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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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CIII haubtst. von der
anzusehen ist, folglich von der Römischen nuznie-
sung unterschiden werden muß, Estor de iure
deuolutionis
s. 43 fgg. Dr. Orth am a. o. im
IIIten teile s. 605 fgg. Peter Stokmanns deci-
sio curiae Brabantinae VIII,
num. 4, s. 22.
Nassau-Cazenellenbogische gerichts-ordnung im
IIIIten teile cap. XI § 2 s. 144.

§ 745
der beisiz ist
nach den
Kur-Pfälzi-
schen,

Die verfasser der Kur-Pfälzischen und Solm-
sischen landes-ordnungen, als treue übersezer der
Römischen gesäze, haben doch diß überbleibsel des
Teutschen rechtes mit füßen zu treten verschonet.
Daher heisset es im IIIIten teile der Kur-Pfälzi-
schen landrechte, tit. XV s. 13. "vom beisiz oder
"usufructu des leztlebenden ehegemächts und der
"caution, so man sonst deswegen zu leisten schuldig.
Hier wird dem Teutschen rechte die caution als
ein Römischer brillant auf den kopf gesezet, Dr.
Orth am. a. o. im IIten teile s. 567, 571 fgg. im
IIIten teile s. 605 fgg.

§ 746
Solmsi-
schen,

In der gedachten der grafschaft Solms gericht-
und land-ordnung im IIten teile XXVIIIten titel
§ 6 s. 129 b ist der beisiz in den Römischen nies-
brauch gar zierlich eingekleidet, da doch Peter
Stokmanns
am a. o. und Karl von Mean ad
ius ciuile Leodiensium obs.
616 § 23 s. 193 des
Vten teiles ein anderes gezeiget haben, in betracht
solcher aus dem rechte der manus plicatä flüsset
(droit de main plevie) obs. 356 num. 6 s. 245
des IIIten teiles, sintemal diß recht dem eheman-
ne die unbewegliche habseligkeit seiner ehefrau gi-
bet, anerwogen die Lütticher eine zwifache erb-
schaft, nämlich des farnisses und der grundstüke
haben.

§ 747

CIII haubtſt. von der
anzuſehen iſt, folglich von der Roͤmiſchen nuznie-
ſung unterſchiden werden muß, Eſtor de iure
deuolutionis
ſ. 43 fgg. Dr. Orth am a. o. im
IIIten teile ſ. 605 fgg. Peter Stokmanns deci-
ſio curiae Brabantinae VIII,
num. 4, ſ. 22.
Naſſau-Cazenellenbogiſche gerichts-ordnung im
IIIIten teile cap. XI § 2 ſ. 144.

§ 745
der beiſiz iſt
nach den
Kur-Pfaͤlzi-
ſchen,

Die verfaſſer der Kur-Pfaͤlziſchen und Solm-
ſiſchen landes-ordnungen, als treue uͤberſezer der
Roͤmiſchen geſaͤze, haben doch diß uͤberbleibſel des
Teutſchen rechtes mit fuͤßen zu treten verſchonet.
Daher heiſſet es im IIIIten teile der Kur-Pfaͤlzi-
ſchen landrechte, tit. XV ſ. 13. „vom beiſiz oder
„uſufructu des leztlebenden ehegemaͤchts und der
„caution, ſo man ſonſt deswegen zu leiſten ſchuldig.
Hier wird dem Teutſchen rechte die caution als
ein Roͤmiſcher brillant auf den kopf geſezet, Dr.
Orth am. a. o. im IIten teile ſ. 567, 571 fgg. im
IIIten teile ſ. 605 fgg.

§ 746
Solmſi-
ſchen,

In der gedachten der grafſchaft Solms gericht-
und land-ordnung im IIten teile XXVIIIten titel
§ 6 ſ. 129 b iſt der beiſiz in den Roͤmiſchen nies-
brauch gar zierlich eingekleidet, da doch Peter
Stokmanns
am a. o. und Karl von Mean ad
ius ciuile Leodienſium obſ.
616 § 23 ſ. 193 des
Vten teiles ein anderes gezeiget haben, in betracht
ſolcher aus dem rechte der manus plicataͤ fluͤſſet
(droit de main plevie) obſ. 356 num. 6 ſ. 245
des IIIten teiles, ſintemal diß recht dem eheman-
ne die unbewegliche habſeligkeit ſeiner ehefrau gi-
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ſchaft, naͤmlich des farniſſes und der grundſtuͤke
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[318/0330] CIII haubtſt. von der anzuſehen iſt, folglich von der Roͤmiſchen nuznie- ſung unterſchiden werden muß, Eſtor de iure deuolutionis ſ. 43 fgg. Dr. Orth am a. o. im IIIten teile ſ. 605 fgg. Peter Stokmanns deci- ſio curiae Brabantinae VIII, num. 4, ſ. 22. Naſſau-Cazenellenbogiſche gerichts-ordnung im IIIIten teile cap. XI § 2 ſ. 144. § 745 Die verfaſſer der Kur-Pfaͤlziſchen und Solm- ſiſchen landes-ordnungen, als treue uͤberſezer der Roͤmiſchen geſaͤze, haben doch diß uͤberbleibſel des Teutſchen rechtes mit fuͤßen zu treten verſchonet. Daher heiſſet es im IIIIten teile der Kur-Pfaͤlzi- ſchen landrechte, tit. XV ſ. 13. „vom beiſiz oder „uſufructu des leztlebenden ehegemaͤchts und der „caution, ſo man ſonſt deswegen zu leiſten ſchuldig. Hier wird dem Teutſchen rechte die caution als ein Roͤmiſcher brillant auf den kopf geſezet, Dr. Orth am. a. o. im IIten teile ſ. 567, 571 fgg. im IIIten teile ſ. 605 fgg. § 746 In der gedachten der grafſchaft Solms gericht- und land-ordnung im IIten teile XXVIIIten titel § 6 ſ. 129 b iſt der beiſiz in den Roͤmiſchen nies- brauch gar zierlich eingekleidet, da doch Peter Stokmanns am a. o. und Karl von Mean ad ius ciuile Leodienſium obſ. 616 § 23 ſ. 193 des Vten teiles ein anderes gezeiget haben, in betracht ſolcher aus dem rechte der manus plicataͤ fluͤſſet (droit de main plevie) obſ. 356 num. 6 ſ. 245 des IIIten teiles, ſintemal diß recht dem eheman- ne die unbewegliche habſeligkeit ſeiner ehefrau gi- bet, anerwogen die Luͤtticher eine zwifache erb- ſchaft, naͤmlich des farniſſes und der grundſtuͤke haben. § 747

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/330>, abgerufen am 28.03.2024.