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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XXXIV haubtstück
Europa verfüret. In disen dreien erndten wird
blatt für blatt mit ledernen handschuhen abgebro-
chen, und werden die obersten und jüngsten als
die besten nebst der zweiten und dritten, so dann
untersten reihe als schlechtesten abgesondert. Ge-
gen ende des Maies erfolget die lezte jares-erndte,
dabei alle blätter unter einander geworfen werden.

§ 1546

Dises ist alles vom grünen thee zu verstehen.
Vom thee-buu ist keine begründete nachricht bis-
her aufzutreiben gewest: ob er wachse? oder ge-
künstelt werde? Neumann s. 418 fg.

§ 1547
die beste
gattung des
grünen
thees.

Die beste gattung des grünen thees der in Eu-
ropa kommet, ist der thee-bing, oder angebliche
kaiser, der vermeintliche blumen-thee, gestalt die
Chineser den wahren blumen-thee nicht aus dem
lande lassen. Der Holländer gibet oft dem Chi-
neser ein pfund salbei für zwei pfunde thees. Die
mittlere gattung des grünen thees heisset thee-hy-
son. Die geringste art grünen thees nennet man
thee-singlo, Neumann s. 422.

§ 1548

Die gattungen des thee-buu sind 1) thee-pecco,
thee-buu mit weisen spizen, 2) thee-bohra, ist
schlecht, 3) thee-congo ist der beste thee-buu;
iedoch ist 4) thee-cambo besser, und 5) thee-
chaucon noch nüzlicher, Neumann s. 423.

§ 1549

Die betrügereien sind, daß er grün gefärbet,
mit violen angemachet, oder in frisches heu gele-
get werde.

§ 1550
wenn der
coffe in
Europa be-
kannt wor-
den ist?

Gleichwie die arzenei den thee unter die verdün-
nernde arzenei-mittel zälet, also gehören die caffe,
die chocolade und mandel-milch unter die anfeuch-

tende

XXXIV haubtſtuͤck
Europa verfuͤret. In diſen dreien erndten wird
blatt fuͤr blatt mit ledernen handſchuhen abgebro-
chen, und werden die oberſten und juͤngſten als
die beſten nebſt der zweiten und dritten, ſo dann
unterſten reihe als ſchlechteſten abgeſondert. Ge-
gen ende des Maies erfolget die lezte jares-erndte,
dabei alle blaͤtter unter einander geworfen werden.

§ 1546

Diſes iſt alles vom gruͤnen thee zu verſtehen.
Vom thee-buu iſt keine begruͤndete nachricht bis-
her aufzutreiben geweſt: ob er wachſe? oder ge-
kuͤnſtelt werde? Neumann ſ. 418 fg.

§ 1547
die beſte
gattung des
gruͤnen
thees.

Die beſte gattung des gruͤnen thees der in Eu-
ropa kommet, iſt der thee-bing, oder angebliche
kaiſer, der vermeintliche blumen-thee, geſtalt die
Chineſer den wahren blumen-thee nicht aus dem
lande laſſen. Der Hollaͤnder gibet oft dem Chi-
neſer ein pfund ſalbei fuͤr zwei pfunde thees. Die
mittlere gattung des gruͤnen thees heiſſet thee-hy-
ſon. Die geringſte art gruͤnen thees nennet man
thee-ſinglo, Neumann ſ. 422.

§ 1548

Die gattungen des thee-buu ſind 1) thee-pecco,
thee-buu mit weiſen ſpizen, 2) thee-bohra, iſt
ſchlecht, 3) thee-congo iſt der beſte thee-buu;
iedoch iſt 4) thee-cambo beſſer, und 5) thee-
chaucon noch nuͤzlicher, Neumann ſ. 423.

§ 1549

Die betruͤgereien ſind, daß er gruͤn gefaͤrbet,
mit violen angemachet, oder in friſches heu gele-
get werde.

§ 1550
wenn der
coffe in
Europa be-
kannt wor-
den iſt?

Gleichwie die arzenei den thee unter die verduͤn-
nernde arzenei-mittel zaͤlet, alſo gehoͤren die caffe,
die chocolade und mandel-milch unter die anfeuch-

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[624/0636] XXXIV haubtſtuͤck Europa verfuͤret. In diſen dreien erndten wird blatt fuͤr blatt mit ledernen handſchuhen abgebro- chen, und werden die oberſten und juͤngſten als die beſten nebſt der zweiten und dritten, ſo dann unterſten reihe als ſchlechteſten abgeſondert. Ge- gen ende des Maies erfolget die lezte jares-erndte, dabei alle blaͤtter unter einander geworfen werden. § 1546 Diſes iſt alles vom gruͤnen thee zu verſtehen. Vom thee-buu iſt keine begruͤndete nachricht bis- her aufzutreiben geweſt: ob er wachſe? oder ge- kuͤnſtelt werde? Neumann ſ. 418 fg. § 1547 Die beſte gattung des gruͤnen thees der in Eu- ropa kommet, iſt der thee-bing, oder angebliche kaiſer, der vermeintliche blumen-thee, geſtalt die Chineſer den wahren blumen-thee nicht aus dem lande laſſen. Der Hollaͤnder gibet oft dem Chi- neſer ein pfund ſalbei fuͤr zwei pfunde thees. Die mittlere gattung des gruͤnen thees heiſſet thee-hy- ſon. Die geringſte art gruͤnen thees nennet man thee-ſinglo, Neumann ſ. 422. § 1548 Die gattungen des thee-buu ſind 1) thee-pecco, thee-buu mit weiſen ſpizen, 2) thee-bohra, iſt ſchlecht, 3) thee-congo iſt der beſte thee-buu; iedoch iſt 4) thee-cambo beſſer, und 5) thee- chaucon noch nuͤzlicher, Neumann ſ. 423. § 1549 Die betruͤgereien ſind, daß er gruͤn gefaͤrbet, mit violen angemachet, oder in friſches heu gele- get werde. § 1550 Gleichwie die arzenei den thee unter die verduͤn- nernde arzenei-mittel zaͤlet, alſo gehoͤren die caffe, die chocolade und mandel-milch unter die anfeuch- tende

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/636>, abgerufen am 29.03.2024.