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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von der stadt- und dorf-flure etc.
Hildebrands disp. de diuersitate lapidum final.
cap. I § 5.

§ 1655

Bei den grenzstreitigkeiten hat ein ieder einendei grenz-
streitigkei-
ten sind ab-
risse zu den
acten zu
bringen.

abriß zu den acten zu bringen, besage des Reichs-
abschides vom jare 1654 § 51.

§ 1656

In dem dorf- oder stadt-banne, (gemarkung)
befinden sich gärten, äcker, wisen, weinberge,
hopfen-berge etc. wovon nunmehr zu handeln seyn
will.

Von den gärten.
§ 1658

Nach den gebäuden und das nächste bei selbigen,
sind meistens die gärten, deren beschreibungen
und einteilungen bereits oben bemerket worden sind.
(§ 694, 695). Der garten ist ein mit besonderm
fleise angelegter plaz, in welchem sowol allerhand
pflanzen und gewächse zum nuzen und unterhalte
des menschens, als auch verschidene andre einrich-
tungen gemachet werden, die zur ergözlichkeit und
aufmunterung des gemütes dinen, Penther s. 76
am a. o. Es können zwar die gärten mit mau-
ren, planken, oder zäunen umgeben werden, ie-
doch ist dises eben nicht wesentlich, sondern es kom-
met auf die orte an, welchen garten recht zustehet,
wohin kein hirte das gemeine vih treiben darf, be-
vorab wenn sie umzäumet, oder zu gemachet sind,
F. H. Casselische grebenordnung tit. 45 § 8 s. 114,
Fritsch de iure hortorum § 15. Es ist daher
die regel, daß ein ieder seinen garten verzäunen
könne, nur daß er dem nachbar nicht zu nahe kom-
me, greben-ordn. tit. 6 § 8. Denn wo der
nachbar einen acker daran hätte, den er pflüget;
muß disem das pflug-recht bleiben, das ist, daß

ein

von der ſtadt- und dorf-flure ꝛc.
Hildebrands diſp. de diuerſitate lapidum final.
cap. I § 5.

§ 1655

Bei den grenzſtreitigkeiten hat ein ieder einendei grenz-
ſtreitigkei-
ten ſind ab-
riſſe zu den
acten zu
bringen.

abriß zu den acten zu bringen, beſage des Reichs-
abſchides vom jare 1654 § 51.

§ 1656

In dem dorf- oder ſtadt-banne, (gemarkung)
befinden ſich gaͤrten, aͤcker, wiſen, weinberge,
hopfen-berge ꝛc. wovon nunmehr zu handeln ſeyn
will.

Von den gaͤrten.
§ 1658

Nach den gebaͤuden und das naͤchſte bei ſelbigen,
ſind meiſtens die gaͤrten, deren beſchreibungen
und einteilungen bereits oben bemerket worden ſind.
(§ 694, 695). Der garten iſt ein mit beſonderm
fleiſe angelegter plaz, in welchem ſowol allerhand
pflanzen und gewaͤchſe zum nuzen und unterhalte
des menſchens, als auch verſchidene andre einrich-
tungen gemachet werden, die zur ergoͤzlichkeit und
aufmunterung des gemuͤtes dinen, Penther ſ. 76
am a. o. Es koͤnnen zwar die gaͤrten mit mau-
ren, planken, oder zaͤunen umgeben werden, ie-
doch iſt diſes eben nicht weſentlich, ſondern es kom-
met auf die orte an, welchen garten recht zuſtehet,
wohin kein hirte das gemeine vih treiben darf, be-
vorab wenn ſie umzaͤumet, oder zu gemachet ſind,
F. H. Caſſeliſche grebenordnung tit. 45 § 8 ſ. 114,
Fritſch de iure hortorum § 15. Es iſt daher
die regel, daß ein ieder ſeinen garten verzaͤunen
koͤnne, nur daß er dem nachbar nicht zu nahe kom-
me, greben-ordn. tit. 6 § 8. Denn wo der
nachbar einen acker daran haͤtte, den er pfluͤget;
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[667/0679] von der ſtadt- und dorf-flure ꝛc. Hildebrands diſp. de diuerſitate lapidum final. cap. I § 5. § 1655 Bei den grenzſtreitigkeiten hat ein ieder einen abriß zu den acten zu bringen, beſage des Reichs- abſchides vom jare 1654 § 51. dei grenz- ſtreitigkei- ten ſind ab- riſſe zu den acten zu bringen. § 1656 In dem dorf- oder ſtadt-banne, (gemarkung) befinden ſich gaͤrten, aͤcker, wiſen, weinberge, hopfen-berge ꝛc. wovon nunmehr zu handeln ſeyn will. Von den gaͤrten. § 1658 Nach den gebaͤuden und das naͤchſte bei ſelbigen, ſind meiſtens die gaͤrten, deren beſchreibungen und einteilungen bereits oben bemerket worden ſind. (§ 694, 695). Der garten iſt ein mit beſonderm fleiſe angelegter plaz, in welchem ſowol allerhand pflanzen und gewaͤchſe zum nuzen und unterhalte des menſchens, als auch verſchidene andre einrich- tungen gemachet werden, die zur ergoͤzlichkeit und aufmunterung des gemuͤtes dinen, Penther ſ. 76 am a. o. Es koͤnnen zwar die gaͤrten mit mau- ren, planken, oder zaͤunen umgeben werden, ie- doch iſt diſes eben nicht weſentlich, ſondern es kom- met auf die orte an, welchen garten recht zuſtehet, wohin kein hirte das gemeine vih treiben darf, be- vorab wenn ſie umzaͤumet, oder zu gemachet ſind, F. H. Caſſeliſche grebenordnung tit. 45 § 8 ſ. 114, Fritſch de iure hortorum § 15. Es iſt daher die regel, daß ein ieder ſeinen garten verzaͤunen koͤnne, nur daß er dem nachbar nicht zu nahe kom- me, greben-ordn. tit. 6 § 8. Denn wo der nachbar einen acker daran haͤtte, den er pfluͤget; muß diſem das pflug-recht bleiben, das iſt, daß ein

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 667. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/679>, abgerufen am 29.03.2024.