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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem bergwerks-regale.
und blei, auch öfters mit kupfer vermischet ist.
Das weis-gülden-erz ist wie ein glas so helle, die
rot-gulden erze sehen dunkel-braun, und blut-rot
aus.

§ 2595

Die geschmeidigkeit des silbers erhellet daraus:dessen ge-
schmeidig-
keit,

nimm einen gran silbers, zihe davon einen faden
zwoer ellen lang. Schlage jenen zu einem blech-
lein, welches eines daumens breit wird und ge-
krümmet eine unze wassers halten kan, Neumann
s. 409 § 26. Das silber ist leichter, als das
blei, schwerer, als das kupfer und zinn, etwa
halb so schwer, als das gold. Das gepochete
und gewaschene erz heisset in Sachsen: der schlich,
und auf dem harze der schlieg. Von der reichen
Dorotheen-grube hilte 1749 der graben-schlieg
61/2 lote silbers, das grob gewaschene 51/2 lote; das
untergerenn 51/4 lote; der schwanzelschlieg: der fan-
gelschlieg oder auffang, und der schlamm-schlieg
5 lote. Der centner schlemm-schliges von Lauten-
tale gab 21/2, auch 3 lote silbers 1749; der von
Stuventhaler-zuge 31/2 bis 4 lote. Zwene röste,
oder 66 centner schlieges des Stufen-taler-erzes
gaben im märze 1749 an silber 131/2 lote, auch wol
16 marken, 111/2 lote silbers. Im einseitigen harze
hingegen rechnet man den gehalt der erzte von
und 11/2 loten biß zu 10 und 12 loten. Ein mulm
in der Dorotheen enthilte im centner 10 bis 11 lote
silbers. Hiraus veroffenbaret sich, daß nicht so-
wohl der reiche gehalt, als vilmehr die menge der
erzte die gruben des harzes einträglich mache,
Sprengel s. 68 fg. Derowegen in den Klaus-
taler hütten beinahe 700, und wenn die Andreas-
berger und Altenauer hütten dazu kommen biß
900 marken silbers wöchentlich ausgeschmolzen
werden. Um den begrif von den silber-bergwer-

ken

von dem bergwerks-regale.
und blei, auch oͤfters mit kupfer vermiſchet iſt.
Das weis-guͤlden-erz iſt wie ein glas ſo helle, die
rot-gulden erze ſehen dunkel-braun, und blut-rot
aus.

§ 2595

Die geſchmeidigkeit des ſilbers erhellet daraus:deſſen ge-
ſchmeidig-
keit,

nimm einen gran ſilbers, zihe davon einen faden
zwoer ellen lang. Schlage jenen zu einem blech-
lein, welches eines daumens breit wird und ge-
kruͤmmet eine unze waſſers halten kan, Neumann
ſ. 409 § 26. Das ſilber iſt leichter, als das
blei, ſchwerer, als das kupfer und zinn, etwa
halb ſo ſchwer, als das gold. Das gepochete
und gewaſchene erz heiſſet in Sachſen: der ſchlich,
und auf dem harze der ſchlieg. Von der reichen
Dorotheen-grube hilte 1749 der graben-ſchlieg
6½ lote ſilbers, das grob gewaſchene 5½ lote; das
untergerenn 5¼ lote; der ſchwanzelſchlieg: der fan-
gelſchlieg oder auffang, und der ſchlamm-ſchlieg
5 lote. Der centner ſchlemm-ſchliges von Lauten-
tale gab 2½, auch 3 lote ſilbers 1749; der von
Stuventhaler-zuge 3½ bis 4 lote. Zwene roͤſte,
oder 66 centner ſchlieges des Stufen-taler-erzes
gaben im maͤrze 1749 an ſilber 13½ lote, auch wol
16 marken, 11½ lote ſilbers. Im einſeitigen harze
hingegen rechnet man den gehalt der erzte von
und 1½ loten biß zu 10 und 12 loten. Ein mulm
in der Dorotheen enthilte im centner 10 bis 11 lote
ſilbers. Hiraus veroffenbaret ſich, daß nicht ſo-
wohl der reiche gehalt, als vilmehr die menge der
erzte die gruben des harzes eintraͤglich mache,
Sprengel ſ. 68 fg. Derowegen in den Klaus-
taler huͤtten beinahe 700, und wenn die Andreas-
berger und Altenauer huͤtten dazu kommen biß
900 marken ſilbers woͤchentlich ausgeſchmolzen
werden. Um den begrif von den ſilber-bergwer-

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[1039/1051] von dem bergwerks-regale. und blei, auch oͤfters mit kupfer vermiſchet iſt. Das weis-guͤlden-erz iſt wie ein glas ſo helle, die rot-gulden erze ſehen dunkel-braun, und blut-rot aus. § 2595 Die geſchmeidigkeit des ſilbers erhellet daraus: nimm einen gran ſilbers, zihe davon einen faden zwoer ellen lang. Schlage jenen zu einem blech- lein, welches eines daumens breit wird und ge- kruͤmmet eine unze waſſers halten kan, Neumann ſ. 409 § 26. Das ſilber iſt leichter, als das blei, ſchwerer, als das kupfer und zinn, etwa halb ſo ſchwer, als das gold. Das gepochete und gewaſchene erz heiſſet in Sachſen: der ſchlich, und auf dem harze der ſchlieg. Von der reichen Dorotheen-grube hilte 1749 der graben-ſchlieg 6½ lote ſilbers, das grob gewaſchene 5½ lote; das untergerenn 5¼ lote; der ſchwanzelſchlieg: der fan- gelſchlieg oder auffang, und der ſchlamm-ſchlieg 5 lote. Der centner ſchlemm-ſchliges von Lauten- tale gab 2½, auch 3 lote ſilbers 1749; der von Stuventhaler-zuge 3½ bis 4 lote. Zwene roͤſte, oder 66 centner ſchlieges des Stufen-taler-erzes gaben im maͤrze 1749 an ſilber 13½ lote, auch wol 16 marken, 11½ lote ſilbers. Im einſeitigen harze hingegen rechnet man den gehalt der erzte von [FORMEL] und 1½ loten biß zu 10 und 12 loten. Ein mulm in der Dorotheen enthilte im centner 10 bis 11 lote ſilbers. Hiraus veroffenbaret ſich, daß nicht ſo- wohl der reiche gehalt, als vilmehr die menge der erzte die gruben des harzes eintraͤglich mache, Sprengel ſ. 68 fg. Derowegen in den Klaus- taler huͤtten beinahe 700, und wenn die Andreas- berger und Altenauer huͤtten dazu kommen biß 900 marken ſilbers woͤchentlich ausgeſchmolzen werden. Um den begrif von den ſilber-bergwer- ken deſſen ge- ſchmeidig- keit,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1039. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1051>, abgerufen am 29.03.2024.