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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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des Teutschen rechtes.
§ 20

Zu den gesäzen der Teutschen mittlerer zeitendes mitt-
lern T.
rechtes.

gehören 1) das Magdeburgische weichbild, wick-
bild, Buder in der bibliotheca iuris s. 66, Stru-
ve
in der historia iuris, cap. VI § 29 s. 476 und
s. 486 **, Joach. Theod. Lichtenstein de iure
weichbildico Saxonico obs. I

§ 21

Nach disem ist 2) der Sachsenspigel im XIIIten
jahrhundert bekannt worden, als die quelle des
heutigen gemeinen Sachsen-rechtes, davon der
Reichshofrath von Gärtner 1732 in fol. die beste
ausgabe gelifert hat, Ayrer de aetate speculi
Saxonici speculo Sueuico antiquioris,
Gött.
1742.

§ 22

Alldieweil die juristen ihre bücher und processewarum die
bücher ehe-
dem spigel
genennet
worden?

spigel nenneten, und der Durandus der speculator
hiese; so haben die Teutschen dises nachgeamet,
um ihre werke beliebter und juristischer zu machen.

§ 23

3) Der Schwadenspigel ist unterm kaiser Ru-die ausga-
ben des
Schwaben-
spigels.

dolphen dem I ums jahr 1282 gefertiget worden,
Lambacher in der disp. de aetate speculi Sueui-
ci,
Wien 1739, 4. Alle dreie stehen beim Bur-
germeister
im Teutschen corpore juris, Ulm 1717,
2 th. 4, und noch besser im T. II antiquit. Teu-
ton.
des Schilters, auch in des Schannats
sammlung.

§ 24

Das Söstische stadtrecht, oder die schraa, istdie alte
stadtrechte,
das Soesti-
sche,
das Lübische,

sehr alt. S. Häberlinen, und Emminghausen.
Das Lübische recht ist vor den zeiten des kaisers
Friderichs I bereits bekannt gewesen; immaßen
diser 1188 dasselbe bestätiget hat. Es ist solches

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des Teutſchen rechtes.
§ 20

Zu den geſaͤzen der Teutſchen mittlerer zeitendes mitt-
lern T.
rechtes.

gehoͤren 1) das Magdeburgiſche weichbild, wick-
bild, Buder in der bibliotheca iuris ſ. 66, Stru-
ve
in der hiſtoria iuris, cap. VI § 29 ſ. 476 und
ſ. 486 **, Joach. Theod. Lichtenſtein de iure
weichbildico Saxonico obſ. I

§ 21

Nach diſem iſt 2) der Sachſenſpigel im XIIIten
jahrhundert bekannt worden, als die quelle des
heutigen gemeinen Sachſen-rechtes, davon der
Reichshofrath von Gaͤrtner 1732 in fol. die beſte
ausgabe gelifert hat, Ayrer de aetate ſpeculi
Saxonici ſpeculo Sueuico antiquioris,
Goͤtt.
1742.

§ 22

Alldieweil die juriſten ihre buͤcher und proceſſewarum die
buͤcher ehe-
dem ſpigel
genennet
worden?

ſpigel nenneten, und der Durandus der ſpeculator
hieſe; ſo haben die Teutſchen diſes nachgeamet,
um ihre werke beliebter und juriſtiſcher zu machen.

§ 23

3) Der Schwadenſpigel iſt unterm kaiſer Ru-die ausga-
ben des
Schwaben-
ſpigels.

dolphen dem I ums jahr 1282 gefertiget worden,
Lambacher in der diſp. de aetate ſpeculi Sueui-
ci,
Wien 1739, 4. Alle dreie ſtehen beim Bur-
germeiſter
im Teutſchen corpore juris, Ulm 1717,
2 th. 4, und noch beſſer im T. II antiquit. Teu-
ton.
des Schilters, auch in des Schannats
ſammlung.

§ 24

Das Soͤſtiſche ſtadtrecht, oder die ſchraa, iſtdie alte
ſtadtrechte,
das Soeſti-
ſche,
das Luͤbiſche,

ſehr alt. S. Haͤberlinen, und Emminghauſen.
Das Luͤbiſche recht iſt vor den zeiten des kaiſers
Friderichs I bereits bekannt geweſen; immaßen
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[9/0019] des Teutſchen rechtes. § 20 Zu den geſaͤzen der Teutſchen mittlerer zeiten gehoͤren 1) das Magdeburgiſche weichbild, wick- bild, Buder in der bibliotheca iuris ſ. 66, Stru- ve in der hiſtoria iuris, cap. VI § 29 ſ. 476 und ſ. 486 **, Joach. Theod. Lichtenſtein de iure weichbildico Saxonico obſ. I des mitt- lern T. rechtes. § 21 Nach diſem iſt 2) der Sachſenſpigel im XIIIten jahrhundert bekannt worden, als die quelle des heutigen gemeinen Sachſen-rechtes, davon der Reichshofrath von Gaͤrtner 1732 in fol. die beſte ausgabe gelifert hat, Ayrer de aetate ſpeculi Saxonici ſpeculo Sueuico antiquioris, Goͤtt. 1742. § 22 Alldieweil die juriſten ihre buͤcher und proceſſe ſpigel nenneten, und der Durandus der ſpeculator hieſe; ſo haben die Teutſchen diſes nachgeamet, um ihre werke beliebter und juriſtiſcher zu machen. warum die buͤcher ehe- dem ſpigel genennet worden? § 23 3) Der Schwadenſpigel iſt unterm kaiſer Ru- dolphen dem I ums jahr 1282 gefertiget worden, Lambacher in der diſp. de aetate ſpeculi Sueui- ci, Wien 1739, 4. Alle dreie ſtehen beim Bur- germeiſter im Teutſchen corpore juris, Ulm 1717, 2 th. 4, und noch beſſer im T. II antiquit. Teu- ton. des Schilters, auch in des Schannats ſammlung. die ausga- ben des Schwaben- ſpigels. § 24 Das Soͤſtiſche ſtadtrecht, oder die ſchraa, iſt ſehr alt. S. Haͤberlinen, und Emminghauſen. Das Luͤbiſche recht iſt vor den zeiten des kaiſers Friderichs I bereits bekannt geweſen; immaßen diſer 1188 dasſelbe beſtaͤtiget hat. Es iſt ſolches 1586 die alte ſtadtrechte, das Soeſti- ſche, das Luͤbiſche, A 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/19>, abgerufen am 24.04.2024.