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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom wasser-regale.
Böckler und Schübler an den a. o. Marper-
ger
am a. o. s. 216 fgg., Stryk de iure cataract.
cap. 2 § 21.

Von den häfen.
§ 2288

Ein hafen ist im engen verstande ein großeswas der
hafen ist?

wasserbehältnis am rande des meeres, worin schif-
fe einlaufen, und für dem sturme gesichert seyn kön-
nen. Im weitläuftigen verstande ist der hafen
ein beschlossener bezirk, in welchem die schiffe ge-
bauet, ausgebessert, ein und ausgeladen, auch
vor anker geleget werden können, Surland s. 87.
Der hafen ist entweder von der natur, oder durch
die kunst verwaret. Die kunst erfodert nach be-
schaffenheit der lage über große kosten. Der molo
zur linken hand an der see bei Genua ist 700 schrit-
te lang, und zur rechten hand beim Fanale tut
die länge 774, davon der grund durch täucher
geleget werden müssen.

§ 2289

Der landesherr, in dessen staten die hafen sichder landes-
herren ge-
rechtsamen
dabei.

befinden, hat das recht von denen, welche in sel-
bigen einlaufen wollen, die passeports zu fodern,
die unerlaubten waaren wegzunemen, Heineccius
de nauibus ob mercium illicitarum vecturam
commissis,
schiffe zu pressen, Loccenius de iure
maritimo I,
5, 5, und die erweisung der ehrer-
bitung durch das segelstreichen zu verlangen,
Sibrand de submissione velorum, Mosers
grundsäze des izt üblichen Europäischen völkerrech-
tes im 9ten buche, cap. 7, Rhetius de iure por-
tuum,
auch die schiffe zu einem gebrauche in be-
schlag (embargo) zu nemen, solche mit ketten zu
sperren.

Siben
M m m 4

vom waſſer-regale.
Boͤckler und Schuͤbler an den a. o. Marper-
ger
am a. o. ſ. 216 fgg., Stryk de iure cataract.
cap. 2 § 21.

Von den haͤfen.
§ 2288

Ein hafen iſt im engen verſtande ein großeswas der
hafen iſt?

waſſerbehaͤltnis am rande des meeres, worin ſchif-
fe einlaufen, und fuͤr dem ſturme geſichert ſeyn koͤn-
nen. Im weitlaͤuftigen verſtande iſt der hafen
ein beſchloſſener bezirk, in welchem die ſchiffe ge-
bauet, ausgebeſſert, ein und ausgeladen, auch
vor anker geleget werden koͤnnen, Surland ſ. 87.
Der hafen iſt entweder von der natur, oder durch
die kunſt verwaret. Die kunſt erfodert nach be-
ſchaffenheit der lage uͤber große koſten. Der molo
zur linken hand an der ſee bei Genua iſt 700 ſchrit-
te lang, und zur rechten hand beim Fanale tut
die laͤnge 774, davon der grund durch taͤucher
geleget werden muͤſſen.

§ 2289

Der landesherr, in deſſen ſtaten die hafen ſichder landes-
herren ge-
rechtſamen
dabei.

befinden, hat das recht von denen, welche in ſel-
bigen einlaufen wollen, die paſſeports zu fodern,
die unerlaubten waaren wegzunemen, Heineccius
de nauibus ob mercium illicitarum vecturam
commiſſis,
ſchiffe zu preſſen, Loccenius de iure
maritimo I,
5, 5, und die erweiſung der ehrer-
bitung durch das ſegelſtreichen zu verlangen,
Sibrand de ſubmiſſione velorum, Moſers
grundſaͤze des izt uͤblichen Europaͤiſchen voͤlkerrech-
tes im 9ten buche, cap. 7, Rhetius de iure por-
tuum,
auch die ſchiffe zu einem gebrauche in be-
ſchlag (embargo) zu nemen, ſolche mit ketten zu
ſperren.

Siben
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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 919. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/931>, abgerufen am 28.03.2024.