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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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gerechtigkeiten und befugnissen etc.
handrammen mit 2 handhaben sind hir unent-
berlich.

§ 2026

Wo es der plaz leidet, bleibet ein neben- oderdie wege
sind mit
graben zu
versehen.

sommer-weg neben dem haubt-wege ligen. Im
mangel diser muß von jenem der graben zu beiden
seiten dreie schuhe entfernet bleiben. Der graben
wird abhängig, damit das wasser abzih[e]

§ 2027

An nassen wegen dürfen am rande des wegesan nassen
wegen sind
keine hohe
bäume und
hägen anzu-
legen,

keine weiden oder hohe hägen, sondern etwa von
4 bis 5 schuhen, noch weniger eichen und maro-
nen, oder linden geduldet werden; immaßen sonst
der weg durch die sonne nicht austrocknen kan.
An trockenen wegen mögen weiden und schatten
bringende bäume gepflanzet werden.

§ 2028

Die bäche und das quell-wasser werden vermit-wie die
quellen und
bäche abzu-
leiten sind?

tels brücklein, oder schräger kandeln durch den
weg, abgeleitet. Holzwerk und reisig gehöret zum
wege-bau nicht, ausser im mangel der steine, wo
es beständig im wasser ligen kan, dinen eichen,
buchen, erlen und birken, die allerseits frisch ab-
gehauen sind, und nicht lange an der luft gelegen
haben, zu pfälen und grund-stücken.

§ 2029

In belange der holwege, oder wo die strasedie holwege
zu bessern,

an einem berge, oder felsen herzihet, ist erster zu
verschütten, und vom berge oder felsen, um die
breite zu erhalten, abzugraben, oder zu brechen.
Ueber einen berg schneidet man die straße sic-sac-
oder zig-zag. Damit das reisen des regenwassers
den weg nicht verwüste, werden schräge kleine erhö-
hungen und gute seiten-graben angeleget.

§ 2030
F f f 3

gerechtigkeiten und befugniſſen ꝛc.
handrammen mit 2 handhaben ſind hir unent-
berlich.

§ 2026

Wo es der plaz leidet, bleibet ein neben- oderdie wege
ſind mit
graben zu
verſehen.

ſommer-weg neben dem haubt-wege ligen. Im
mangel diſer muß von jenem der graben zu beiden
ſeiten dreie ſchuhe entfernet bleiben. Der graben
wird abhaͤngig, damit das waſſer abzih[e]

§ 2027

An naſſen wegen duͤrfen am rande des wegesan naſſen
wegen ſind
keine hohe
baͤume und
haͤgen anzu-
legen,

keine weiden oder hohe haͤgen, ſondern etwa von
4 bis 5 ſchuhen, noch weniger eichen und maro-
nen, oder linden geduldet werden; immaßen ſonſt
der weg durch die ſonne nicht austrocknen kan.
An trockenen wegen moͤgen weiden und ſchatten
bringende baͤume gepflanzet werden.

§ 2028

Die baͤche und das quell-waſſer werden vermit-wie die
quellen und
baͤche abzu-
leiten ſind?

tels bruͤcklein, oder ſchraͤger kandeln durch den
weg, abgeleitet. Holzwerk und reiſig gehoͤret zum
wege-bau nicht, auſſer im mangel der ſteine, wo
es beſtaͤndig im waſſer ligen kan, dinen eichen,
buchen, erlen und birken, die allerſeits friſch ab-
gehauen ſind, und nicht lange an der luft gelegen
haben, zu pfaͤlen und grund-ſtuͤcken.

§ 2029

In belange der holwege, oder wo die ſtraſedie holwege
zu beſſern,

an einem berge, oder felſen herzihet, iſt erſter zu
verſchuͤtten, und vom berge oder felſen, um die
breite zu erhalten, abzugraben, oder zu brechen.
Ueber einen berg ſchneidet man die ſtraße ſic-ſac-
oder zig-zag. Damit das reiſen des regenwaſſers
den weg nicht verwuͤſte, werden ſchraͤge kleine erhoͤ-
hungen und gute ſeiten-graben angeleget.

§ 2030
F f f 3
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[821/0833] gerechtigkeiten und befugniſſen ꝛc. handrammen mit 2 handhaben ſind hir unent- berlich. § 2026 Wo es der plaz leidet, bleibet ein neben- oder ſommer-weg neben dem haubt-wege ligen. Im mangel diſer muß von jenem der graben zu beiden ſeiten dreie ſchuhe entfernet bleiben. Der graben wird abhaͤngig, damit das waſſer abzihe die wege ſind mit graben zu verſehen. § 2027 An naſſen wegen duͤrfen am rande des weges keine weiden oder hohe haͤgen, ſondern etwa von 4 bis 5 ſchuhen, noch weniger eichen und maro- nen, oder linden geduldet werden; immaßen ſonſt der weg durch die ſonne nicht austrocknen kan. An trockenen wegen moͤgen weiden und ſchatten bringende baͤume gepflanzet werden. an naſſen wegen ſind keine hohe baͤume und haͤgen anzu- legen, § 2028 Die baͤche und das quell-waſſer werden vermit- tels bruͤcklein, oder ſchraͤger kandeln durch den weg, abgeleitet. Holzwerk und reiſig gehoͤret zum wege-bau nicht, auſſer im mangel der ſteine, wo es beſtaͤndig im waſſer ligen kan, dinen eichen, buchen, erlen und birken, die allerſeits friſch ab- gehauen ſind, und nicht lange an der luft gelegen haben, zu pfaͤlen und grund-ſtuͤcken. wie die quellen und baͤche abzu- leiten ſind? § 2029 In belange der holwege, oder wo die ſtraſe an einem berge, oder felſen herzihet, iſt erſter zu verſchuͤtten, und vom berge oder felſen, um die breite zu erhalten, abzugraben, oder zu brechen. Ueber einen berg ſchneidet man die ſtraße ſic-ſac- oder zig-zag. Damit das reiſen des regenwaſſers den weg nicht verwuͤſte, werden ſchraͤge kleine erhoͤ- hungen und gute ſeiten-graben angeleget. die holwege zu beſſern, § 2030 F f f 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 821. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/833>, abgerufen am 29.03.2024.