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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XXXV haubtst. vom Teutsch. krigsw.
ters brüder zweierlei zunamen hatten, z. e. Graf
Heinrich von Schwarzburg und sein bruder Graf
Günther von Kefernburg, Estor in der practischen
anleitung zur anenprobe, s. 424 fg., und in kleinen
schriften, I bande, s. 861 fg., auch in den anmer-
kungen über das staats- und geistliche recht, § 596
fg. Riccius s. 42, 43.

Fünf und dreißigstes haubtstück
von den
Teutschen neueren krigespersonen.
§ 200

Die kriegesverfassung ist heut zu tage ganz an-die heutige
krigesver-
fassung ist
von der al-
ten unter-
schieden.

ders beschaffen, als in den alten zeiten,
Estor de jure ordinum imperii decorandi ho-
noribus militaribus, cap. III
§ 51, s. 26. Und
obgleich heutiges tages eine reiterei angetroffen
wird, so kan man doch keinesweges von einem itzi-
gen gemeinen reiter einen schluß auf die alten
Teutschen ritter machen, Struben in nebenstun-
den, I th. s. 414, in erwägung, daß ehedem die
Teutsche reiterei aus rittern, oder dem heutigen
nidern Adel bestunde, welche die herzoge, fürsten,
grafen und herren anführete, Estor in der an-
gezogenen disputation § 52 fg. Da hingegen in
den neuern zeiten bauern und bürger die reiterei
ausmachen, auch wohl die soldaten als officiers
anführen und sich durch ihre tapferkeit in die höhe
schwingen. Die montur, das gewehr und die
waffen bekommet anizt der soldat von demienigen,
dem er dienet, damit er selbiger, so lange sie brauch-
bar sind, sich bedienen solle, woraus denn folget,
daß das eigenthum von solchen sachen dem soldaten

nicht
F

XXXV haubtſt. vom Teutſch. krigsw.
ters bruͤder zweierlei zunamen hatten, z. e. Graf
Heinrich von Schwarzburg und ſein bruder Graf
Guͤnther von Kefernburg, Eſtor in der practiſchen
anleitung zur anenprobe, ſ. 424 fg., und in kleinen
ſchriften, I bande, ſ. 861 fg., auch in den anmer-
kungen uͤber das ſtaats- und geiſtliche recht, § 596
fg. Riccius ſ. 42, 43.

Fuͤnf und dreißigſtes haubtſtuͤck
von den
Teutſchen neueren krigesperſonen.
§ 200

Die kriegesverfaſſung iſt heut zu tage ganz an-die heutige
krigesver-
faſſung iſt
von der al-
ten unter-
ſchieden.

ders beſchaffen, als in den alten zeiten,
Eſtor de jure ordinum imperii decorandi ho-
noribus militaribus, cap. III
§ 51, ſ. 26. Und
obgleich heutiges tages eine reiterei angetroffen
wird, ſo kan man doch keinesweges von einem itzi-
gen gemeinen reiter einen ſchluß auf die alten
Teutſchen ritter machen, Struben in nebenſtun-
den, I th. ſ. 414, in erwaͤgung, daß ehedem die
Teutſche reiterei aus rittern, oder dem heutigen
nidern Adel beſtunde, welche die herzoge, fuͤrſten,
grafen und herren anfuͤhrete, Eſtor in der an-
gezogenen diſputation § 52 fg. Da hingegen in
den neuern zeiten bauern und buͤrger die reiterei
ausmachen, auch wohl die ſoldaten als officiers
anfuͤhren und ſich durch ihre tapferkeit in die hoͤhe
ſchwingen. Die montur, das gewehr und die
waffen bekommet anizt der ſoldat von demienigen,
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[81/0091] XXXV haubtſt. vom Teutſch. krigsw. ters bruͤder zweierlei zunamen hatten, z. e. Graf Heinrich von Schwarzburg und ſein bruder Graf Guͤnther von Kefernburg, Eſtor in der practiſchen anleitung zur anenprobe, ſ. 424 fg., und in kleinen ſchriften, I bande, ſ. 861 fg., auch in den anmer- kungen uͤber das ſtaats- und geiſtliche recht, § 596 fg. Riccius ſ. 42, 43. Fuͤnf und dreißigſtes haubtſtuͤck von den Teutſchen neueren krigesperſonen. § 200 Die kriegesverfaſſung iſt heut zu tage ganz an- ders beſchaffen, als in den alten zeiten, Eſtor de jure ordinum imperii decorandi ho- noribus militaribus, cap. III § 51, ſ. 26. Und obgleich heutiges tages eine reiterei angetroffen wird, ſo kan man doch keinesweges von einem itzi- gen gemeinen reiter einen ſchluß auf die alten Teutſchen ritter machen, Struben in nebenſtun- den, I th. ſ. 414, in erwaͤgung, daß ehedem die Teutſche reiterei aus rittern, oder dem heutigen nidern Adel beſtunde, welche die herzoge, fuͤrſten, grafen und herren anfuͤhrete, Eſtor in der an- gezogenen diſputation § 52 fg. Da hingegen in den neuern zeiten bauern und buͤrger die reiterei ausmachen, auch wohl die ſoldaten als officiers anfuͤhren und ſich durch ihre tapferkeit in die hoͤhe ſchwingen. Die montur, das gewehr und die waffen bekommet anizt der ſoldat von demienigen, dem er dienet, damit er ſelbiger, ſo lange ſie brauch- bar ſind, ſich bedienen ſolle, woraus denn folget, daß das eigenthum von ſolchen ſachen dem ſoldaten nicht die heutige krigesver- faſſung iſt von der al- ten unter- ſchieden. F

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/91>, abgerufen am 18.04.2024.