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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLVIII. haubtst. von den rechten
tiquit. Nordg. num. 10, 11 s. 17 von Schweins-
berg die Marburgischen beiträge, th. III, Estors
origines juris publici Hass. s. 341, von Lumers-
heim und dessen von kaiser Carl dem IV erhaltenen
stadtrechte, Schannat in hist. Wormat. s. 179,
von verschidenen orten im Mainzischen, Lünig
im specilegio eccles. I th. forts. s. 54 gezeiget ha-
be; also ist ebenfalls ehedem das recht sowohl öf-
fentliche jahr- als auch wochenmärkte, nicht min-
der messen zu halten, von den kaisern den städten
verlihen worden, wie solches die Frankfurtische,
Leipziger, Naumburger und andere meßfreiheiten
bestärken, Fritsch de regali nundinarum jure,
cap. VI
num. 9 fg., Johann Heinrich Her-
mann Frieß
abhandlung vom sogenannten pfeif-
fergerichte etc., Pfeffinger im Vitriario illustra-
to,
vol. III s. 167, 197, es wurde von Reichswe-
gen den auf die märkte reisenden sicheres geleit
verordnet, sihe könig Wencels landfride 1398 § 3
reichsschluß 1670. Die kaiser befreieten auch
wohl solche, wo nicht alle, iedoch verschidene städ-
te, und deren bürger von den zöllen, sie gaben
vielfältig den städten die erlaubniß, sothane zölle,
oder den kleinen marktzoll, markt- und pflastergeld,
einzuheben, z. e. der kaiser Conrad der II begna-
digte im jahre 1030 das hochstift Würzburg, eine
gemeine münze, einen wasserzoll, täglichen markt-
und landzoll in der stadt Würzburg aufzurichten,
auch jährlich eine Messe daselbst zu halten, Lünig
im spicilegio eccles. II th. s. 940, Fries am a. o.
s. 178 fg. s. 186, sie erlaubeten nicht allein ver-
schidenen städten, z. e. Höxter, Minden, Mün-
ster, Halberstadt, Hildesheim, Göttingen,
Braunschweig, Magdeburg etc., Waldschmidts
disp. de differentiis municip. R. et vrbium Germ.
med.
§ 25, sondern auch gewissen familien in selbi-

gen

XLVIII. haubtſt. von den rechten
tiquit. Nordg. num. 10, 11 ſ. 17 von Schweins-
berg die Marburgiſchen beitraͤge, th. III, Eſtors
origines juris publici Haſſ. ſ. 341, von Lumers-
heim und deſſen von kaiſer Carl dem IV erhaltenen
ſtadtrechte, Schannat in hiſt. Wormat. ſ. 179,
von verſchidenen orten im Mainziſchen, Luͤnig
im ſpecilegio eccleſ. I th. fortſ. ſ. 54 gezeiget ha-
be; alſo iſt ebenfalls ehedem das recht ſowohl oͤf-
fentliche jahr- als auch wochenmaͤrkte, nicht min-
der meſſen zu halten, von den kaiſern den ſtaͤdten
verlihen worden, wie ſolches die Frankfurtiſche,
Leipziger, Naumburger und andere meßfreiheiten
beſtaͤrken, Fritſch de regali nundinarum jure,
cap. VI
num. 9 fg., Johann Heinrich Her-
mann Frieß
abhandlung vom ſogenannten pfeif-
fergerichte ꝛc., Pfeffinger im Vitriario illuſtra-
to,
vol. III ſ. 167, 197, es wurde von Reichswe-
gen den auf die maͤrkte reiſenden ſicheres geleit
verordnet, ſihe koͤnig Wencels landfride 1398 § 3
reichsſchluß 1670. Die kaiſer befreieten auch
wohl ſolche, wo nicht alle, iedoch verſchidene ſtaͤd-
te, und deren buͤrger von den zoͤllen, ſie gaben
vielfaͤltig den ſtaͤdten die erlaubniß, ſothane zoͤlle,
oder den kleinen marktzoll, markt- und pflaſtergeld,
einzuheben, z. e. der kaiſer Conrad der II begna-
digte im jahre 1030 das hochſtift Wuͤrzburg, eine
gemeine muͤnze, einen waſſerzoll, taͤglichen markt-
und landzoll in der ſtadt Wuͤrzburg aufzurichten,
auch jaͤhrlich eine Meſſe daſelbſt zu halten, Luͤnig
im ſpicilegio eccleſ. II th. ſ. 940, Fries am a. o.
ſ. 178 fg. ſ. 186, ſie erlaubeten nicht allein ver-
ſchidenen ſtaͤdten, z. e. Hoͤxter, Minden, Muͤn-
ſter, Halberſtadt, Hildesheim, Goͤttingen,
Braunſchweig, Magdeburg ꝛc., Waldſchmidts
diſp. de differentiis municip. R. et vrbium Germ.
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§ 25, ſondern auch gewiſſen familien in ſelbi-

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[128/0138] XLVIII. haubtſt. von den rechten tiquit. Nordg. num. 10, 11 ſ. 17 von Schweins- berg die Marburgiſchen beitraͤge, th. III, Eſtors origines juris publici Haſſ. ſ. 341, von Lumers- heim und deſſen von kaiſer Carl dem IV erhaltenen ſtadtrechte, Schannat in hiſt. Wormat. ſ. 179, von verſchidenen orten im Mainziſchen, Luͤnig im ſpecilegio eccleſ. I th. fortſ. ſ. 54 gezeiget ha- be; alſo iſt ebenfalls ehedem das recht ſowohl oͤf- fentliche jahr- als auch wochenmaͤrkte, nicht min- der meſſen zu halten, von den kaiſern den ſtaͤdten verlihen worden, wie ſolches die Frankfurtiſche, Leipziger, Naumburger und andere meßfreiheiten beſtaͤrken, Fritſch de regali nundinarum jure, cap. VI num. 9 fg., Johann Heinrich Her- mann Frieß abhandlung vom ſogenannten pfeif- fergerichte ꝛc., Pfeffinger im Vitriario illuſtra- to, vol. III ſ. 167, 197, es wurde von Reichswe- gen den auf die maͤrkte reiſenden ſicheres geleit verordnet, ſihe koͤnig Wencels landfride 1398 § 3 reichsſchluß 1670. Die kaiſer befreieten auch wohl ſolche, wo nicht alle, iedoch verſchidene ſtaͤd- te, und deren buͤrger von den zoͤllen, ſie gaben vielfaͤltig den ſtaͤdten die erlaubniß, ſothane zoͤlle, oder den kleinen marktzoll, markt- und pflaſtergeld, einzuheben, z. e. der kaiſer Conrad der II begna- digte im jahre 1030 das hochſtift Wuͤrzburg, eine gemeine muͤnze, einen waſſerzoll, taͤglichen markt- und landzoll in der ſtadt Wuͤrzburg aufzurichten, auch jaͤhrlich eine Meſſe daſelbſt zu halten, Luͤnig im ſpicilegio eccleſ. II th. ſ. 940, Fries am a. o. ſ. 178 fg. ſ. 186, ſie erlaubeten nicht allein ver- ſchidenen ſtaͤdten, z. e. Hoͤxter, Minden, Muͤn- ſter, Halberſtadt, Hildesheim, Goͤttingen, Braunſchweig, Magdeburg ꝛc., Waldſchmidts diſp. de differentiis municip. R. et vrbium Germ. med. § 25, ſondern auch gewiſſen familien in ſelbi- gen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/138>, abgerufen am 25.04.2024.