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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LXV haubtstück,
Reichsmünzen, einem jeden kurfürsten, fürsten,
oder oberkeit, welche zu münzen freiheit hatte, zum
gemeinen gebrauche, und nohtdurft irer lande, klei-
ne pfennige, und häller, wie sie bißher gemünzet
hätten; jedoch den gemeinen Reichsmünzen zum
gleichesten, bei strafe, münzen möchten. Die
übrigen münzverordnungen von Reichswegen sind
§ 2855 fgg. des 1ten th. bemerket, Joach. Ernst
von Beust
sciagraphia iuris monetandi in S. I. R.
G.
Leipz. 1745, 4t, cap. 4 -- 7.

§ 2871
von den münz-
stätten.

Es sind zwar vormals gewisse münzstätte in
den kreisen belibet worden; allein man hat sich in
den folgenden zeiten daran nicht gebunden, Joh.
Seb. Kobe von Koppenfels
hist. nachricht: daß
die ober-sächsische, und fränkische kreißstände an
die münzstätte sich nicht gebunden haben, 1759
fol. Das übrige findet man in meinen neuen klei-
nen schriften 4ter th. s. 239 -- 244 fg. 1761, 8v,
man sehe auch den von Beust am a. o. cap. 9.

§ 2877
von den kip-
pern, und wip-
pern, auch dem
pläzergelte.

Teutschland hat sich schon längstens über die
kipper, und wipper, als ein grosses unheil bekla-
get; es haben auch scharfsinnige schon im vorigen
jarhunderte dafür gehalten: daß ein feindliches
krigesheer dem teutschen vaterlande nicht so vil ge-
schadet hätte, als die böse münzen demselben
wirkliches nachteil zugezogen hätten. Jm vori-
gen jarhunderte wurden leichte 4 groschen stücke
gemünzet, welche man pläzer nennete. Kippen

bedeu-

II buch, LXV haubtſtuͤck,
Reichsmuͤnzen, einem jeden kurfuͤrſten, fuͤrſten,
oder oberkeit, welche zu muͤnzen freiheit hatte, zum
gemeinen gebrauche, und nohtdurft irer lande, klei-
ne pfennige, und haͤller, wie ſie bißher gemuͤnzet
haͤtten; jedoch den gemeinen Reichsmuͤnzen zum
gleicheſten, bei ſtrafe, muͤnzen moͤchten. Die
uͤbrigen muͤnzverordnungen von Reichswegen ſind
§ 2855 fgg. des 1ten th. bemerket, Joach. Ernſt
von Beuſt
ſciagraphia iuris monetandi in S. I. R.
G.
Leipz. 1745, 4t, cap. 4 — 7.

§ 2871
von den muͤnz-
ſtaͤtten.

Es ſind zwar vormals gewiſſe muͤnzſtaͤtte in
den kreiſen belibet worden; allein man hat ſich in
den folgenden zeiten daran nicht gebunden, Joh.
Seb. Kobe von Koppenfels
hiſt. nachricht: daß
die ober-ſaͤchſiſche, und fraͤnkiſche kreißſtaͤnde an
die muͤnzſtaͤtte ſich nicht gebunden haben, 1759
fol. Das uͤbrige findet man in meinen neuen klei-
nen ſchriften 4ter th. ſ. 239 — 244 fg. 1761, 8v,
man ſehe auch den von Beuſt am a. o. cap. 9.

§ 2877
von den kip-
pern, und wip-
pern, auch dem
plaͤzergelte.

Teutſchland hat ſich ſchon laͤngſtens uͤber die
kipper, und wipper, als ein groſſes unheil bekla-
get; es haben auch ſcharfſinnige ſchon im vorigen
jarhunderte dafuͤr gehalten: daß ein feindliches
krigesheer dem teutſchen vaterlande nicht ſo vil ge-
ſchadet haͤtte, als die boͤſe muͤnzen demſelben
wirkliches nachteil zugezogen haͤtten. Jm vori-
gen jarhunderte wurden leichte 4 groſchen ſtuͤcke
gemuͤnzet, welche man plaͤzer nennete. Kippen

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[980/1004] II buch, LXV haubtſtuͤck, Reichsmuͤnzen, einem jeden kurfuͤrſten, fuͤrſten, oder oberkeit, welche zu muͤnzen freiheit hatte, zum gemeinen gebrauche, und nohtdurft irer lande, klei- ne pfennige, und haͤller, wie ſie bißher gemuͤnzet haͤtten; jedoch den gemeinen Reichsmuͤnzen zum gleicheſten, bei ſtrafe, muͤnzen moͤchten. Die uͤbrigen muͤnzverordnungen von Reichswegen ſind § 2855 fgg. des 1ten th. bemerket, Joach. Ernſt von Beuſt ſciagraphia iuris monetandi in S. I. R. G. Leipz. 1745, 4t, cap. 4 — 7. § 2871 Es ſind zwar vormals gewiſſe muͤnzſtaͤtte in den kreiſen belibet worden; allein man hat ſich in den folgenden zeiten daran nicht gebunden, Joh. Seb. Kobe von Koppenfels hiſt. nachricht: daß die ober-ſaͤchſiſche, und fraͤnkiſche kreißſtaͤnde an die muͤnzſtaͤtte ſich nicht gebunden haben, 1759 fol. Das uͤbrige findet man in meinen neuen klei- nen ſchriften 4ter th. ſ. 239 — 244 fg. 1761, 8v, man ſehe auch den von Beuſt am a. o. cap. 9. § 2877 Teutſchland hat ſich ſchon laͤngſtens uͤber die kipper, und wipper, als ein groſſes unheil bekla- get; es haben auch ſcharfſinnige ſchon im vorigen jarhunderte dafuͤr gehalten: daß ein feindliches krigesheer dem teutſchen vaterlande nicht ſo vil ge- ſchadet haͤtte, als die boͤſe muͤnzen demſelben wirkliches nachteil zugezogen haͤtten. Jm vori- gen jarhunderte wurden leichte 4 groſchen ſtuͤcke gemuͤnzet, welche man plaͤzer nennete. Kippen bedeu-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 980. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1004>, abgerufen am 24.04.2024.