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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom post-regal.
gezalet, hingegen für eine zugemachte chaise sind
über die pferde iede meile 3 ggl. zu erlegen. Das
wagen-zehr kostet 6 Kreuzer.

§ 2144

Auf der ordentlichen farenden, oder so genann-bei der or-
dentlichen
und extra-
post?

ten geschwinden post zalet man für iede meile in
Kur-Sachsen 5 ggl. Auf der extra-post werden
für die meile auf iegliches pferd mit 8 ggl. vergnü-
get, und stehen zwey und drey pferde in der za-
lung gleich. Für die staffete entrichtet der aufge-
ber wegen ieder meile 12 ggl. die 16 ggl. rittgeltes
bei der staffete sind abgeschaffet, bei der faren-
den extrapost wird für die Kalesche nichts bezalet.

§ 2145

Die postilionen müssen iren lauf in der geseztender postilio-
nen obligen-
heit?

zeit bei strafe endigen, wannenher ihnen die stun-
den-zeddel gegeben werden, F. H. Casselische
postordnung § 26 § 49, von Hörnigk am a. o.
cap. XVII, Kur-Braunschweig-Lüneburgischer
L. O. IIIIter teil cap. VI s. 400, an den reffen
der postwagen sind eiserne pak-ketten nötig. Wie
leicht können stricke zerschnitten werden? Die po-
stilionen dürfen keine tegen, noch pistolen füren.

§ 2146

Der stunden-zeddel gehet dahin, daß die or-was der
stunden-zeh-
del enthäl[t]?

dentliche post die drei meilen in drei stunden fare.
Die extra-post endiget drei meilen in drei stunden.
Nach dem courir-ritte gehen drei virtel stunden
auf eine meile F. H. Casselische post-ordnung § 48
s. 19 fgg. Fället das courier-pferd, und der rei-
sende bleibet hintern postilion, hauet auch dessen
pferd nicht, so bezalet er nichts für den verunglück-
ten gaul. Ritte der reisende vor, oder nöthigte
den postknecht zum umwechseln seines pferdes, so
ist lezteres strafbar, und das verreckte oder zur rohe
gerittene pferd muß er vergüten.

§ 2147
J i i

vom poſt-regal.
gezalet, hingegen fuͤr eine zugemachte chaiſe ſind
uͤber die pferde iede meile 3 ggl. zu erlegen. Das
wagen-zehr koſtet 6 Kreuzer.

§ 2144

Auf der ordentlichen farenden, oder ſo genann-bei der or-
dentlichen
und extra-
poſt?

ten geſchwinden poſt zalet man fuͤr iede meile in
Kur-Sachſen 5 ggl. Auf der extra-poſt werden
fuͤr die meile auf iegliches pferd mit 8 ggl. vergnuͤ-
get, und ſtehen zwey und drey pferde in der za-
lung gleich. Fuͤr die ſtaffete entrichtet der aufge-
ber wegen ieder meile 12 ggl. die 16 ggl. rittgeltes
bei der ſtaffete ſind abgeſchaffet, bei der faren-
den extrapoſt wird fuͤr die Kaleſche nichts bezalet.

§ 2145

Die poſtilionen muͤſſen iren lauf in der geſeztender poſtilio-
nen obligen-
heit?

zeit bei ſtrafe endigen, wannenher ihnen die ſtun-
den-zeddel gegeben werden, F. H. Caſſeliſche
poſtordnung § 26 § 49, von Hoͤrnigk am a. o.
cap. XVII, Kur-Braunſchweig-Luͤneburgiſcher
L. O. IIIIter teil cap. VI ſ. 400, an den reffen
der poſtwagen ſind eiſerne pak-ketten noͤtig. Wie
leicht koͤnnen ſtricke zerſchnitten werden? Die po-
ſtilionen duͤrfen keine tegen, noch piſtolen fuͤren.

§ 2146

Der ſtunden-zeddel gehet dahin, daß die or-was der
ſtunden-zeh-
del enthaͤl[t]?

dentliche poſt die drei meilen in drei ſtunden fare.
Die extra-poſt endiget drei meilen in drei ſtunden.
Nach dem courir-ritte gehen drei virtel ſtunden
auf eine meile F. H. Caſſeliſche poſt-ordnung § 48
ſ. 19 fgg. Faͤllet das courier-pferd, und der rei-
ſende bleibet hintern poſtilion, hauet auch deſſen
pferd nicht, ſo bezalet er nichts fuͤr den verungluͤck-
ten gaul. Ritte der reiſende vor, oder noͤthigte
den poſtknecht zum umwechſeln ſeines pferdes, ſo
iſt lezteres ſtrafbar, und das verreckte oder zur rohe
gerittene pferd muß er verguͤten.

§ 2147
J i i
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[865/0877] vom poſt-regal. gezalet, hingegen fuͤr eine zugemachte chaiſe ſind uͤber die pferde iede meile 3 ggl. zu erlegen. Das wagen-zehr koſtet 6 Kreuzer. § 2144 Auf der ordentlichen farenden, oder ſo genann- ten geſchwinden poſt zalet man fuͤr iede meile in Kur-Sachſen 5 ggl. Auf der extra-poſt werden fuͤr die meile auf iegliches pferd mit 8 ggl. vergnuͤ- get, und ſtehen zwey und drey pferde in der za- lung gleich. Fuͤr die ſtaffete entrichtet der aufge- ber wegen ieder meile 12 ggl. die 16 ggl. rittgeltes bei der ſtaffete ſind abgeſchaffet, bei der faren- den extrapoſt wird fuͤr die Kaleſche nichts bezalet. bei der or- dentlichen und extra- poſt? § 2145 Die poſtilionen muͤſſen iren lauf in der geſezten zeit bei ſtrafe endigen, wannenher ihnen die ſtun- den-zeddel gegeben werden, F. H. Caſſeliſche poſtordnung § 26 § 49, von Hoͤrnigk am a. o. cap. XVII, Kur-Braunſchweig-Luͤneburgiſcher L. O. IIIIter teil cap. VI ſ. 400, an den reffen der poſtwagen ſind eiſerne pak-ketten noͤtig. Wie leicht koͤnnen ſtricke zerſchnitten werden? Die po- ſtilionen duͤrfen keine tegen, noch piſtolen fuͤren. der poſtilio- nen obligen- heit? § 2146 Der ſtunden-zeddel gehet dahin, daß die or- dentliche poſt die drei meilen in drei ſtunden fare. Die extra-poſt endiget drei meilen in drei ſtunden. Nach dem courir-ritte gehen drei virtel ſtunden auf eine meile F. H. Caſſeliſche poſt-ordnung § 48 ſ. 19 fgg. Faͤllet das courier-pferd, und der rei- ſende bleibet hintern poſtilion, hauet auch deſſen pferd nicht, ſo bezalet er nichts fuͤr den verungluͤck- ten gaul. Ritte der reiſende vor, oder noͤthigte den poſtknecht zum umwechſeln ſeines pferdes, ſo iſt lezteres ſtrafbar, und das verreckte oder zur rohe gerittene pferd muß er verguͤten. was der ſtunden-zeh- del enthaͤlt? § 2147 J i i

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 865. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/877>, abgerufen am 28.03.2024.