Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

XLII haubtstück
nung § so sollen etc. Calenbergische forst-ordnung
cap. 2 § 13.

§ 1775
das holzfa-
ren im wal-
de ist nicht
alle tage zu
verstatten.

Weder in den eigenen, noch in den herrschaftli-
chen wäldern ist das holzfaren alle tage verstattet,
sondern es werden hirzu zwene tage anberamet,
F. H. Casselische forst und holz-ordnung vom
jare 1683 s. 7; immaßen sonst der bauer unterm
fürwande, sein klafter-holz zu faren, das ganze
jar in den wald färet, und holz entwendet. Die
holung des bestallungs-holzes von den zugeschribe-
nen klaftern leidet ire ausname.

§ 1776
wie das be-
stallungs-
holz gehau-
en werden
soll?

Das hauen der bind-raidel wird nicht nach
willküre verstattet. Das klafter-bestallungs-holz
wird durch geschworne holzhauer gehauen, und in
die klafter geleget. Dises teilet sich ins lange und
kurze holz. Jenes ist 6 schuhe lang, und die klaf-
ter 5 schuhe hoch. Das kurze holz ist 3 schuhe
lang, und 10 schuhe hoch, auch den untertanen
fürträglicher. Die scheite, oder spalten müssen
in die klafter nicht dinne, sondern stark und grob
gespalten ligen, von Göchhausen s. 237 fgg.

§ 1777
was den
wäldern
schädlich ist,

Das aschen- heiden- graß-brennen, imgleichen
die häufigen kolstätte der köler bringen den wäl-
dern keinen nuzen; derhalben solche bei strafe zu
untersagen sind, F. H. Casselische forst- und holz-
ordnung s. 9 fg. s. 28. Die hirten, schäfer, holz-
arbeiter dürfen an die bäume kein feuer machen,
s. 10, 11, Stisser am a. o. cap. IV abt. III § 2,
3, s. 127, § 12 s. 133.

§ 1778
was die
holzspar-
kunst erfo-
dert,

Die holzsparkunst erfodert: daß wo kein allzu-
großer überfluß am holze ist, weder kolen, zimmer-
noch ander bau- nuz- brenn-holz ausser landes, we-

der

XLII haubtſtuͤck
nung § ſo ſollen ꝛc. Calenbergiſche forſt-ordnung
cap. 2 § 13.

§ 1775
das holzfa-
ren im wal-
de iſt nicht
alle tage zu
verſtatten.

Weder in den eigenen, noch in den herrſchaftli-
chen waͤldern iſt das holzfaren alle tage verſtattet,
ſondern es werden hirzu zwene tage anberamet,
F. H. Caſſeliſche forſt und holz-ordnung vom
jare 1683 ſ. 7; immaßen ſonſt der bauer unterm
fuͤrwande, ſein klafter-holz zu faren, das ganze
jar in den wald faͤret, und holz entwendet. Die
holung des beſtallungs-holzes von den zugeſchribe-
nen klaftern leidet ire ausname.

§ 1776
wie das be-
ſtallungs-
holz gehau-
en werden
ſoll?

Das hauen der bind-raidel wird nicht nach
willkuͤre verſtattet. Das klafter-beſtallungs-holz
wird durch geſchworne holzhauer gehauen, und in
die klafter geleget. Diſes teilet ſich ins lange und
kurze holz. Jenes iſt 6 ſchuhe lang, und die klaf-
ter 5 ſchuhe hoch. Das kurze holz iſt 3 ſchuhe
lang, und 10 ſchuhe hoch, auch den untertanen
fuͤrtraͤglicher. Die ſcheite, oder ſpalten muͤſſen
in die klafter nicht dinne, ſondern ſtark und grob
geſpalten ligen, von Goͤchhauſen ſ. 237 fgg.

§ 1777
was den
waͤldern
ſchaͤdlich iſt,

Das aſchen- heiden- graß-brennen, imgleichen
die haͤufigen kolſtaͤtte der koͤler bringen den waͤl-
dern keinen nuzen; derhalben ſolche bei ſtrafe zu
unterſagen ſind, F. H. Caſſeliſche forſt- und holz-
ordnung ſ. 9 fg. ſ. 28. Die hirten, ſchaͤfer, holz-
arbeiter duͤrfen an die baͤume kein feuer machen,
ſ. 10, 11, Stiſſer am a. o. cap. IV abt. III § 2,
3, ſ. 127, § 12 ſ. 133.

§ 1778
was die
holzſpar-
kunſt erfo-
dert,

Die holzſparkunſt erfodert: daß wo kein allzu-
großer uͤberfluß am holze iſt, weder kolen, zimmer-
noch ander bau- nuz- brenn-holz auſſer landes, we-

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0730" n="718"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XLII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/>
nung § &#x017F;o &#x017F;ollen &#xA75B;c. Calenbergi&#x017F;che for&#x017F;t-ordnung<lb/>
cap. 2 § 13.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1775</head><lb/>
            <note place="left">das holzfa-<lb/>
ren im wal-<lb/>
de i&#x017F;t nicht<lb/>
alle tage zu<lb/>
ver&#x017F;tatten.</note>
            <p>Weder in den eigenen, noch in den herr&#x017F;chaftli-<lb/>
chen wa&#x0364;ldern i&#x017F;t das holzfaren alle tage ver&#x017F;tattet,<lb/>
&#x017F;ondern es werden hirzu zwene tage anberamet,<lb/>
F. H. Ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;che for&#x017F;t und holz-ordnung vom<lb/>
jare 1683 &#x017F;. 7; immaßen &#x017F;on&#x017F;t der bauer unterm<lb/>
fu&#x0364;rwande, &#x017F;ein klafter-holz zu faren, das ganze<lb/>
jar in den wald fa&#x0364;ret, und holz entwendet. Die<lb/>
holung des be&#x017F;tallungs-holzes von den zuge&#x017F;chribe-<lb/>
nen klaftern leidet ire ausname.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1776</head><lb/>
            <note place="left">wie das be-<lb/>
&#x017F;tallungs-<lb/>
holz gehau-<lb/>
en werden<lb/>
&#x017F;oll?</note>
            <p>Das hauen der bind-raidel wird nicht nach<lb/>
willku&#x0364;re ver&#x017F;tattet. Das klafter-be&#x017F;tallungs-holz<lb/>
wird durch ge&#x017F;chworne holzhauer gehauen, und in<lb/>
die klafter geleget. Di&#x017F;es teilet &#x017F;ich ins lange und<lb/>
kurze holz. Jenes i&#x017F;t 6 &#x017F;chuhe lang, und die klaf-<lb/>
ter 5 &#x017F;chuhe hoch. Das kurze holz i&#x017F;t 3 &#x017F;chuhe<lb/>
lang, und 10 &#x017F;chuhe hoch, auch den untertanen<lb/>
fu&#x0364;rtra&#x0364;glicher. Die &#x017F;cheite, oder &#x017F;palten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
in die klafter nicht dinne, &#x017F;ondern &#x017F;tark und grob<lb/>
ge&#x017F;palten ligen, <hi rendition="#fr">von Go&#x0364;chhau&#x017F;en</hi> &#x017F;. 237 fgg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1777</head><lb/>
            <note place="left">was den<lb/>
wa&#x0364;ldern<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;dlich i&#x017F;t,</note>
            <p>Das a&#x017F;chen- heiden- graß-brennen, imgleichen<lb/>
die ha&#x0364;ufigen kol&#x017F;ta&#x0364;tte der ko&#x0364;ler bringen den wa&#x0364;l-<lb/>
dern keinen nuzen; derhalben &#x017F;olche bei &#x017F;trafe zu<lb/>
unter&#x017F;agen &#x017F;ind, F. H. Ca&#x017F;&#x017F;eli&#x017F;che for&#x017F;t- und holz-<lb/>
ordnung &#x017F;. 9 fg. &#x017F;. 28. Die hirten, &#x017F;cha&#x0364;fer, holz-<lb/>
arbeiter du&#x0364;rfen an die ba&#x0364;ume kein feuer machen,<lb/>
&#x017F;. 10, 11, <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;er</hi> am a. o. cap. <hi rendition="#aq">IV</hi> abt. <hi rendition="#aq">III</hi> § 2,<lb/>
3, &#x017F;. 127, § 12 &#x017F;. 133.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1778</head><lb/>
            <note place="left">was die<lb/>
holz&#x017F;par-<lb/>
kun&#x017F;t erfo-<lb/>
dert,</note>
            <p>Die holz&#x017F;parkun&#x017F;t erfodert: daß wo kein allzu-<lb/>
großer u&#x0364;berfluß am holze i&#x017F;t, weder kolen, zimmer-<lb/>
noch ander bau- nuz- brenn-holz au&#x017F;&#x017F;er landes, we-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[718/0730] XLII haubtſtuͤck nung § ſo ſollen ꝛc. Calenbergiſche forſt-ordnung cap. 2 § 13. § 1775 Weder in den eigenen, noch in den herrſchaftli- chen waͤldern iſt das holzfaren alle tage verſtattet, ſondern es werden hirzu zwene tage anberamet, F. H. Caſſeliſche forſt und holz-ordnung vom jare 1683 ſ. 7; immaßen ſonſt der bauer unterm fuͤrwande, ſein klafter-holz zu faren, das ganze jar in den wald faͤret, und holz entwendet. Die holung des beſtallungs-holzes von den zugeſchribe- nen klaftern leidet ire ausname. § 1776 Das hauen der bind-raidel wird nicht nach willkuͤre verſtattet. Das klafter-beſtallungs-holz wird durch geſchworne holzhauer gehauen, und in die klafter geleget. Diſes teilet ſich ins lange und kurze holz. Jenes iſt 6 ſchuhe lang, und die klaf- ter 5 ſchuhe hoch. Das kurze holz iſt 3 ſchuhe lang, und 10 ſchuhe hoch, auch den untertanen fuͤrtraͤglicher. Die ſcheite, oder ſpalten muͤſſen in die klafter nicht dinne, ſondern ſtark und grob geſpalten ligen, von Goͤchhauſen ſ. 237 fgg. § 1777 Das aſchen- heiden- graß-brennen, imgleichen die haͤufigen kolſtaͤtte der koͤler bringen den waͤl- dern keinen nuzen; derhalben ſolche bei ſtrafe zu unterſagen ſind, F. H. Caſſeliſche forſt- und holz- ordnung ſ. 9 fg. ſ. 28. Die hirten, ſchaͤfer, holz- arbeiter duͤrfen an die baͤume kein feuer machen, ſ. 10, 11, Stiſſer am a. o. cap. IV abt. III § 2, 3, ſ. 127, § 12 ſ. 133. § 1778 Die holzſparkunſt erfodert: daß wo kein allzu- großer uͤberfluß am holze iſt, weder kolen, zimmer- noch ander bau- nuz- brenn-holz auſſer landes, we- der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/730
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 718. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/730>, abgerufen am 19.04.2024.