Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

LVI haubtstück
der kaiser Carl der grose auf die zusammenleitung
der Donau mit dem Rheine durch hülfe der Alt-
mül und Redniz, herr graf von Bünau im IIten
bande der Kaiser und Reichs-histori s. 480 fgg.
Der kaiser Carl der IIIIte wollte die Donau und
Moldau vereinigen.

§ 2274
der landes-
herr kan
solche in sei-
nen landen
bestimmen.

Ein landesherr vermag die schiffart in seinen
landen zur wolfart des states zu bestimmen, mit-
hin den gebrauch der zu seinen landen gehörigen
meere, seen, flüsse, einzurichten, auch solchen zu
verbiten und zwar entweder in absicht auf die per-
sonen, oder die waaren, sowohl auf beständig, als
auch auf gewisse zeiten, die rechten und freiheiten
der schiffe, der schifleute, deren lon, die fracht
festzusezen, die gesellschaften der schiffart-treiben-
den zu bestätigen, und ihnen ansehnliche vorrechte
zu ertheilen, Carl Friderich Pauli disp. de iure
belli, societatis mercatoriae maioris priuile-
giatae, vulgo
einer octroirten handels-compagni,
Halle 1751.

§ 2275
die schiffart
ist zu beför-
dern.

Dieweil durch die schiffart einem lande groser
nuzen verschaffet wird (§ 566), so ist selbige auf
alle art und weise zu schüzen und zu befördern.
Wahlcapitulation art. VII § 1, 2, art. VIII;
hingegen die hindernisse, welche den schiffen, auch
deren fahrt im wege stehen, schleunig zu heben,
Osnabrückischer friden art. 9 § 2, Wahlcapitu-
lation art. VIII § 6. Gestalt dahin gehöret: 1)
daß derjenige, welcher zu schif gehen will, oder
waaren im schiffe hat, und schulden halber aufge-
halten werden soll, nicht aufgehalten werden darf,
wenn der schifmann für ihn bürgschaft leistet, Lü-
beckisches see-recht III, I, 6, Wysbisches recht
tit. III art. 6, Langenbeck im Hamburgischen

schif-

LVI haubtſtuͤck
der kaiſer Carl der groſe auf die zuſammenleitung
der Donau mit dem Rheine durch huͤlfe der Alt-
muͤl und Redniz, herr graf von Buͤnau im IIten
bande der Kaiſer und Reichs-hiſtori ſ. 480 fgg.
Der kaiſer Carl der IIIIte wollte die Donau und
Moldau vereinigen.

§ 2274
der landes-
herr kan
ſolche in ſei-
nen landen
beſtimmen.

Ein landesherr vermag die ſchiffart in ſeinen
landen zur wolfart des ſtates zu beſtimmen, mit-
hin den gebrauch der zu ſeinen landen gehoͤrigen
meere, ſeen, fluͤſſe, einzurichten, auch ſolchen zu
verbiten und zwar entweder in abſicht auf die per-
ſonen, oder die waaren, ſowohl auf beſtaͤndig, als
auch auf gewiſſe zeiten, die rechten und freiheiten
der ſchiffe, der ſchifleute, deren lon, die fracht
feſtzuſezen, die geſellſchaften der ſchiffart-treiben-
den zu beſtaͤtigen, und ihnen anſehnliche vorrechte
zu ertheilen, Carl Friderich Pauli diſp. de iure
belli, ſocietatis mercatoriae maioris priuile-
giatae, vulgo
einer octroirten handels-compagni,
Halle 1751.

§ 2275
die ſchiffart
iſt zu befoͤr-
dern.

Dieweil durch die ſchiffart einem lande groſer
nuzen verſchaffet wird (§ 566), ſo iſt ſelbige auf
alle art und weiſe zu ſchuͤzen und zu befoͤrdern.
Wahlcapitulation art. VII § 1, 2, art. VIII;
hingegen die hinderniſſe, welche den ſchiffen, auch
deren fahrt im wege ſtehen, ſchleunig zu heben,
Osnabruͤckiſcher friden art. 9 § 2, Wahlcapitu-
lation art. VIII § 6. Geſtalt dahin gehoͤret: 1)
daß derjenige, welcher zu ſchif gehen will, oder
waaren im ſchiffe hat, und ſchulden halber aufge-
halten werden ſoll, nicht aufgehalten werden darf,
wenn der ſchifmann fuͤr ihn buͤrgſchaft leiſtet, Luͤ-
beckiſches ſee-recht III, I, 6, Wysbiſches recht
tit. III art. 6, Langenbeck im Hamburgiſchen

ſchif-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0926" n="914"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LVI</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/>
der kai&#x017F;er Carl der gro&#x017F;e auf die zu&#x017F;ammenleitung<lb/>
der Donau mit dem Rheine durch hu&#x0364;lfe der Alt-<lb/>
mu&#x0364;l und Redniz, herr graf <hi rendition="#fr">von Bu&#x0364;nau</hi> im <hi rendition="#aq">II</hi>ten<lb/>
bande der Kai&#x017F;er und Reichs-hi&#x017F;tori &#x017F;. 480 fgg.<lb/>
Der kai&#x017F;er Carl der <hi rendition="#aq">IIII</hi>te wollte die Donau und<lb/>
Moldau vereinigen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2274</head><lb/>
              <note place="left">der landes-<lb/>
herr kan<lb/>
&#x017F;olche in &#x017F;ei-<lb/>
nen landen<lb/>
be&#x017F;timmen.</note>
              <p>Ein landesherr vermag die &#x017F;chiffart in &#x017F;einen<lb/>
landen zur wolfart des &#x017F;tates zu be&#x017F;timmen, mit-<lb/>
hin den gebrauch der zu &#x017F;einen landen geho&#x0364;rigen<lb/>
meere, &#x017F;een, flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, einzurichten, auch &#x017F;olchen zu<lb/>
verbiten und zwar entweder in ab&#x017F;icht auf die per-<lb/>
&#x017F;onen, oder die waaren, &#x017F;owohl auf be&#x017F;ta&#x0364;ndig, als<lb/>
auch auf gewi&#x017F;&#x017F;e zeiten, die rechten und freiheiten<lb/>
der &#x017F;chiffe, der &#x017F;chifleute, deren lon, die fracht<lb/>
fe&#x017F;tzu&#x017F;ezen, die ge&#x017F;ell&#x017F;chaften der &#x017F;chiffart-treiben-<lb/>
den zu be&#x017F;ta&#x0364;tigen, und ihnen an&#x017F;ehnliche vorrechte<lb/>
zu ertheilen, <hi rendition="#fr">Carl Friderich Pauli</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de iure<lb/>
belli, &#x017F;ocietatis mercatoriae maioris priuile-<lb/>
giatae, vulgo</hi> einer octroirten handels-compagni,<lb/>
Halle 1751.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2275</head><lb/>
              <note place="left">die &#x017F;chiffart<lb/>
i&#x017F;t zu befo&#x0364;r-<lb/>
dern.</note>
              <p>Dieweil durch die &#x017F;chiffart einem lande gro&#x017F;er<lb/>
nuzen ver&#x017F;chaffet wird (§ 566), &#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;elbige auf<lb/>
alle art und wei&#x017F;e zu &#x017F;chu&#x0364;zen und zu befo&#x0364;rdern.<lb/>
Wahlcapitulation art. <hi rendition="#aq">VII</hi> § 1, 2, art. <hi rendition="#aq">VIII;</hi><lb/>
hingegen die hinderni&#x017F;&#x017F;e, welche den &#x017F;chiffen, auch<lb/>
deren fahrt im wege &#x017F;tehen, &#x017F;chleunig zu heben,<lb/>
Osnabru&#x0364;cki&#x017F;cher friden art. 9 § 2, Wahlcapitu-<lb/>
lation art. <hi rendition="#aq">VIII</hi> § 6. Ge&#x017F;talt dahin geho&#x0364;ret: 1)<lb/>
daß derjenige, welcher zu &#x017F;chif gehen will, oder<lb/>
waaren im &#x017F;chiffe hat, und &#x017F;chulden halber aufge-<lb/>
halten werden &#x017F;oll, nicht aufgehalten werden darf,<lb/>
wenn der &#x017F;chifmann fu&#x0364;r ihn bu&#x0364;rg&#x017F;chaft lei&#x017F;tet, Lu&#x0364;-<lb/>
becki&#x017F;ches &#x017F;ee-recht <hi rendition="#aq">III</hi>, <hi rendition="#aq">I</hi>, 6, Wysbi&#x017F;ches recht<lb/>
tit. <hi rendition="#aq">III</hi> art. 6, <hi rendition="#fr">Langenbeck</hi> im Hamburgi&#x017F;chen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chif-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[914/0926] LVI haubtſtuͤck der kaiſer Carl der groſe auf die zuſammenleitung der Donau mit dem Rheine durch huͤlfe der Alt- muͤl und Redniz, herr graf von Buͤnau im IIten bande der Kaiſer und Reichs-hiſtori ſ. 480 fgg. Der kaiſer Carl der IIIIte wollte die Donau und Moldau vereinigen. § 2274 Ein landesherr vermag die ſchiffart in ſeinen landen zur wolfart des ſtates zu beſtimmen, mit- hin den gebrauch der zu ſeinen landen gehoͤrigen meere, ſeen, fluͤſſe, einzurichten, auch ſolchen zu verbiten und zwar entweder in abſicht auf die per- ſonen, oder die waaren, ſowohl auf beſtaͤndig, als auch auf gewiſſe zeiten, die rechten und freiheiten der ſchiffe, der ſchifleute, deren lon, die fracht feſtzuſezen, die geſellſchaften der ſchiffart-treiben- den zu beſtaͤtigen, und ihnen anſehnliche vorrechte zu ertheilen, Carl Friderich Pauli diſp. de iure belli, ſocietatis mercatoriae maioris priuile- giatae, vulgo einer octroirten handels-compagni, Halle 1751. § 2275 Dieweil durch die ſchiffart einem lande groſer nuzen verſchaffet wird (§ 566), ſo iſt ſelbige auf alle art und weiſe zu ſchuͤzen und zu befoͤrdern. Wahlcapitulation art. VII § 1, 2, art. VIII; hingegen die hinderniſſe, welche den ſchiffen, auch deren fahrt im wege ſtehen, ſchleunig zu heben, Osnabruͤckiſcher friden art. 9 § 2, Wahlcapitu- lation art. VIII § 6. Geſtalt dahin gehoͤret: 1) daß derjenige, welcher zu ſchif gehen will, oder waaren im ſchiffe hat, und ſchulden halber aufge- halten werden ſoll, nicht aufgehalten werden darf, wenn der ſchifmann fuͤr ihn buͤrgſchaft leiſtet, Luͤ- beckiſches ſee-recht III, I, 6, Wysbiſches recht tit. III art. 6, Langenbeck im Hamburgiſchen ſchif-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/926
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 914. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/926>, abgerufen am 28.03.2024.