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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLII haubtstück
s. 139 fgg., Heuser de eo quod iustum est circa
ius glandis legendae,
von Justi am a. o. § 163
§ 167 IIten teile s. 198 fg., Krebs am a. o. P. I
classe IV sect.
3 § 7 s. 103 fgg., iedoch, wenn
ein anderer die jagt darin hat, muß für das wild
die nötige azung übrig gelassen werden, Heuser
am a. o. § 26 fgg.

§ 1786
das eckerig
wird nicht
aller orten
dem forst-
und wald-
eigentümer
beigeleget.

Jeweilen wird das recht, das eckerig zu lesen,
zum jagt-rechte, und nicht zum eigentume des wal-
des, oder zum forst- und wald-rechte gezälet, Ric-
cius
im entwurfe von der in Teutschlande übli-
chen jagt-gerechtigkeit, cap. 3 § 6 s. 103. In
Baiern und Bernburgischen hat der fürst die
mast, Zinkens grundriß einer einleitung zu den
kammeral-wissenschaften, IIten teile cap. VIII
§ 484 s. 176. Es kommet also dißfalls auf die
landes-verfassung und das herkommen an.

§ 1787
der herr des
waldes ver-
mag die
mast besich-
tigen zu
lassen.

Dem herrn des waldes stehet die gerechtigkeit
zu, die mast besichtigen zu lassen. Die mast be-
deutet die früchte der eichen- und buchenbäume.
Die eichel-mast ist für die schweine die beste. Der
speck davon wird, wenn der mast-wurm sich da-
bei gut zeiget, hoch und hart: hält sich und dinet
zum spicken.

§ 1788
die eintei-
lung der
mast,

Die mast teilet sich in die vor- und nach-mast,
in die völlige, nicht ganze, halbe und die nur zum
durchlaufen der schweine. Die besichtigung be-
schihet mit zutun eines ausschusses derer, welche
die schweine auf den wald schlagen, und die mast
dingen wollen. Nach befinden wird so und so
vil auf ein schwein an mast-gelte gesezet. Darauf
folget das schreiben der künftigen mast-schweine,
die man in säue, läuflinge und ferkel einteilet.

Dise

XLII haubtſtuͤck
ſ. 139 fgg., Heuſer de eo quod iuſtum eſt circa
ius glandis legendae,
von Juſti am a. o. § 163
§ 167 IIten teile ſ. 198 fg., Krebs am a. o. P. I
claſſe IV ſect.
3 § 7 ſ. 103 fgg., iedoch, wenn
ein anderer die jagt darin hat, muß fuͤr das wild
die noͤtige azung uͤbrig gelaſſen werden, Heuſer
am a. o. § 26 fgg.

§ 1786
das eckerig
wird nicht
aller orten
dem forſt-
und wald-
eigentuͤmer
beigeleget.

Jeweilen wird das recht, das eckerig zu leſen,
zum jagt-rechte, und nicht zum eigentume des wal-
des, oder zum forſt- und wald-rechte gezaͤlet, Ric-
cius
im entwurfe von der in Teutſchlande uͤbli-
chen jagt-gerechtigkeit, cap. 3 § 6 ſ. 103. In
Baiern und Bernburgiſchen hat der fuͤrſt die
maſt, Zinkens grundriß einer einleitung zu den
kammeral-wiſſenſchaften, IIten teile cap. VIII
§ 484 ſ. 176. Es kommet alſo dißfalls auf die
landes-verfaſſung und das herkommen an.

§ 1787
der herr des
waldes ver-
mag die
maſt beſich-
tigen zu
laſſen.

Dem herrn des waldes ſtehet die gerechtigkeit
zu, die maſt beſichtigen zu laſſen. Die maſt be-
deutet die fruͤchte der eichen- und buchenbaͤume.
Die eichel-maſt iſt fuͤr die ſchweine die beſte. Der
ſpeck davon wird, wenn der maſt-wurm ſich da-
bei gut zeiget, hoch und hart: haͤlt ſich und dinet
zum ſpicken.

§ 1788
die eintei-
lung der
maſt,

Die maſt teilet ſich in die vor- und nach-maſt,
in die voͤllige, nicht ganze, halbe und die nur zum
durchlaufen der ſchweine. Die beſichtigung be-
ſchihet mit zutun eines ausſchuſſes derer, welche
die ſchweine auf den wald ſchlagen, und die maſt
dingen wollen. Nach befinden wird ſo und ſo
vil auf ein ſchwein an maſt-gelte geſezet. Darauf
folget das ſchreiben der kuͤnftigen maſt-ſchweine,
die man in ſaͤue, laͤuflinge und ferkel einteilet.

Diſe
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[722/0734] XLII haubtſtuͤck ſ. 139 fgg., Heuſer de eo quod iuſtum eſt circa ius glandis legendae, von Juſti am a. o. § 163 § 167 IIten teile ſ. 198 fg., Krebs am a. o. P. I claſſe IV ſect. 3 § 7 ſ. 103 fgg., iedoch, wenn ein anderer die jagt darin hat, muß fuͤr das wild die noͤtige azung uͤbrig gelaſſen werden, Heuſer am a. o. § 26 fgg. § 1786 Jeweilen wird das recht, das eckerig zu leſen, zum jagt-rechte, und nicht zum eigentume des wal- des, oder zum forſt- und wald-rechte gezaͤlet, Ric- cius im entwurfe von der in Teutſchlande uͤbli- chen jagt-gerechtigkeit, cap. 3 § 6 ſ. 103. In Baiern und Bernburgiſchen hat der fuͤrſt die maſt, Zinkens grundriß einer einleitung zu den kammeral-wiſſenſchaften, IIten teile cap. VIII § 484 ſ. 176. Es kommet alſo dißfalls auf die landes-verfaſſung und das herkommen an. § 1787 Dem herrn des waldes ſtehet die gerechtigkeit zu, die maſt beſichtigen zu laſſen. Die maſt be- deutet die fruͤchte der eichen- und buchenbaͤume. Die eichel-maſt iſt fuͤr die ſchweine die beſte. Der ſpeck davon wird, wenn der maſt-wurm ſich da- bei gut zeiget, hoch und hart: haͤlt ſich und dinet zum ſpicken. § 1788 Die maſt teilet ſich in die vor- und nach-maſt, in die voͤllige, nicht ganze, halbe und die nur zum durchlaufen der ſchweine. Die beſichtigung be- ſchihet mit zutun eines ausſchuſſes derer, welche die ſchweine auf den wald ſchlagen, und die maſt dingen wollen. Nach befinden wird ſo und ſo vil auf ein ſchwein an maſt-gelte geſezet. Darauf folget das ſchreiben der kuͤnftigen maſt-ſchweine, die man in ſaͤue, laͤuflinge und ferkel einteilet. Diſe

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 722. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/734>, abgerufen am 28.03.2024.