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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLI haubtstück
raten, im frülinge, und die sich im sommer, oder
herbste vereheligen, im herbste das paar, als
bräutigam und braut, wenigstens 4 obst- oder
nach beschaffenheit, andre bäume pflanzen, für
deren auf kommen sie allerseits, auch mit behöri-
ger wartung zu sorgen, und wenn einer abgehet,
einen andern an die stelle zu sezen verbunden seyn
sollen. Wie man mit der pflanzung der eichen zu
werke gehen müsse, lehret Miller t. II s. 182 fg.
Eben dergleichen verordnung ist in den F. S. Alten-
burgischen und Sachsen-Gothaischen landesgesä-
zen im IIten teile cap. III tit. 26, und corp. con-
stit. March. I
teile II abt. s. 93 fgg. VIten teile
num. 167, der Magdeburgischen policei-ordnung
cap. XXVIIII § 13 beim Mylius im corp. con-
stit. Magdeb.
im IIIten teile, num. 28, num. 79,
in der S. Querfurtischen forst- und jagt-ordnung,
cap. X § 16 und XI. In den Kur-Brandenbur-
gischen, Eisenachischen, Weimarischen, Wirten-
bergischen, Wolfenbüttelischen, Kurfürstl. Pfalz-
fürstentumbs in Ober-Baiern landes-ordnung
1606 tit. 15, und andern landes-gesäzen anzutref-
fen, Leiser im iure georgico s. 422, 480, 481,
Fritsch de iure hortorum § XI s. 8, 9, Leib in
der ersten probe von verbesserung land und leute,
cap. III § IIII, und Parcus im kurzen begriffe
zur haushaltungskunst, repertorium iuris pri-
vati, I
ster teil s. 529 fgg.

§ 1746
die hohen
bäume hil-
ten die alten
Teutschen
hoch.

Die alten Teutschen hatten für den hohen und
grosen bäumen, besonders den eichen, linden etc.
sonderbare hochachtung. Sie hilten gerichte und
allgemeine zusammenkünfte unter selbigen, Ku-
chenbeckers
anal. Hass. coll. III num. 3, 9,
Schminke de cultu arboris Iouis in Hassia,
Keysler antiquitates septentrionales, des herrn

syndi-

XLI haubtſtuͤck
raten, im fruͤlinge, und die ſich im ſommer, oder
herbſte vereheligen, im herbſte das paar, als
braͤutigam und braut, wenigſtens 4 obſt- oder
nach beſchaffenheit, andre baͤume pflanzen, fuͤr
deren auf kommen ſie allerſeits, auch mit behoͤri-
ger wartung zu ſorgen, und wenn einer abgehet,
einen andern an die ſtelle zu ſezen verbunden ſeyn
ſollen. Wie man mit der pflanzung der eichen zu
werke gehen muͤſſe, lehret Miller t. II ſ. 182 fg.
Eben dergleichen verordnung iſt in den F. S. Alten-
burgiſchen und Sachſen-Gothaiſchen landesgeſaͤ-
zen im IIten teile cap. III tit. 26, und corp. con-
ſtit. March. I
teile II abt. ſ. 93 fgg. VIten teile
num. 167, der Magdeburgiſchen policei-ordnung
cap. XXVIIII § 13 beim Mylius im corp. con-
ſtit. Magdeb.
im IIIten teile, num. 28, num. 79,
in der S. Querfurtiſchen forſt- und jagt-ordnung,
cap. X § 16 und XI. In den Kur-Brandenbur-
giſchen, Eiſenachiſchen, Weimariſchen, Wirten-
bergiſchen, Wolfenbuͤtteliſchen, Kurfuͤrſtl. Pfalz-
fuͤrſtentumbs in Ober-Baiern landes-ordnung
1606 tit. 15, und andern landes-geſaͤzen anzutref-
fen, Leiſer im iure georgico ſ. 422, 480, 481,
Fritſch de iure hortorum § XI ſ. 8, 9, Leib in
der erſten probe von verbeſſerung land und leute,
cap. III § IIII, und Parcus im kurzen begriffe
zur haushaltungskunſt, repertorium iuris pri-
vati, I
ſter teil ſ. 529 fgg.

§ 1746
die hohen
baͤume hil-
ten die alten
Teutſchen
hoch.

Die alten Teutſchen hatten fuͤr den hohen und
groſen baͤumen, beſonders den eichen, linden ꝛc.
ſonderbare hochachtung. Sie hilten gerichte und
allgemeine zuſammenkuͤnfte unter ſelbigen, Ku-
chenbeckers
anal. Haſſ. coll. III num. 3, 9,
Schminke de cultu arboris Iouis in Haſſia,
Keysler antiquitates ſeptentrionales, des herrn

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[702/0714] XLI haubtſtuͤck raten, im fruͤlinge, und die ſich im ſommer, oder herbſte vereheligen, im herbſte das paar, als braͤutigam und braut, wenigſtens 4 obſt- oder nach beſchaffenheit, andre baͤume pflanzen, fuͤr deren auf kommen ſie allerſeits, auch mit behoͤri- ger wartung zu ſorgen, und wenn einer abgehet, einen andern an die ſtelle zu ſezen verbunden ſeyn ſollen. Wie man mit der pflanzung der eichen zu werke gehen muͤſſe, lehret Miller t. II ſ. 182 fg. Eben dergleichen verordnung iſt in den F. S. Alten- burgiſchen und Sachſen-Gothaiſchen landesgeſaͤ- zen im IIten teile cap. III tit. 26, und corp. con- ſtit. March. I teile II abt. ſ. 93 fgg. VIten teile num. 167, der Magdeburgiſchen policei-ordnung cap. XXVIIII § 13 beim Mylius im corp. con- ſtit. Magdeb. im IIIten teile, num. 28, num. 79, in der S. Querfurtiſchen forſt- und jagt-ordnung, cap. X § 16 und XI. In den Kur-Brandenbur- giſchen, Eiſenachiſchen, Weimariſchen, Wirten- bergiſchen, Wolfenbuͤtteliſchen, Kurfuͤrſtl. Pfalz- fuͤrſtentumbs in Ober-Baiern landes-ordnung 1606 tit. 15, und andern landes-geſaͤzen anzutref- fen, Leiſer im iure georgico ſ. 422, 480, 481, Fritſch de iure hortorum § XI ſ. 8, 9, Leib in der erſten probe von verbeſſerung land und leute, cap. III § IIII, und Parcus im kurzen begriffe zur haushaltungskunſt, repertorium iuris pri- vati, Iſter teil ſ. 529 fgg. § 1746 Die alten Teutſchen hatten fuͤr den hohen und groſen baͤumen, beſonders den eichen, linden ꝛc. ſonderbare hochachtung. Sie hilten gerichte und allgemeine zuſammenkuͤnfte unter ſelbigen, Ku- chenbeckers anal. Haſſ. coll. III num. 3, 9, Schminke de cultu arboris Iouis in Haſſia, Keysler antiquitates ſeptentrionales, des herrn ſyndi-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 702. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/714>, abgerufen am 28.03.2024.