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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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L haubtstück von den
§ 2030
wer die we-
ge unter-
halten und
darzu

Die öffentliche land-heer-post- und andere stra-
sen, auch brücken und stege sind auf gemeine ko-
sten anzulegen, auch zu unterhalten, Reichsschluß
vom jare 1670 s. 75 im IIIIten teile der Reichs-
abschide, F. H. Casselische wege-bau-reglement
1746 § 3, und instruction für die wege-bau-be-
dinten, fintemal der regent und die oberste gewalt
dahin zu sorgen hat, daß nicht allein die reisenden,
ire waaren und güter bequem fortkommen können,
sondern auch eine genugsame sicherheit sey, und
weiln es dem state nicht gleichgültig seyn kan,
was für personen, güter und waren in das land
ein und ausgehen, so muß sich auch die aufmerk-
samkeit des regentens über die landstrasen erstre-
cken, daß darauf nichts ein- oder ausgehen möge,
was etwa der gemeinen wohlfart des states nach-
teilich sein mögte. Derohalben können der rei-
senden pässe examiniret und selbige von ihnen ver-
langet werden, von Justi am a. o. im IIten teile
§ 110 s. 131. Jedoch kommet bei der unterhal-
tung der strasen auf die gewonheiten und gedinge
viles an, imgleichen, wenn iemanden die wege-
gelter zu dem ende überlassen worden sind, Krebs
P. I. class. XI. sect. 1. § 8 s. 383 immasen das we-
gengelt der ausbesserung der wege halber und ge-
meiniglich von dem fuhrwerke bezalet wird; ge-
stalt denn auch aus eben diser ursache in den städ-
ten das pflaster-geld, der brücken-zoll hir und da
entrichtet werden muß, F. H. Casselische wege-
bau reglements § 14 s. 12. Reichs-abschid 1576,
§ 118, wahlcapitulation art. VIII § XI, West-
phälischer friden, art. VIII § I.

§ 2031
beisteuern
soll?

Jeweilen müssen die leute, welche testamente
machen, contracte errichten, zur besserung der

wege
L haubtſtuͤck von den
§ 2030
wer die we-
ge unter-
halten und
darzu

Die oͤffentliche land-heer-poſt- und andere ſtra-
ſen, auch bruͤcken und ſtege ſind auf gemeine ko-
ſten anzulegen, auch zu unterhalten, Reichsſchluß
vom jare 1670 ſ. 75 im IIIIten teile der Reichs-
abſchide, F. H. Caſſeliſche wege-bau-reglement
1746 § 3, und inſtruction fuͤr die wege-bau-be-
dinten, fintemal der regent und die oberſte gewalt
dahin zu ſorgen hat, daß nicht allein die reiſenden,
ire waaren und guͤter bequem fortkommen koͤnnen,
ſondern auch eine genugſame ſicherheit ſey, und
weiln es dem ſtate nicht gleichguͤltig ſeyn kan,
was fuͤr perſonen, guͤter und waren in das land
ein und ausgehen, ſo muß ſich auch die aufmerk-
ſamkeit des regentens uͤber die landſtraſen erſtre-
cken, daß darauf nichts ein- oder ausgehen moͤge,
was etwa der gemeinen wohlfart des ſtates nach-
teilich ſein moͤgte. Derohalben koͤnnen der rei-
ſenden paͤſſe examiniret und ſelbige von ihnen ver-
langet werden, von Juſti am a. o. im IIten teile
§ 110 ſ. 131. Jedoch kommet bei der unterhal-
tung der ſtraſen auf die gewonheiten und gedinge
viles an, imgleichen, wenn iemanden die wege-
gelter zu dem ende uͤberlaſſen worden ſind, Krebs
P. I. claſſ. XI. ſect. 1. § 8 ſ. 383 immaſen das we-
gengelt der ausbeſſerung der wege halber und ge-
meiniglich von dem fuhrwerke bezalet wird; ge-
ſtalt denn auch aus eben diſer urſache in den ſtaͤd-
ten das pflaſter-geld, der bruͤcken-zoll hir und da
entrichtet werden muß, F. H. Caſſeliſche wege-
bau reglements § 14 ſ. 12. Reichs-abſchid 1576,
§ 118, wahlcapitulation art. VIII § XI, Weſt-
phaͤliſcher friden, art. VIII § I.

§ 2031
beiſteuern
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Jeweilen muͤſſen die leute, welche teſtamente
machen, contracte errichten, zur beſſerung der

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[822/0834] L haubtſtuͤck von den § 2030 Die oͤffentliche land-heer-poſt- und andere ſtra- ſen, auch bruͤcken und ſtege ſind auf gemeine ko- ſten anzulegen, auch zu unterhalten, Reichsſchluß vom jare 1670 ſ. 75 im IIIIten teile der Reichs- abſchide, F. H. Caſſeliſche wege-bau-reglement 1746 § 3, und inſtruction fuͤr die wege-bau-be- dinten, fintemal der regent und die oberſte gewalt dahin zu ſorgen hat, daß nicht allein die reiſenden, ire waaren und guͤter bequem fortkommen koͤnnen, ſondern auch eine genugſame ſicherheit ſey, und weiln es dem ſtate nicht gleichguͤltig ſeyn kan, was fuͤr perſonen, guͤter und waren in das land ein und ausgehen, ſo muß ſich auch die aufmerk- ſamkeit des regentens uͤber die landſtraſen erſtre- cken, daß darauf nichts ein- oder ausgehen moͤge, was etwa der gemeinen wohlfart des ſtates nach- teilich ſein moͤgte. Derohalben koͤnnen der rei- ſenden paͤſſe examiniret und ſelbige von ihnen ver- langet werden, von Juſti am a. o. im IIten teile § 110 ſ. 131. Jedoch kommet bei der unterhal- tung der ſtraſen auf die gewonheiten und gedinge viles an, imgleichen, wenn iemanden die wege- gelter zu dem ende uͤberlaſſen worden ſind, Krebs P. I. claſſ. XI. ſect. 1. § 8 ſ. 383 immaſen das we- gengelt der ausbeſſerung der wege halber und ge- meiniglich von dem fuhrwerke bezalet wird; ge- ſtalt denn auch aus eben diſer urſache in den ſtaͤd- ten das pflaſter-geld, der bruͤcken-zoll hir und da entrichtet werden muß, F. H. Caſſeliſche wege- bau reglements § 14 ſ. 12. Reichs-abſchid 1576, § 118, wahlcapitulation art. VIII § XI, Weſt- phaͤliſcher friden, art. VIII § I. § 2031 Jeweilen muͤſſen die leute, welche teſtamente machen, contracte errichten, zur beſſerung der wege

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 822. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/834>, abgerufen am 16.04.2024.