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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XXXII haubtstück
damit der nuzen und vorteil im lande verbleibe,
Mylius am a. o. s. 487, 495.

§ 1461
das über-
mäsige ta-
backsrau-
chen ist zu
verbiten.

In den F. S. Altenburgischen landes-ordnun-
gen s. 207, und Gothaischen landes-ordn. P. II
s. 171, wird das übermäsige tabacksrauchen als
höchstschädlich untersaget. In der hisigen stipen-
diaten-ordnung s. 15 § 11 ist das tabacksrauchen
den stipendiaten untersaget. Sihe den Klingner
am a. o. s. 263 fg. s. 599 des Iten teiles. Neu-
mann
in der chimi s. 399 fgg., des dritten teiles
vom IIten bande s. 402 hält den schmauch-taback
für schädlich.

§ 1462

In sachen Heinrich Nicol Steineckens zu Bre-
men, wider Jacob Bertram zu Zelle, wurde
1748 über ein faß briftaback gestritten: ob extra
f. Jan. zapfenberger, aus Endwicks zapfenbergs
fabrik zu Amsterdam, oder Franz Jacobs und
Cornelis sorte die rechte sey? gestalt leztere gat-
tung für gänge wäre, die erste aber dafür nicht
paßire; anbei: ob die sorte by d'Erf Jan Sapf-
fenbergh
für zapfenberger zu halten sey? Die
betrügereien und verfälschungen des tabacks sind
sehr groß und mancherlei, Neumann am a. o.

§ 1463
der zehnte
ist davon zu
entrichten.

Dieweil die Gießer und Buzbacher, nicht
minder die Hanauischen vilen taback bauen; so
dürfen die zehntherren hirunter nicht leiden, son-
dern vom taback ist der zehnte zu entrichten.
Vom Schlesischen tabacksbaue sihe die öconomi-
schen sammlungen aus den Breslauer natur- und
kunst-geschichten cap. II s. 120.

§ 1464
der gebrauch
des schnup-
tabacks ist

Der schnuptaback ist eine fast allgemeine ver-
meinte arzenei, und daher ist in Frankreich die

stärkeste

XXXII haubtſtuͤck
damit der nuzen und vorteil im lande verbleibe,
Mylius am a. o. ſ. 487, 495.

§ 1461
das uͤber-
maͤſige ta-
backsrau-
chen iſt zu
verbiten.

In den F. S. Altenburgiſchen landes-ordnun-
gen ſ. 207, und Gothaiſchen landes-ordn. P. II
ſ. 171, wird das uͤbermaͤſige tabacksrauchen als
hoͤchſtſchaͤdlich unterſaget. In der hiſigen ſtipen-
diaten-ordnung ſ. 15 § 11 iſt das tabacksrauchen
den ſtipendiaten unterſaget. Sihe den Klingner
am a. o. ſ. 263 fg. ſ. 599 des Iten teiles. Neu-
mann
in der chimi ſ. 399 fgg., des dritten teiles
vom IIten bande ſ. 402 haͤlt den ſchmauch-taback
fuͤr ſchaͤdlich.

§ 1462

In ſachen Heinrich Nicol Steineckens zu Bre-
men, wider Jacob Bertram zu Zelle, wurde
1748 uͤber ein faß briftaback geſtritten: ob extra
f. Jan. zapfenberger, aus Endwicks zapfenbergs
fabrik zu Amſterdam, oder Franz Jacobs und
Cornelis ſorte die rechte ſey? geſtalt leztere gat-
tung fuͤr gaͤnge waͤre, die erſte aber dafuͤr nicht
paßire; anbei: ob die ſorte by d’Erf Jan Sapf-
fenbergh
fuͤr zapfenberger zu halten ſey? Die
betruͤgereien und verfaͤlſchungen des tabacks ſind
ſehr groß und mancherlei, Neumann am a. o.

§ 1463
der zehnte
iſt davon zu
entrichten.

Dieweil die Gießer und Buzbacher, nicht
minder die Hanauiſchen vilen taback bauen; ſo
duͤrfen die zehntherren hirunter nicht leiden, ſon-
dern vom taback iſt der zehnte zu entrichten.
Vom Schleſiſchen tabacksbaue ſihe die oͤconomi-
ſchen ſammlungen aus den Breslauer natur- und
kunſt-geſchichten cap. II ſ. 120.

§ 1464
der gebꝛauch
des ſchnup-
tabacks iſt

Der ſchnuptaback iſt eine faſt allgemeine ver-
meinte arzenei, und daher iſt in Frankreich die

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[592/0604] XXXII haubtſtuͤck damit der nuzen und vorteil im lande verbleibe, Mylius am a. o. ſ. 487, 495. § 1461 In den F. S. Altenburgiſchen landes-ordnun- gen ſ. 207, und Gothaiſchen landes-ordn. P. II ſ. 171, wird das uͤbermaͤſige tabacksrauchen als hoͤchſtſchaͤdlich unterſaget. In der hiſigen ſtipen- diaten-ordnung ſ. 15 § 11 iſt das tabacksrauchen den ſtipendiaten unterſaget. Sihe den Klingner am a. o. ſ. 263 fg. ſ. 599 des Iten teiles. Neu- mann in der chimi ſ. 399 fgg., des dritten teiles vom IIten bande ſ. 402 haͤlt den ſchmauch-taback fuͤr ſchaͤdlich. § 1462 In ſachen Heinrich Nicol Steineckens zu Bre- men, wider Jacob Bertram zu Zelle, wurde 1748 uͤber ein faß briftaback geſtritten: ob extra f. Jan. zapfenberger, aus Endwicks zapfenbergs fabrik zu Amſterdam, oder Franz Jacobs und Cornelis ſorte die rechte ſey? geſtalt leztere gat- tung fuͤr gaͤnge waͤre, die erſte aber dafuͤr nicht paßire; anbei: ob die ſorte by d’Erf Jan Sapf- fenbergh fuͤr zapfenberger zu halten ſey? Die betruͤgereien und verfaͤlſchungen des tabacks ſind ſehr groß und mancherlei, Neumann am a. o. § 1463 Dieweil die Gießer und Buzbacher, nicht minder die Hanauiſchen vilen taback bauen; ſo duͤrfen die zehntherren hirunter nicht leiden, ſon- dern vom taback iſt der zehnte zu entrichten. Vom Schleſiſchen tabacksbaue ſihe die oͤconomi- ſchen ſammlungen aus den Breslauer natur- und kunſt-geſchichten cap. II ſ. 120. § 1464 Der ſchnuptaback iſt eine faſt allgemeine ver- meinte arzenei, und daher iſt in Frankreich die ſtaͤrkeſte

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/604>, abgerufen am 19.04.2024.