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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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geistlichen und laien.
hoch; doch hatte er ihnen nichts zu sagen, Hertge liessen
sich von
den päbsten
nichts vor-
schreiben.

s. 357. Daher sie sagten: "kirchen gut hat eiserne
"zähne. Es frist eins mit dem andern hin, und
"bringt dem dritten erben kein gewinn", Hert vol. I
s. 615 Pistorius cent. 6 par. 29 s. 457. Imglei-
chen: Herren und heiligen gehen vor. Hert vol. I
T. III
s. 549. Sie theilten solche in majores und
minores. Unter jene gehöreten die erzbischöffe,
bischöffe, äbte etc. Hert s. 314 der bischöfliche spren-
gel hiese kirchspiel, parochia, und war der gau ent-
gegen gesezet. Hert vol. I T. III s. 218.

§ 91

Die mönche waren im 9ten jahrhundert unterdie beschaf-
fenheit der
mönche un-
ter den ca-
rolingischen
kaisern,

Carl dem großen, alle Benedictiner, Hert s. 320.
Die klöster waren unter dem kaiser Ludwig dem
frommen dreierlei gattungen. Einige als Maur-
münster, beteten nur für die wohlfart des königes,
andere als Schwazach, waren verbunden geschen-
ke zu liefern. Wieder andere als Stablo und
Laurisheim musten außer den geschenken auch
kriegsdienste leisten, Hahns Reichshistorie I Th.
s. 146. Die ordenskleider hat kaiser Carl der grosse
verordnet. Hahn am a. o. s. 83.

§ 92

Bei den cathedral-kirchen (münster,) warenden canoni-
cis haben
die Fränk.
kais. lebens-
regeln er-
halten.

canonici, welche nach einer regel, wie die mönche
leben musten, die ihnen Ludewig der fromme im
jahre 816 vorgeschriben hat, Hert s. 321.

§ 93

Carl der große hat die schulen in den klösternwer die
schulen an-
geleget
habe,

angeleget. Diese schulen waren innerliche clau-
sträles, oder äußerliche canonicä. Jene für die
mönche, leztere für die laien, Johann George
Eccard
in censura diplomatis Carolini de
scholis Osnabrugensis ecclesiae cet.
Johann

David
C 4

geiſtlichen und laien.
hoch; doch hatte er ihnen nichts zu ſagen, Hertge lieſſen
ſich von
den paͤbſten
nichts vor-
ſchreiben.

ſ. 357. Daher ſie ſagten: „kirchen gut hat eiſerne
„zaͤhne. Es friſt eins mit dem andern hin, und
„bringt dem dritten erben kein gewinn„, Hert vol. I
ſ. 615 Piſtorius cent. 6 par. 29 ſ. 457. Imglei-
chen: Herren und heiligen gehen vor. Hert vol. I
T. III
ſ. 549. Sie theilten ſolche in majores und
minores. Unter jene gehoͤreten die erzbiſchoͤffe,
biſchoͤffe, aͤbte ꝛc. Hert ſ. 314 der biſchoͤfliche ſpren-
gel hieſe kirchſpiel, parochia, und war der gau ent-
gegen geſezet. Hert vol. I T. III ſ. 218.

§ 91

Die moͤnche waren im 9ten jahrhundert unterdie beſchaf-
fenheit der
moͤnche un-
ter den ca-
rolingiſchen
kaiſern,

Carl dem großen, alle Benedictiner, Hert ſ. 320.
Die kloͤſter waren unter dem kaiſer Ludwig dem
frommen dreierlei gattungen. Einige als Maur-
muͤnſter, beteten nur fuͤr die wohlfart des koͤniges,
andere als Schwazach, waren verbunden geſchen-
ke zu liefern. Wieder andere als Stablo und
Laurisheim muſten außer den geſchenken auch
kriegsdienſte leiſten, Hahns Reichshiſtorie I Th.
ſ. 146. Die ordenskleider hat kaiſer Carl der groſſe
verordnet. Hahn am a. o. ſ. 83.

§ 92

Bei den cathedral-kirchen (muͤnſter,) warenden canoni-
cis haben
die Fraͤnk.
kaiſ. lebens-
regeln er-
halten.

canonici, welche nach einer regel, wie die moͤnche
leben muſten, die ihnen Ludewig der fromme im
jahre 816 vorgeſchriben hat, Hert ſ. 321.

§ 93

Carl der große hat die ſchulen in den kloͤſternwer die
ſchulen an-
geleget
habe,

angeleget. Dieſe ſchulen waren innerliche clau-
ſtraͤles, oder aͤußerliche canonicaͤ. Jene fuͤr die
moͤnche, leztere fuͤr die laien, Johann George
Eccard
in cenſura diplomatis Carolini de
ſcholis Oſnabrugenſis eccleſiae cet.
Johann

David
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[39/0049] geiſtlichen und laien. hoch; doch hatte er ihnen nichts zu ſagen, Hert ſ. 357. Daher ſie ſagten: „kirchen gut hat eiſerne „zaͤhne. Es friſt eins mit dem andern hin, und „bringt dem dritten erben kein gewinn„, Hert vol. I ſ. 615 Piſtorius cent. 6 par. 29 ſ. 457. Imglei- chen: Herren und heiligen gehen vor. Hert vol. I T. III ſ. 549. Sie theilten ſolche in majores und minores. Unter jene gehoͤreten die erzbiſchoͤffe, biſchoͤffe, aͤbte ꝛc. Hert ſ. 314 der biſchoͤfliche ſpren- gel hieſe kirchſpiel, parochia, und war der gau ent- gegen geſezet. Hert vol. I T. III ſ. 218. ge lieſſen ſich von den paͤbſten nichts vor- ſchreiben. § 91 Die moͤnche waren im 9ten jahrhundert unter Carl dem großen, alle Benedictiner, Hert ſ. 320. Die kloͤſter waren unter dem kaiſer Ludwig dem frommen dreierlei gattungen. Einige als Maur- muͤnſter, beteten nur fuͤr die wohlfart des koͤniges, andere als Schwazach, waren verbunden geſchen- ke zu liefern. Wieder andere als Stablo und Laurisheim muſten außer den geſchenken auch kriegsdienſte leiſten, Hahns Reichshiſtorie I Th. ſ. 146. Die ordenskleider hat kaiſer Carl der groſſe verordnet. Hahn am a. o. ſ. 83. die beſchaf- fenheit der moͤnche un- ter den ca- rolingiſchen kaiſern, § 92 Bei den cathedral-kirchen (muͤnſter,) waren canonici, welche nach einer regel, wie die moͤnche leben muſten, die ihnen Ludewig der fromme im jahre 816 vorgeſchriben hat, Hert ſ. 321. den canoni- cis haben die Fraͤnk. kaiſ. lebens- regeln er- halten. § 93 Carl der große hat die ſchulen in den kloͤſtern angeleget. Dieſe ſchulen waren innerliche clau- ſtraͤles, oder aͤußerliche canonicaͤ. Jene fuͤr die moͤnche, leztere fuͤr die laien, Johann George Eccard in cenſura diplomatis Carolini de ſcholis Oſnabrugenſis eccleſiae cet. Johann David wer die ſchulen an- geleget habe, C 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/49>, abgerufen am 29.03.2024.