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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XL haubtstück
det, alsdann tut die milch, auch mistsotte, gute
dinste.

§ 1631
wo zu die
feuersäcke
gut sind?

Die feuer-säcke, welche die haus-wirte in be-
reitschaft haben müssen und den hopfen-säcken gleichen,
dinen zur geschwinden fortschaffung des farnisses.

§ 1632
die schlan-
gensprizen
tun gute
dinste.

Die schlangen-sprizen tun sehr gute dinste. Ein
mit einer ledernen weste, eisernem helme und ei-
nem beile versehener mann, nimmet das eine ende
der ledernen schlange mit sich in das haus, in
welchem das feuer ausgekommen ist, und machet
sich mit hülfe des beiles plaz. Nimmet das feu-
er überhand, werden die fenster eingeschlagen, da-
mit die brand-sprizen da hinein spielen können.
Dises ist die Londonische lösch-ordnung. Alberti
brife vom zustande der religion in Grosbrittan-
nien I s. 42 fg.

§ 1633
was bei
groser feu-
ers-gefar
zu tun ist?

Bei groser gefar, wegen zusammenhangender
häuser ist die niderreissung, oder zusammenschüs-
sung eines gebäudes durch die gestücke erfoderlich.

§ 1634
wie die le-
derne eimer
bequem an-
geschaffet
werden kön-
nen?

Damit aber kein mangel an ledernen eimern
sey, werden die neu ankommenden bürger und ein-
ziher, ingleichen, welche bürger, oder meister
werden, einen, oder zwene eimer auf das rathaus,
oder an die gemeine zu lifern, sie müssen auch
wohl hir und da dergleichen zum handwerke schaf-
fen, F. H. Casselische grebenordnung am a. o.
§ 14 s. 27, Mylius im corp. constit. Marchic.
im Vten bande IIten abt. I fgg.

§ 1635
von den
brand-cas-
en.

Von den feuer brand-cassen in den Kur-Säch-
sischen-landen sihe den Menken am a. o. s. 1097,
von der Kur-Brandenburgischen feuer-casse den

Mylius

XL haubtſtuͤck
det, alsdann tut die milch, auch miſtſotte, gute
dinſte.

§ 1631
wo zu die
feuerſaͤcke
gut ſind?

Die feuer-ſaͤcke, welche die haus-wirte in be-
reitſchaft haben muͤſſen und den hopfen-ſaͤckẽ gleichen,
dinen zur geſchwinden fortſchaffung des farniſſes.

§ 1632
die ſchlan-
genſprizen
tun gute
dinſte.

Die ſchlangen-ſprizen tun ſehr gute dinſte. Ein
mit einer ledernen weſte, eiſernem helme und ei-
nem beile verſehener mann, nimmet das eine ende
der ledernen ſchlange mit ſich in das haus, in
welchem das feuer ausgekommen iſt, und machet
ſich mit huͤlfe des beiles plaz. Nimmet das feu-
er uͤberhand, werden die fenſter eingeſchlagen, da-
mit die brand-ſprizen da hinein ſpielen koͤnnen.
Diſes iſt die Londoniſche loͤſch-ordnung. Alberti
brife vom zuſtande der religion in Grosbrittan-
nien I ſ. 42 fg.

§ 1633
was bei
groſer feu-
ers-gefar
zu tun iſt?

Bei groſer gefar, wegen zuſammenhangender
haͤuſer iſt die niderreiſſung, oder zuſammenſchuͤſ-
ſung eines gebaͤudes durch die geſtuͤcke erfoderlich.

§ 1634
wie die le-
derne eimer
bequem an-
geſchaffet
werden koͤn-
nen?

Damit aber kein mangel an ledernen eimern
ſey, werden die neu ankommenden buͤrger und ein-
ziher, ingleichen, welche buͤrger, oder meiſter
werden, einen, oder zwene eimer auf das rathaus,
oder an die gemeine zu lifern, ſie muͤſſen auch
wohl hir und da dergleichen zum handwerke ſchaf-
fen, F. H. Caſſeliſche grebenordnung am a. o.
§ 14 ſ. 27, Mylius im corp. conſtit. Marchic.
im Vten bande IIten abt. I fgg.

§ 1635
von den
brand-caſ-
en.

Von den feuer brand-caſſen in den Kur-Saͤch-
ſiſchen-landen ſihe den Menken am a. o. ſ. 1097,
von der Kur-Brandenburgiſchen feuer-caſſe den

Mylius
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[658/0670] XL haubtſtuͤck det, alsdann tut die milch, auch miſtſotte, gute dinſte. § 1631 Die feuer-ſaͤcke, welche die haus-wirte in be- reitſchaft haben muͤſſen und den hopfen-ſaͤckẽ gleichen, dinen zur geſchwinden fortſchaffung des farniſſes. § 1632 Die ſchlangen-ſprizen tun ſehr gute dinſte. Ein mit einer ledernen weſte, eiſernem helme und ei- nem beile verſehener mann, nimmet das eine ende der ledernen ſchlange mit ſich in das haus, in welchem das feuer ausgekommen iſt, und machet ſich mit huͤlfe des beiles plaz. Nimmet das feu- er uͤberhand, werden die fenſter eingeſchlagen, da- mit die brand-ſprizen da hinein ſpielen koͤnnen. Diſes iſt die Londoniſche loͤſch-ordnung. Alberti brife vom zuſtande der religion in Grosbrittan- nien I ſ. 42 fg. § 1633 Bei groſer gefar, wegen zuſammenhangender haͤuſer iſt die niderreiſſung, oder zuſammenſchuͤſ- ſung eines gebaͤudes durch die geſtuͤcke erfoderlich. § 1634 Damit aber kein mangel an ledernen eimern ſey, werden die neu ankommenden buͤrger und ein- ziher, ingleichen, welche buͤrger, oder meiſter werden, einen, oder zwene eimer auf das rathaus, oder an die gemeine zu lifern, ſie muͤſſen auch wohl hir und da dergleichen zum handwerke ſchaf- fen, F. H. Caſſeliſche grebenordnung am a. o. § 14 ſ. 27, Mylius im corp. conſtit. Marchic. im Vten bande IIten abt. I fgg. § 1635 Von den feuer brand-caſſen in den Kur-Saͤch- ſiſchen-landen ſihe den Menken am a. o. ſ. 1097, von der Kur-Brandenburgiſchen feuer-caſſe den Mylius

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 658. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/670>, abgerufen am 29.03.2024.