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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom weine, biere, branteweine, etc.
brantewein brennen und verschenken, Grebenord-
nung am a. o. s. 89, welches iedoch nur auf das
öffentliche gewerbe gehet. Für das hauswesen
brantewein zu brennen ist darunter nicht mit be-
griffen.

§ 1526

Der bierzwang der städte ist auf das brante-vom bier-
zwange ist
keine folge
auf das
brantewein-
brennen zu
machen.

wein-brennen nicht zu erstrecken, Menken in sy-
stem. iur. ciu.
s. 291, 8, Hommel am a. o. § 8
s. 14, 15 fg., § 11 s. 20. Disemnach wo kein ver-
bot vorhanden ist, iedermann brantewein bren-
nen und verkaufen mag, Hommel § 14, § 17,
Scheid am a. o. § VIII, auch deshalber keine
accise, wie ein brantewein-brenner und verschen-
ker im kleinen zu geben schuldig ist; gestalt er den
brantewein fässer-weise nur verkaufet, nicht aber
versellet.

§ 1527

Der brantewein-blasen-zinß wurde ehedem fürob der bran-
tewein-bla-
sen-zinß ein
regale ist?

kein regale, auch keinen ausfluß der gerichte, son-
dern blos als ein herkommen betrachtet, von
Berger
in der oeconomia iuris, s. 86, herr
H. R. Scheid in der disp. de eo, quod iustum
est circa vinum adustum, § II
s. 4 fgg., § VII,
§ VIIII s. 40 fgg., von Leyser s. 658 medit. XI,
Ferdinand Aug. Hommels disp. de iure vini
adusti § III § IIII
s. 5 fgg. Allein heut zu tage
wird selbiger in den meresten landen des Teut-
schen Reiches für ein regale gehalten. Derohal-
ben in sachen des hisigen fiscals wider die Schen-
ken ein proceß darüber annoch zu Wezlar anhän-
gig ist. Jeweilen dürfen die untertanen one des
gerichtsherrn vergünstigung keinen brantewein
brennen, auch die wirte, krüger, den brantewein
von dem gerichtsherrn, oder den zunftigen bran-
tewein-brennern nemen, Hommel am a. o. s. 6 fg.

In
Q q 5

vom weine, biere, branteweine, ꝛc.
brantewein brennen und verſchenken, Grebenord-
nung am a. o. ſ. 89, welches iedoch nur auf das
oͤffentliche gewerbe gehet. Fuͤr das hausweſen
brantewein zu brennen iſt darunter nicht mit be-
griffen.

§ 1526

Der bierzwang der ſtaͤdte iſt auf das brante-vom bier-
zwange iſt
keine folge
auf das
bꝛantewein-
brennen zu
machen.

wein-brennen nicht zu erſtrecken, Menken in ſy-
ſtem. iur. ciu.
ſ. 291, 8, Hommel am a. o. § 8
ſ. 14, 15 fg., § 11 ſ. 20. Diſemnach wo kein ver-
bot vorhanden iſt, iedermann brantewein bren-
nen und verkaufen mag, Hommel § 14, § 17,
Scheid am a. o. § VIII, auch deshalber keine
acciſe, wie ein brantewein-brenner und verſchen-
ker im kleinen zu geben ſchuldig iſt; geſtalt er den
brantewein faͤſſer-weiſe nur verkaufet, nicht aber
verſellet.

§ 1527

Der brantewein-blaſen-zinß wurde ehedem fuͤrob der bran-
tewein-bla-
ſen-zinß ein
regale iſt?

kein regale, auch keinen ausfluß der gerichte, ſon-
dern blos als ein herkommen betrachtet, von
Berger
in der oeconomia iuris, ſ. 86, herr
H. R. Scheid in der diſp. de eo, quod iuſtum
eſt circa vinum aduſtum, § II
ſ. 4 fgg., § VII,
§ VIIII ſ. 40 fgg., von Leyſer ſ. 658 medit. XI,
Ferdinand Aug. Hommels diſp. de iure vini
aduſti § III § IIII
ſ. 5 fgg. Allein heut zu tage
wird ſelbiger in den mereſten landen des Teut-
ſchen Reiches fuͤr ein regale gehalten. Derohal-
ben in ſachen des hiſigen fiſcals wider die Schen-
ken ein proceß daruͤber annoch zu Wezlar anhaͤn-
gig iſt. Jeweilen duͤrfen die untertanen one des
gerichtsherrn verguͤnſtigung keinen brantewein
brennen, auch die wirte, kruͤger, den brantewein
von dem gerichtsherrn, oder den zůnftigen bran-
tewein-brennern nemen, Hommel am a. o. ſ. 6 fg.

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[617/0629] vom weine, biere, branteweine, ꝛc. brantewein brennen und verſchenken, Grebenord- nung am a. o. ſ. 89, welches iedoch nur auf das oͤffentliche gewerbe gehet. Fuͤr das hausweſen brantewein zu brennen iſt darunter nicht mit be- griffen. § 1526 Der bierzwang der ſtaͤdte iſt auf das brante- wein-brennen nicht zu erſtrecken, Menken in ſy- ſtem. iur. ciu. ſ. 291, 8, Hommel am a. o. § 8 ſ. 14, 15 fg., § 11 ſ. 20. Diſemnach wo kein ver- bot vorhanden iſt, iedermann brantewein bren- nen und verkaufen mag, Hommel § 14, § 17, Scheid am a. o. § VIII, auch deshalber keine acciſe, wie ein brantewein-brenner und verſchen- ker im kleinen zu geben ſchuldig iſt; geſtalt er den brantewein faͤſſer-weiſe nur verkaufet, nicht aber verſellet. vom bier- zwange iſt keine folge auf das bꝛantewein- brennen zu machen. § 1527 Der brantewein-blaſen-zinß wurde ehedem fuͤr kein regale, auch keinen ausfluß der gerichte, ſon- dern blos als ein herkommen betrachtet, von Berger in der oeconomia iuris, ſ. 86, herr H. R. Scheid in der diſp. de eo, quod iuſtum eſt circa vinum aduſtum, § II ſ. 4 fgg., § VII, § VIIII ſ. 40 fgg., von Leyſer ſ. 658 medit. XI, Ferdinand Aug. Hommels diſp. de iure vini aduſti § III § IIII ſ. 5 fgg. Allein heut zu tage wird ſelbiger in den mereſten landen des Teut- ſchen Reiches fuͤr ein regale gehalten. Derohal- ben in ſachen des hiſigen fiſcals wider die Schen- ken ein proceß daruͤber annoch zu Wezlar anhaͤn- gig iſt. Jeweilen duͤrfen die untertanen one des gerichtsherrn verguͤnſtigung keinen brantewein brennen, auch die wirte, kruͤger, den brantewein von dem gerichtsherrn, oder den zůnftigen bran- tewein-brennern nemen, Hommel am a. o. ſ. 6 fg. In ob der bran- tewein-bla- ſen-zinß ein regale iſt? Q q 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 617. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/629>, abgerufen am 29.03.2024.