leipzig 1750, 8. &#x017F;. 253<lb/>
254. Sie teilen &#x017F;ich 1) in die &#x017F;ommer- 2) Jo-<lb/>
hannis- 3) &#x017F;a&#x0364;z- oder &#x017F;teck- 4) winter- und 5)<lb/>
wei&#x017F;e &#x017F;pani&#x017F;che zwibeln, <hi rendition="#fr">Reichardt</hi> <hi rendition="#aq">III</hi> &#x017F;. 209 fgg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1444</head><lb/>
            <note place="left">tartuffeln,</note>
            <p>Die tartuffeln, (kartoffeln oder krumme birne)<lb/>
&#x017F;ind zum teile ein garten- zum teile aber ein feld-<lb/>
gewa&#x0364;ch&#x017F;e, und mit den erd-a&#x0364;pfeln als einer unge-<lb/>
&#x017F;unden frucht gar nicht zu vermi&#x017F;chen. Einige<lb/>
kamerali&#x017F;ten wollen, in betracht der gemeine mann<lb/>
viles am brod-korne dadurch er&#x017F;paret, den tar-<lb/>
tuffeln-bau nicht loben; ge&#x017F;talt &#x017F;ie den frucht-preiß<lb/>
verringerten. Allein &#x017F;ie haben noch kein geho&#x0364;r<lb/>
gefunden. Von deren pflanzung &#x017F;ihe die o&#x0364;cono-<lb/>
mi&#x017F;chen nachrichten im <hi rendition="#aq">VI</hi>ten teile &#x017F;. 534, Leipzig<lb/>
1754, 8.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1445</head><lb/>
            <note place="left">der zehnte<lb/>
i&#x017F;t davon zu<lb/><supplied>le</supplied>i&#x017F;ten.</note>
            <p>Im Na&#x017F;&#x017F;au-Sarwerdi&#x017F;chen i&#x017F;t zwi&#x017F;chen Na&#x017F;-<lb/>
&#x017F;au-Weilburg und de&#x017F;&#x017F;en untertanen zu Herbiz-<lb/>
heim wegen des krummbirn-zehntens die &#x017F;ache an<lb/>
das kammergericht gedihen; es &#x017F;ind auf beiden<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;eiten</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[586/0598] XXX haubtſtuͤck fruͤchte begreifen das gewaͤchs, welches vom kraut und ſtengel hervorwaͤchſet, z. e. kuͤrbſe, gurken, artiſchocken, mohn, hirſen, reiß, erbſen, linſen, bonen, Arn. Frid. von Hartenfels oder Reiſen- berg neuer garten-ſaal, Frankfurt 1745, 8, Stiſ- ſer am a. o. ſ. 47 fgg. Chriſtian Reichardts IIIter und IIIIter teil des garten-ſchazes. Von den gaͤrten ſelbſt wird bald ein meres folgen. § 1443 Zu Reichelsheim in der Wetterau zihen die Naſſau-Weilburgiſche untertanen die zwibeln zu morgenfeldes. Daher die landesherrſchaft den zehnten davon fodert. Von deren fortpflan- zung ſihe des Samuel Trowells anleitung fuͤr einen landmann, oder neue abhandlung vom ackerbaue, der gaͤrtnerei ꝛc. Leipzig 1750, 8. ſ. 253 254. Sie teilen ſich 1) in die ſommer- 2) Jo- hannis- 3) ſaͤz- oder ſteck- 4) winter- und 5) weiſe ſpaniſche zwibeln, Reichardt III ſ. 209 fgg. § 1444 Die tartuffeln, (kartoffeln oder krumme birne) ſind zum teile ein garten- zum teile aber ein feld- gewaͤchſe, und mit den erd-aͤpfeln als einer unge- ſunden frucht gar nicht zu vermiſchen. Einige kameraliſten wollen, in betracht der gemeine mann viles am brod-korne dadurch erſparet, den tar- tuffeln-bau nicht loben; geſtalt ſie den frucht-preiß verringerten. Allein ſie haben noch kein gehoͤr gefunden. Von deren pflanzung ſihe die oͤcono- miſchen nachrichten im VIten teile ſ. 534, Leipzig 1754, 8. § 1445 Im Naſſau-Sarwerdiſchen iſt zwiſchen Naſ- ſau-Weilburg und deſſen untertanen zu Herbiz- heim wegen des krummbirn-zehntens die ſache an das kammergericht gedihen; es ſind auf beiden ſeiten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/598
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 586. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/598>, abgerufen am 28.03.2024.