Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

von den mülen.
verabschiden? Dem untern müller sind zehen
schuhe von seinen beiden wehren abzunemen, folg-
lich er mehr nicht, dann funfzig schuhe wehres zu
halten schuldig sey. Derowegen vom obern weh-
re des untern müllers fünf schuhe, wie auch vom
untern wehre desselben fünf schuhe wegfallen müs-
sen, in betracht dise wehre in die 500 schritte von
der obern müle entlegen sind; dahingegen der
obere müller sein wehr gleich bei der müle hat.
Ueberdiß dem untern müller annoch fünf virtel
zolle wasserstandes gebüren.

§ 2404

In eben diser sache ging das gutachten andrer
mülen-verständigen dahin: der sicher- oder wehr-
pfal des obern wehres der untern müle habe von
der schwelle bis auf die kupferne blatte in der län-
ge vir schuhe, sechs zolle: die dicke ist zehn und
ein virtel zolle ins gevirte, darunter solle seyn eine
schwelle vir schuhe lang, und siben nebst einem
halben zolle dick: die breite erfodere zehne und ein
virtel zolle. Die höhe des knopfes müssen eine
und drei virtel zolle ausmachen. Von den armen
oder kreuzen würde ein ieder die länge von sechs
und einem halben schuhen haben, und auf sechs
haubt-pfälen ruhen müssen. Der häge-pfal wäre
von dem wehre-pfeiler 102 schuhe entfernet, und
vom ufer stehe er 14 schuhe abgesondert.

§ 2405

Beim zweiten wehre der untern müle sei der
häge-pfal von der schwelle bis auf die kupferne
blatte vir schuhe fünf zolle lang, und acht zolle ins
gevirte an der dicke. Die schwelle darunter be-
trage drei schuhe, zehn zolle in die länge: acht
zolle ins gevirte nach der dicke. Jeder arm, oder
das kreuz hätte zehn zoll an der breite, und an der
länge sechse und einen halben schuh, und ruhe auf

sechs

von den muͤlen.
verabſchiden? Dem untern muͤller ſind zehen
ſchuhe von ſeinen beiden wehren abzunemen, folg-
lich er mehr nicht, dann funfzig ſchuhe wehres zu
halten ſchuldig ſey. Derowegen vom obern weh-
re des untern muͤllers fuͤnf ſchuhe, wie auch vom
untern wehre deſſelben fuͤnf ſchuhe wegfallen muͤſ-
ſen, in betracht diſe wehre in die 500 ſchritte von
der obern muͤle entlegen ſind; dahingegen der
obere muͤller ſein wehr gleich bei der muͤle hat.
Ueberdiß dem untern muͤller annoch fuͤnf virtel
zolle waſſerſtandes gebuͤren.

§ 2404

In eben diſer ſache ging das gutachten andrer
muͤlen-verſtaͤndigen dahin: der ſicher- oder wehr-
pfal des obern wehres der untern muͤle habe von
der ſchwelle bis auf die kupferne blatte in der laͤn-
ge vir ſchuhe, ſechs zolle: die dicke iſt zehn und
ein virtel zolle ins gevirte, darunter ſolle ſeyn eine
ſchwelle vir ſchuhe lang, und ſiben nebſt einem
halben zolle dick: die breite erfodere zehne und ein
virtel zolle. Die hoͤhe des knopfes muͤſſen eine
und drei virtel zolle ausmachen. Von den armen
oder kreuzen wuͤrde ein ieder die laͤnge von ſechs
und einem halben ſchuhen haben, und auf ſechs
haubt-pfaͤlen ruhen muͤſſen. Der haͤge-pfal waͤre
von dem wehre-pfeiler 102 ſchuhe entfernet, und
vom ufer ſtehe er 14 ſchuhe abgeſondert.

§ 2405

Beim zweiten wehre der untern muͤle ſei der
haͤge-pfal von der ſchwelle bis auf die kupferne
blatte vir ſchuhe fuͤnf zolle lang, und acht zolle ins
gevirte an der dicke. Die ſchwelle darunter be-
trage drei ſchuhe, zehn zolle in die laͤnge: acht
zolle ins gevirte nach der dicke. Jeder arm, oder
das kreuz haͤtte zehn zoll an der breite, und an der
laͤnge ſechſe und einen halben ſchuh, und ruhe auf

ſechs
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0971" n="959"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den mu&#x0364;len.</hi></fw><lb/>
verab&#x017F;chiden? Dem untern mu&#x0364;ller &#x017F;ind zehen<lb/>
&#x017F;chuhe von &#x017F;einen beiden wehren abzunemen, folg-<lb/>
lich er mehr nicht, dann funfzig &#x017F;chuhe wehres zu<lb/>
halten &#x017F;chuldig &#x017F;ey. Derowegen vom obern weh-<lb/>
re des untern mu&#x0364;llers fu&#x0364;nf &#x017F;chuhe, wie auch vom<lb/>
untern wehre de&#x017F;&#x017F;elben fu&#x0364;nf &#x017F;chuhe wegfallen mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, in betracht di&#x017F;e wehre in die 500 &#x017F;chritte von<lb/>
der obern mu&#x0364;le entlegen &#x017F;ind; dahingegen der<lb/>
obere mu&#x0364;ller &#x017F;ein wehr gleich bei der mu&#x0364;le hat.<lb/>
Ueberdiß dem untern mu&#x0364;ller annoch fu&#x0364;nf virtel<lb/>
zolle wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;tandes gebu&#x0364;ren.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2404</head><lb/>
              <p>In eben di&#x017F;er &#x017F;ache ging das gutachten andrer<lb/>
mu&#x0364;len-ver&#x017F;ta&#x0364;ndigen dahin: der &#x017F;icher- oder wehr-<lb/>
pfal des obern wehres der untern mu&#x0364;le habe von<lb/>
der &#x017F;chwelle bis auf die kupferne blatte in der la&#x0364;n-<lb/>
ge vir &#x017F;chuhe, &#x017F;echs zolle: die dicke i&#x017F;t zehn und<lb/>
ein virtel zolle ins gevirte, darunter &#x017F;olle &#x017F;eyn eine<lb/>
&#x017F;chwelle vir &#x017F;chuhe lang, und &#x017F;iben neb&#x017F;t einem<lb/>
halben zolle dick: die breite erfodere zehne und ein<lb/>
virtel zolle. Die ho&#x0364;he des knopfes mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en eine<lb/>
und drei virtel zolle ausmachen. Von den armen<lb/>
oder kreuzen wu&#x0364;rde ein ieder die la&#x0364;nge von &#x017F;echs<lb/>
und einem halben &#x017F;chuhen haben, und auf &#x017F;echs<lb/>
haubt-pfa&#x0364;len ruhen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Der ha&#x0364;ge-pfal wa&#x0364;re<lb/>
von dem wehre-pfeiler 102 &#x017F;chuhe entfernet, und<lb/>
vom ufer &#x017F;tehe er 14 &#x017F;chuhe abge&#x017F;ondert.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2405</head><lb/>
              <p>Beim zweiten wehre der untern mu&#x0364;le &#x017F;ei der<lb/>
ha&#x0364;ge-pfal von der &#x017F;chwelle bis auf die kupferne<lb/>
blatte vir &#x017F;chuhe fu&#x0364;nf zolle lang, und acht zolle ins<lb/>
gevirte an der dicke. Die &#x017F;chwelle darunter be-<lb/>
trage drei &#x017F;chuhe, zehn zolle in die la&#x0364;nge: acht<lb/>
zolle ins gevirte nach der dicke. Jeder arm, oder<lb/>
das kreuz ha&#x0364;tte zehn zoll an der breite, und an der<lb/>
la&#x0364;nge &#x017F;ech&#x017F;e und einen halben &#x017F;chuh, und ruhe auf<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;echs</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[959/0971] von den muͤlen. verabſchiden? Dem untern muͤller ſind zehen ſchuhe von ſeinen beiden wehren abzunemen, folg- lich er mehr nicht, dann funfzig ſchuhe wehres zu halten ſchuldig ſey. Derowegen vom obern weh- re des untern muͤllers fuͤnf ſchuhe, wie auch vom untern wehre deſſelben fuͤnf ſchuhe wegfallen muͤſ- ſen, in betracht diſe wehre in die 500 ſchritte von der obern muͤle entlegen ſind; dahingegen der obere muͤller ſein wehr gleich bei der muͤle hat. Ueberdiß dem untern muͤller annoch fuͤnf virtel zolle waſſerſtandes gebuͤren. § 2404 In eben diſer ſache ging das gutachten andrer muͤlen-verſtaͤndigen dahin: der ſicher- oder wehr- pfal des obern wehres der untern muͤle habe von der ſchwelle bis auf die kupferne blatte in der laͤn- ge vir ſchuhe, ſechs zolle: die dicke iſt zehn und ein virtel zolle ins gevirte, darunter ſolle ſeyn eine ſchwelle vir ſchuhe lang, und ſiben nebſt einem halben zolle dick: die breite erfodere zehne und ein virtel zolle. Die hoͤhe des knopfes muͤſſen eine und drei virtel zolle ausmachen. Von den armen oder kreuzen wuͤrde ein ieder die laͤnge von ſechs und einem halben ſchuhen haben, und auf ſechs haubt-pfaͤlen ruhen muͤſſen. Der haͤge-pfal waͤre von dem wehre-pfeiler 102 ſchuhe entfernet, und vom ufer ſtehe er 14 ſchuhe abgeſondert. § 2405 Beim zweiten wehre der untern muͤle ſei der haͤge-pfal von der ſchwelle bis auf die kupferne blatte vir ſchuhe fuͤnf zolle lang, und acht zolle ins gevirte an der dicke. Die ſchwelle darunter be- trage drei ſchuhe, zehn zolle in die laͤnge: acht zolle ins gevirte nach der dicke. Jeder arm, oder das kreuz haͤtte zehn zoll an der breite, und an der laͤnge ſechſe und einen halben ſchuh, und ruhe auf ſechs

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/971
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 959. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/971>, abgerufen am 29.03.2024.