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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LXV haubtstück,
und silbernen geräte, geschirre von edelgesteinen,
künstlich geschnittenen glase, uhrwerken, goldene
schalen, kannen, becken, tafel-service, cristallene
gefässe, ausländische geschenke, und andere kost-
barkeiten, von Moser th. II, s. 396 fgg. Ausser-
dem hat man auch wohl mineralien-gallerien.
Gallerie bedeutet ein schmales gemach, welches in
die länge gebauet ist. Grosse herren verwaren
darin die kunststücke, und naturseltenheiten, wel-
che auch kunstkammern heissen. Man hat man-
cherlei gallerien, als 1) die mineralien- 2) ana-
tomie- 3) animalien- 4) bilder- 5) vegetabilien-
gallerien.

§ 2824
vom schläge-
schaze.

Der schlägeschaz hat vilerlei bedeutungen, wie
schon im 1ten th. § 2824 bemerket worden ist.
Anfänglich erhoben denselben die kaiser von den
münzern, welche die erlaubniß zu münzen von inen
erlanget hatten (§ 307 des 1ten th. und § 207 des
3ten th.); nachher haben sie denselben auch fürsten,
und andern vergönnet, imgleichen verpfändet, und
überlassen, Haltaus sp. 1632, sp. 1633 unter
dem worte: schläge-schaz. Allso erteilete der
kaiser Wenzel der stadt Breßlau ein privilegium
über die münze der häller, und daher rürenden
schlägeschaz im jare 1416, Lünig im R. archive
P. spec. cont. IIII, th. II, s. 257. Der erzbischof
Gerlach zu Mainz überliß widerkäuflich dem stadt-
rahte zu Erfurt die münze, das eisen, und den
schlägeschaz daselbst im jare 1354 um 3000 mark
lötigen silbers, Lünig am a. o. s. 447. Von
Hessen sehe man die Kuchenbeckerischen anal.
Hass. coll. I,
s. 89 fg., coll. V, s. 159, meine orig.
iur. publ. Hass.
s. 386, von Frankfurt am Maine
des Horns iurisprud. feud. Witt. 1741, 4t, cap.

VIII,

II buch, LXV haubtſtuͤck,
und ſilbernen geraͤte, geſchirre von edelgeſteinen,
kuͤnſtlich geſchnittenen glaſe, uhrwerken, goldene
ſchalen, kannen, becken, tafel-ſervice, criſtallene
gefaͤſſe, auslaͤndiſche geſchenke, und andere koſt-
barkeiten, von Moſer th. II, ſ. 396 fgg. Auſſer-
dem hat man auch wohl mineralien-gallerien.
Gallerie bedeutet ein ſchmales gemach, welches in
die laͤnge gebauet iſt. Groſſe herren verwaren
darin die kunſtſtuͤcke, und naturſeltenheiten, wel-
che auch kunſtkammern heiſſen. Man hat man-
cherlei gallerien, als 1) die mineralien- 2) ana-
tomie- 3) animalien- 4) bilder- 5) vegetabilien-
gallerien.

§ 2824
vom ſchlaͤge-
ſchaze.

Der ſchlaͤgeſchaz hat vilerlei bedeutungen, wie
ſchon im 1ten th. § 2824 bemerket worden iſt.
Anfaͤnglich erhoben denſelben die kaiſer von den
muͤnzern, welche die erlaubniß zu muͤnzen von inen
erlanget hatten (§ 307 des 1ten th. und § 207 des
3ten th.); nachher haben ſie denſelben auch fuͤrſten,
und andern vergoͤnnet, imgleichen verpfaͤndet, und
uͤberlaſſen, Haltaus ſp. 1632, ſp. 1633 unter
dem worte: ſchlaͤge-ſchaz. Allſo erteilete der
kaiſer Wenzel der ſtadt Breßlau ein privilegium
uͤber die muͤnze der haͤller, und daher ruͤrenden
ſchlaͤgeſchaz im jare 1416, Luͤnig im R. archive
P. ſpec. cont. IIII, th. II, ſ. 257. Der erzbiſchof
Gerlach zu Mainz uͤberliß widerkaͤuflich dem ſtadt-
rahte zu Erfurt die muͤnze, das eiſen, und den
ſchlaͤgeſchaz daſelbſt im jare 1354 um 3000 mark
loͤtigen ſilbers, Luͤnig am a. o. ſ. 447. Von
Heſſen ſehe man die Kuchenbeckeriſchen anal.
Haſſ. coll. I,
ſ. 89 fg., coll. V, ſ. 159, meine orig.
iur. publ. Haſſ.
ſ. 386, von Frankfurt am Maine
des Horns iurisprud. feud. Witt. 1741, 4t, cap.

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[978/1002] II buch, LXV haubtſtuͤck, und ſilbernen geraͤte, geſchirre von edelgeſteinen, kuͤnſtlich geſchnittenen glaſe, uhrwerken, goldene ſchalen, kannen, becken, tafel-ſervice, criſtallene gefaͤſſe, auslaͤndiſche geſchenke, und andere koſt- barkeiten, von Moſer th. II, ſ. 396 fgg. Auſſer- dem hat man auch wohl mineralien-gallerien. Gallerie bedeutet ein ſchmales gemach, welches in die laͤnge gebauet iſt. Groſſe herren verwaren darin die kunſtſtuͤcke, und naturſeltenheiten, wel- che auch kunſtkammern heiſſen. Man hat man- cherlei gallerien, als 1) die mineralien- 2) ana- tomie- 3) animalien- 4) bilder- 5) vegetabilien- gallerien. § 2824 Der ſchlaͤgeſchaz hat vilerlei bedeutungen, wie ſchon im 1ten th. § 2824 bemerket worden iſt. Anfaͤnglich erhoben denſelben die kaiſer von den muͤnzern, welche die erlaubniß zu muͤnzen von inen erlanget hatten (§ 307 des 1ten th. und § 207 des 3ten th.); nachher haben ſie denſelben auch fuͤrſten, und andern vergoͤnnet, imgleichen verpfaͤndet, und uͤberlaſſen, Haltaus ſp. 1632, ſp. 1633 unter dem worte: ſchlaͤge-ſchaz. Allſo erteilete der kaiſer Wenzel der ſtadt Breßlau ein privilegium uͤber die muͤnze der haͤller, und daher ruͤrenden ſchlaͤgeſchaz im jare 1416, Luͤnig im R. archive P. ſpec. cont. IIII, th. II, ſ. 257. Der erzbiſchof Gerlach zu Mainz uͤberliß widerkaͤuflich dem ſtadt- rahte zu Erfurt die muͤnze, das eiſen, und den ſchlaͤgeſchaz daſelbſt im jare 1354 um 3000 mark loͤtigen ſilbers, Luͤnig am a. o. ſ. 447. Von Heſſen ſehe man die Kuchenbeckeriſchen anal. Haſſ. coll. I, ſ. 89 fg., coll. V, ſ. 159, meine orig. iur. publ. Haſſ. ſ. 386, von Frankfurt am Maine des Horns iurisprud. feud. Witt. 1741, 4t, cap. VIII,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 978. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1002>, abgerufen am 28.03.2024.