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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom wasser-regal.
Schweizerlandes im IIten bande 1752, 4, s. 1-98.
Tretten der bach, der fluß oder strom aus iren
ufern, so eräuget sich eine überschwemmung. Hir
hebet sich die fürsorge der policei an; in betracht
eine überschwemmung dem platten lande am grase,
oder dem wisen- und dem ackerbaue gar zu merk-
lichen schaden zufüget, die brücken und dämme
zerreiset. Derohalben als der Ohmfluß bei sei-
nen starken ergisungen nicht genugsamen abfluß
hatte, indem man im Kur-Mainzischen amte Ame-
neburg wider die verträge die alte Ohm mit schilfe
und sträuchern hatte verwachsen lassen, die hisige
landesregirung sich 1756 gemüßiget sahe, auf die
räumung und säuberung der alten Ohm ernstlich
zu dringen.

Von dem wasser nach maasgebung
der policei.
§ 2176

Ausser der obsorge wegen der überschwemmun-was des
wassers hal-
ben bei feu-
ersbrünsten

gen der bäche, flüsse und ströme, richtet die poli-
cei ire aufmerksamkeit auf den vorrat des wassers,
dessen erhaltung, reinlichkeit, gesundheit. Es
werden zu dem Ende brunnenordnungen erlassen,
röhr-brunnen-meister bestellet. Besonders nimmt
sie rücksicht auf die feuersbrünste. Gehet ein
bach beim ort vorbei, so bauet sie, daß er im
notfalle an einem orte durch die gassen flüsse. Im
mangel dessen, oder an bergigten orten sind hir
und da wohl verwarete wassergruben anzulegen,
wo aber mineralisches wasser zu haben ist, da ge-
het dises allen wassern vor, immaßen dessen schwe-
re das feuer flugs löschet. So bald die Haloren
zu Halle mit der sole ankommen; hat das feuer
verspilet.

§ 2177

vom waſſer-regal.
Schweizerlandes im IIten bande 1752, 4, ſ. 1-98.
Tretten der bach, der fluß oder ſtrom aus iren
ufern, ſo eraͤuget ſich eine uͤberſchwemmung. Hir
hebet ſich die fuͤrſorge der policei an; in betracht
eine uͤberſchwemmung dem platten lande am graſe,
oder dem wiſen- und dem ackerbaue gar zu merk-
lichen ſchaden zufuͤget, die bruͤcken und daͤmme
zerreiſet. Derohalben als der Ohmfluß bei ſei-
nen ſtarken ergiſungen nicht genugſamen abfluß
hatte, indem man im Kur-Mainziſchen amte Ame-
neburg wider die vertraͤge die alte Ohm mit ſchilfe
und ſtraͤuchern hatte verwachſen laſſen, die hiſige
landesregirung ſich 1756 gemuͤßiget ſahe, auf die
raͤumung und ſaͤuberung der alten Ohm ernſtlich
zu dringen.

Von dem waſſer nach maasgebung
der policei.
§ 2176

Auſſer der obſorge wegen der uͤberſchwemmun-was des
waſſers hal-
ben bei feu-
ersbruͤnſten

gen der baͤche, fluͤſſe und ſtroͤme, richtet die poli-
cei ire aufmerkſamkeit auf den vorrat des waſſers,
deſſen erhaltung, reinlichkeit, geſundheit. Es
werden zu dem Ende brunnenordnungen erlaſſen,
roͤhr-brunnen-meiſter beſtellet. Beſonders nimmt
ſie ruͤckſicht auf die feuersbruͤnſte. Gehet ein
bach beim ort vorbei, ſo bauet ſie, daß er im
notfalle an einem orte durch die gaſſen fluͤſſe. Im
mangel deſſen, oder an bergigten orten ſind hir
und da wohl verwarete waſſergruben anzulegen,
wo aber mineraliſches waſſer zu haben iſt, da ge-
het diſes allen waſſern vor, immaßen deſſen ſchwe-
re das feuer flugs loͤſchet. So bald die Haloren
zu Halle mit der ſole ankommen; hat das feuer
verſpilet.

§ 2177
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[875/0887] vom waſſer-regal. Schweizerlandes im IIten bande 1752, 4, ſ. 1-98. Tretten der bach, der fluß oder ſtrom aus iren ufern, ſo eraͤuget ſich eine uͤberſchwemmung. Hir hebet ſich die fuͤrſorge der policei an; in betracht eine uͤberſchwemmung dem platten lande am graſe, oder dem wiſen- und dem ackerbaue gar zu merk- lichen ſchaden zufuͤget, die bruͤcken und daͤmme zerreiſet. Derohalben als der Ohmfluß bei ſei- nen ſtarken ergiſungen nicht genugſamen abfluß hatte, indem man im Kur-Mainziſchen amte Ame- neburg wider die vertraͤge die alte Ohm mit ſchilfe und ſtraͤuchern hatte verwachſen laſſen, die hiſige landesregirung ſich 1756 gemuͤßiget ſahe, auf die raͤumung und ſaͤuberung der alten Ohm ernſtlich zu dringen. Von dem waſſer nach maasgebung der policei. § 2176 Auſſer der obſorge wegen der uͤberſchwemmun- gen der baͤche, fluͤſſe und ſtroͤme, richtet die poli- cei ire aufmerkſamkeit auf den vorrat des waſſers, deſſen erhaltung, reinlichkeit, geſundheit. Es werden zu dem Ende brunnenordnungen erlaſſen, roͤhr-brunnen-meiſter beſtellet. Beſonders nimmt ſie ruͤckſicht auf die feuersbruͤnſte. Gehet ein bach beim ort vorbei, ſo bauet ſie, daß er im notfalle an einem orte durch die gaſſen fluͤſſe. Im mangel deſſen, oder an bergigten orten ſind hir und da wohl verwarete waſſergruben anzulegen, wo aber mineraliſches waſſer zu haben iſt, da ge- het diſes allen waſſern vor, immaßen deſſen ſchwe- re das feuer flugs loͤſchet. So bald die Haloren zu Halle mit der ſole ankommen; hat das feuer verſpilet. was des waſſers hal- ben bei feu- ersbruͤnſten § 2177

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 875. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/887>, abgerufen am 28.03.2024.