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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem thee und caffe, etc.
preiß, oder salbei wasser, eben die dinste, wie der
thee, Hofmann am a. o., Bäumler s. 440,
darum saget man reimen-weise: veronica und be-
tonica, fragraria und fumaria, cavritte und cas-
sine, salbei nebst roßmarine, vaccinia und rosen,
huflattich, scabiosen, und andre ires gleichen, da-
für muß der thee die segel streichen.

§ 1543

Diß sträucher-gewächs kömmt aus Tschina.woher der
thee kom-
met? und
dessen gat-
tungen.

Es sind 4 gattungen von disen nidrigen bäum-
chen oder sträuchern, und zwar die erste aus Fo
kien, die heisset vom gebürge von y chan, vou y
tcha:
die zwote vom berge Kiang nan, song lo
tcha:
die dritte vom dorfe pou eul nennet man
pou eul tcha: die virte lo nan tcha, Du Halde
in der beschreibung des Chinesischen Reiches I,
s. 24 fgg. und von den wirkungen desselben III,
s. 509.

§ 1544

Besage des Neumanns kömmt aus Japan
keiner in Europa, hergegen holet ihn Lemery am
a. o. sp. 1128 aus China, Japan, und Siam.
Sihe denselben unterm worte chaa sp. 283. Ein
flüchtiges salz und zimlich kräftiges öl soll er in
sich fassen.

§ 1545

Die erste thee-erndte fället in das ende des Fe-wie die
thee-erndte
fället?

bruars und den anfang des märzes. Hier fallen
die besten blätter, welche aus China nicht verfü-
ret werden dürfen, sondern dem hofe und den
wandarins dinet, auch sehr teuer ist. Die andre
sammlung beschihet zum ende des märzes und an-
fange des aprils, und ist geringer, iedoch behal-
ten dise die Chineser im lande. Die dritte erndte
trift ein am ende des aprils und anfange des
maies. Dise abermal geringe gattung wird gen

Europa

von dem thee und caffe, ꝛc.
preiß, oder ſalbei waſſer, eben die dinſte, wie der
thee, Hofmann am a. o., Baͤumler ſ. 440,
darum ſaget man reimen-weiſe: veronica und be-
tonica, fragraria und fumaria, cavritte und caſ-
ſine, ſalbei nebſt roßmarine, vaccinia und roſen,
huflattich, ſcabioſen, und andre ires gleichen, da-
fuͤr muß der thee die ſegel ſtreichen.

§ 1543

Diß ſtraͤucher-gewaͤchs koͤmmt aus Tſchina.woher der
thee kom-
met? und
deſſen gat-
tungen.

Es ſind 4 gattungen von diſen nidrigen baͤum-
chen oder ſtraͤuchern, und zwar die erſte aus Fo
kien, die heiſſet vom gebuͤrge von y chan, vou y
tcha:
die zwote vom berge Kiang nan, ſong lo
tcha:
die dritte vom dorfe pou eul nennet man
pou eul tcha: die virte lo nan tcha, Du Halde
in der beſchreibung des Chineſiſchen Reiches I,
ſ. 24 fgg. und von den wirkungen deſſelben III,
ſ. 509.

§ 1544

Beſage des Neumanns koͤmmt aus Japan
keiner in Europa, hergegen holet ihn Lemery am
a. o. ſp. 1128 aus China, Japan, und Siam.
Sihe denſelben unterm worte chaa ſp. 283. Ein
fluͤchtiges ſalz und zimlich kraͤftiges oͤl ſoll er in
ſich faſſen.

§ 1545

Die erſte thee-erndte faͤllet in das ende des Fe-wie die
thee-erndte
faͤllet?

bruars und den anfang des maͤrzes. Hier fallen
die beſten blaͤtter, welche aus China nicht verfuͤ-
ret werden duͤrfen, ſondern dem hofe und den
wandarins dinet, auch ſehr teuer iſt. Die andre
ſammlung beſchihet zum ende des maͤrzes und an-
fange des aprils, und iſt geringer, iedoch behal-
ten diſe die Chineſer im lande. Die dritte erndte
trift ein am ende des aprils und anfange des
maies. Diſe abermal geringe gattung wird gen

Europa
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[623/0635] von dem thee und caffe, ꝛc. preiß, oder ſalbei waſſer, eben die dinſte, wie der thee, Hofmann am a. o., Baͤumler ſ. 440, darum ſaget man reimen-weiſe: veronica und be- tonica, fragraria und fumaria, cavritte und caſ- ſine, ſalbei nebſt roßmarine, vaccinia und roſen, huflattich, ſcabioſen, und andre ires gleichen, da- fuͤr muß der thee die ſegel ſtreichen. § 1543 Diß ſtraͤucher-gewaͤchs koͤmmt aus Tſchina. Es ſind 4 gattungen von diſen nidrigen baͤum- chen oder ſtraͤuchern, und zwar die erſte aus Fo kien, die heiſſet vom gebuͤrge von y chan, vou y tcha: die zwote vom berge Kiang nan, ſong lo tcha: die dritte vom dorfe pou eul nennet man pou eul tcha: die virte lo nan tcha, Du Halde in der beſchreibung des Chineſiſchen Reiches I, ſ. 24 fgg. und von den wirkungen deſſelben III, ſ. 509. woher der thee kom- met? und deſſen gat- tungen. § 1544 Beſage des Neumanns koͤmmt aus Japan keiner in Europa, hergegen holet ihn Lemery am a. o. ſp. 1128 aus China, Japan, und Siam. Sihe denſelben unterm worte chaa ſp. 283. Ein fluͤchtiges ſalz und zimlich kraͤftiges oͤl ſoll er in ſich faſſen. § 1545 Die erſte thee-erndte faͤllet in das ende des Fe- bruars und den anfang des maͤrzes. Hier fallen die beſten blaͤtter, welche aus China nicht verfuͤ- ret werden duͤrfen, ſondern dem hofe und den wandarins dinet, auch ſehr teuer iſt. Die andre ſammlung beſchihet zum ende des maͤrzes und an- fange des aprils, und iſt geringer, iedoch behal- ten diſe die Chineſer im lande. Die dritte erndte trift ein am ende des aprils und anfange des maies. Diſe abermal geringe gattung wird gen Europa wie die thee-erndte faͤllet?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/635>, abgerufen am 19.04.2024.