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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XXV haubtst. vom
§ 1345
hausrat ge-
ben bedeutet
ieweilen so
vil als
schenken.

Wenn einem paar neu angehenden eheleuten
bei irer angetretenen haushaltung ein und ander
stück, das man darin brauchen kan, zu einen ge-
schenke verehret wird, heisset solches: einem haus-
rat geben, und bedeutet in disem falle eben so vil,
als ein hochzeit-geschenk.

§ 1346
die gerate
ist vom
hausrate zu
unterschei-
den.

Wo die gerate üblich ist, hat man die gerate-
stücke vom hausrate zu unterscheiden, woraus be-
sonders in denenjenigen häusern zu sehen ist, wor-
in die frau den mann nicht beigewonet hat, auch
nicht zur täglichen haushaltung, sondern zur zirde
angeschaffet worden sind, Hofmann von der ge-
rate im IIten teile s. 76 fg. Barth von der ge-
rate s. 142 fg., wovon unten ein meres vorkom-
men wird. Was in Leipzig zur vollen und mittel
gerate gehöret, erzälet Putoneus I s. 32 fgg.
enunciatorum.

§ 1347

Die übrigen stücke des hausrates sind oben
bei der farnis im 5ten haubtstücke namhaft ge-
macht worden, und werden auch aus dem folgen-
den sich erbrechen.

Fünf und zwanzigstes haubtstück
vom gewehre und schüß-pulver.
§ 1348
was gewehr
bedeutet?

Das gewehr heisset ein solches werkzeug, dessen
man sich zur verübung der gewalt, vertai-
digung und vergnügen, auch betreibung seiner
kunst zum schüssen, hauen, oder stechen etc. bedinet.
Daher liset man von lanzenträgern, hellebardi-

rern,
XXV haubtſt. vom
§ 1345
hausrat ge-
ben bedeutet
ieweilen ſo
vil als
ſchenken.

Wenn einem paar neu angehenden eheleuten
bei irer angetretenen haushaltung ein und ander
ſtuͤck, das man darin brauchen kan, zu einen ge-
ſchenke verehret wird, heiſſet ſolches: einem haus-
rat geben, und bedeutet in diſem falle eben ſo vil,
als ein hochzeit-geſchenk.

§ 1346
die gerate
iſt vom
hausrate zu
unterſchei-
den.

Wo die gerate uͤblich iſt, hat man die gerate-
ſtuͤcke vom hausrate zu unterſcheiden, woraus be-
ſonders in denenjenigen haͤuſern zu ſehen iſt, wor-
in die frau den mann nicht beigewonet hat, auch
nicht zur taͤglichen haushaltung, ſondern zur zirde
angeſchaffet worden ſind, Hofmann von der ge-
rate im IIten teile ſ. 76 fg. Barth von der ge-
rate ſ. 142 fg., wovon unten ein meres vorkom-
men wird. Was in Leipzig zur vollen und mittel
gerate gehoͤret, erzaͤlet Putoneus I ſ. 32 fgg.
enunciatorum.

§ 1347

Die uͤbrigen ſtuͤcke des hausrates ſind oben
bei der farnis im 5ten haubtſtuͤcke namhaft ge-
macht worden, und werden auch aus dem folgen-
den ſich erbrechen.

Fuͤnf und zwanzigſtes haubtſtuͤck
vom gewehre und ſchuͤß-pulver.
§ 1348
was gewehr
bedeutet?

Das gewehr heiſſet ein ſolches werkzeug, deſſen
man ſich zur veruͤbung der gewalt, vertai-
digung und vergnuͤgen, auch betreibung ſeiner
kunſt zum ſchuͤſſen, hauen, oder ſtechen ꝛc. bedinet.
Daher liſet man von lanzentraͤgern, hellebardi-

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[554/0566] XXV haubtſt. vom § 1345 Wenn einem paar neu angehenden eheleuten bei irer angetretenen haushaltung ein und ander ſtuͤck, das man darin brauchen kan, zu einen ge- ſchenke verehret wird, heiſſet ſolches: einem haus- rat geben, und bedeutet in diſem falle eben ſo vil, als ein hochzeit-geſchenk. § 1346 Wo die gerate uͤblich iſt, hat man die gerate- ſtuͤcke vom hausrate zu unterſcheiden, woraus be- ſonders in denenjenigen haͤuſern zu ſehen iſt, wor- in die frau den mann nicht beigewonet hat, auch nicht zur taͤglichen haushaltung, ſondern zur zirde angeſchaffet worden ſind, Hofmann von der ge- rate im IIten teile ſ. 76 fg. Barth von der ge- rate ſ. 142 fg., wovon unten ein meres vorkom- men wird. Was in Leipzig zur vollen und mittel gerate gehoͤret, erzaͤlet Putoneus I ſ. 32 fgg. enunciatorum. § 1347 Die uͤbrigen ſtuͤcke des hausrates ſind oben bei der farnis im 5ten haubtſtuͤcke namhaft ge- macht worden, und werden auch aus dem folgen- den ſich erbrechen. Fuͤnf und zwanzigſtes haubtſtuͤck vom gewehre und ſchuͤß-pulver. § 1348 Das gewehr heiſſet ein ſolches werkzeug, deſſen man ſich zur veruͤbung der gewalt, vertai- digung und vergnuͤgen, auch betreibung ſeiner kunſt zum ſchuͤſſen, hauen, oder ſtechen ꝛc. bedinet. Daher liſet man von lanzentraͤgern, hellebardi- rern,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 554. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/566>, abgerufen am 18.04.2024.