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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XXV haubtstück
säus in der disp. de armis prohibitis, sihe auch
des von Ludewig gelehrte nachrichten, imglei-
chen des herrn Prof. Frid. Wiedeburgs samm-
lungen vermischter anmerkungen aus dem stats-
rechte etc. obs. 13 s. 304. Die Reichs-hofräte
von der ritterbank gehen one tegen zu rate. Ob
bürger auf landtägen mit tegen erscheinen können,
ist in der disp. de abusu rerum merae facultatis
cap. II § 48 s. 32 bemerket. Bei der abschwö-
rung eines eides muste der tegen abgeleget werden,
wie der Wideburg in einer besondern abhande-
lung zu Helmstädt gezeiget hat. Wer ein kind
zur taufe hilte, oder zum heiligen abendmale gin-
ge, erschine, wie noch in Sachsen beschihet, one
tegen. Vorm hofgerichte zu Jena müssen die in
person erscheinende von adel im mantel one tegen
sich darstellen. Bei der belenung wird den ge-
sandten kein tegen verstattet, Küchelbeckers
nachricht vom Römisch-kaiserlichen hofe s. 395.
Der Teutsche und Malteser ordens-ritter behält
seinen tegen überall an, weilen er solchen für die
religion anstatt der bibel füret.

§ 1376.
das gewehr
wird unter
den ebeleu-
ten nicht al-
ler orten ge-
mein gut.

Unter den ehegatten wird das gewehr an eini-
gen orten kein gemein gut, Weyer de commu-
nione bonorum
s. 121 § 4, Mevius ad ius Lu-
becense lib. II
tit. II art. 8, zu Nürnberg, besa-
ge der reformation tit. 14 lex 1, 2, nemen die söne
zum voraus allen harnisch und waffen zu der weh-
re gehörende, und ihre väterlichen kleider. In
den urkunden des Nider-Rheinischen auch Ful-
daischen adels findet man, daß die rüstung dem
sone zum voraus gehöre. In Pommern ist der
harnisch und gewehr ebenfalls von des eheweibes
statutarischen portion ausgenommen, von Bal-

thasar

XXV haubtſtuͤck
ſaͤus in der diſp. de armis prohibitis, ſihe auch
des von Ludewig gelehrte nachrichten, imglei-
chen des herrn Prof. Frid. Wiedeburgs ſamm-
lungen vermiſchter anmerkungen aus dem ſtats-
rechte ꝛc. obſ. 13 ſ. 304. Die Reichs-hofraͤte
von der ritterbank gehen one tegen zu rate. Ob
buͤrger auf landtaͤgen mit tegen erſcheinen koͤnnen,
iſt in der diſp. de abuſu rerum merae facultatis
cap. II § 48 ſ. 32 bemerket. Bei der abſchwoͤ-
rung eines eides muſte der tegen abgeleget werden,
wie der Wideburg in einer beſondern abhande-
lung zu Helmſtaͤdt gezeiget hat. Wer ein kind
zur taufe hilte, oder zum heiligen abendmale gin-
ge, erſchine, wie noch in Sachſen beſchihet, one
tegen. Vorm hofgerichte zu Jena muͤſſen die in
perſon erſcheinende von adel im mantel one tegen
ſich darſtellen. Bei der belenung wird den ge-
ſandten kein tegen verſtattet, Kuͤchelbeckers
nachricht vom Roͤmiſch-kaiſerlichen hofe ſ. 395.
Der Teutſche und Malteſer ordens-ritter behaͤlt
ſeinen tegen uͤberall an, weilen er ſolchen fuͤr die
religion anſtatt der bibel fuͤret.

§ 1376.
das gewehr
wird unter
den ebeleu-
ten nicht al-
ler orten ge-
mein gut.

Unter den ehegatten wird das gewehr an eini-
gen orten kein gemein gut, Weyer de commu-
nione bonorum
ſ. 121 § 4, Mevius ad ius Lu-
becenſe lib. II
tit. II art. 8, zu Nuͤrnberg, beſa-
ge der reformation tit. 14 lex 1, 2, nemen die ſoͤne
zum voraus allen harniſch und waffen zu der weh-
re gehoͤrende, und ihre vaͤterlichen kleider. In
den urkunden des Nider-Rheiniſchen auch Ful-
daiſchen adels findet man, daß die ruͤſtung dem
ſone zum voraus gehoͤre. In Pommern iſt der
harniſch und gewehr ebenfalls von des eheweibes
ſtatutariſchen portion ausgenommen, von Bal-

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[564/0576] XXV haubtſtuͤck ſaͤus in der diſp. de armis prohibitis, ſihe auch des von Ludewig gelehrte nachrichten, imglei- chen des herrn Prof. Frid. Wiedeburgs ſamm- lungen vermiſchter anmerkungen aus dem ſtats- rechte ꝛc. obſ. 13 ſ. 304. Die Reichs-hofraͤte von der ritterbank gehen one tegen zu rate. Ob buͤrger auf landtaͤgen mit tegen erſcheinen koͤnnen, iſt in der diſp. de abuſu rerum merae facultatis cap. II § 48 ſ. 32 bemerket. Bei der abſchwoͤ- rung eines eides muſte der tegen abgeleget werden, wie der Wideburg in einer beſondern abhande- lung zu Helmſtaͤdt gezeiget hat. Wer ein kind zur taufe hilte, oder zum heiligen abendmale gin- ge, erſchine, wie noch in Sachſen beſchihet, one tegen. Vorm hofgerichte zu Jena muͤſſen die in perſon erſcheinende von adel im mantel one tegen ſich darſtellen. Bei der belenung wird den ge- ſandten kein tegen verſtattet, Kuͤchelbeckers nachricht vom Roͤmiſch-kaiſerlichen hofe ſ. 395. Der Teutſche und Malteſer ordens-ritter behaͤlt ſeinen tegen uͤberall an, weilen er ſolchen fuͤr die religion anſtatt der bibel fuͤret. § 1376. Unter den ehegatten wird das gewehr an eini- gen orten kein gemein gut, Weyer de commu- nione bonorum ſ. 121 § 4, Mevius ad ius Lu- becenſe lib. II tit. II art. 8, zu Nuͤrnberg, beſa- ge der reformation tit. 14 lex 1, 2, nemen die ſoͤne zum voraus allen harniſch und waffen zu der weh- re gehoͤrende, und ihre vaͤterlichen kleider. In den urkunden des Nider-Rheiniſchen auch Ful- daiſchen adels findet man, daß die ruͤſtung dem ſone zum voraus gehoͤre. In Pommern iſt der harniſch und gewehr ebenfalls von des eheweibes ſtatutariſchen portion ausgenommen, von Bal- thaſar

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 564. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/576>, abgerufen am 25.04.2024.