Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
III b. XLIV u. XLVI haubtstück.
Vir und virzigstes haubtstück
von
kerbhölzern, kerbstöcken, kerbbrifen etc.

§ 3913

Jn den vorigen zeiten bedinte man sich der kerbvon kerbbrifen,
kerbzedeln.

zedel (§. 3698 § 3825 des 2ten th.) man nennet
sie auch: Bipartiten, zerten, zerter, zarter, (char-
tas diuisas, excisas, indentatas
), Haltaus sp. 2152,
sp. 2153, Hailbromische statuten tit. XI, th. I, und
th. VII tit. 1.

§ 3914

Ein kerbholz sezet einen stock, und das dareinker bhölzer.
passende kerbholz voraus. Bei den frohnen der
bauern sind sie noch gebräuchlich, Haltaus sp.
1082. Wer frohnen leistet, muß für den anschnidt
auf das kerb sorgen, oder sie nachleisten (§. 3924
des 2ten th.).

Sechs und virzigstes haubtstück
von
den notarien und deren instrumenten.

§ 3941

Die Römer nenneten den notarien, welcher sohäufiger ge-
brauch der no-
tarien bei den
alten.

geschwinde schrib, als einer nur reden konn-
te. Cäsar dictirte deren dreien dreierlei sachen
zugleich. Bei den Teutschen nennete man die
öffentlichen schreiber: notarien, Iudices cartularios.
Was sie schriben, hiß notitia, oder kundschaft.
Bei den belehnungen, auch den walen der geistli-
chen, auch des Kaisers, mußten sie gegenwärtig
seyn. Heute zu tage können sie auch ceßionen

zwischen
III. Teil. K k k k
III b. XLIV u. XLVI haubtſtuͤck.
Vir und virzigſtes haubtſtuͤck
von
kerbhoͤlzern, kerbſtoͤcken, kerbbrifen ꝛc.

§ 3913

Jn den vorigen zeiten bedinte man ſich der kerbvon kerbbrifen,
kerbzedeln.

zedel (§. 3698 § 3825 des 2ten th.) man nennet
ſie auch: Bipartiten, zerten, zerter, zarter, (char-
tas diuiſas, exciſas, indentatas
), Haltaus ſp. 2152,
ſp. 2153, Hailbromiſche ſtatuten tit. XI, th. I, und
th. VII tit. 1.

§ 3914

Ein kerbholz ſezet einen ſtock, und das dareinker bhoͤlzer.
paſſende kerbholz voraus. Bei den frohnen der
bauern ſind ſie noch gebraͤuchlich, Haltaus ſp.
1082. Wer frohnen leiſtet, muß fuͤr den anſchnidt
auf das kerb ſorgen, oder ſie nachleiſten (§. 3924
des 2ten th.).

Sechs und virzigſtes haubtſtuͤck
von
den notarien und deren inſtrumenten.

§ 3941

Die Roͤmer nenneten den notarien, welcher ſohaͤufiger ge-
brauch der no-
tarien bei den
alten.

geſchwinde ſchrib, als einer nur reden konn-
te. Caͤſar dictirte deren dreien dreierlei ſachen
zugleich. Bei den Teutſchen nennete man die
oͤffentlichen ſchreiber: notarien, Iudices cartularios.
Was ſie ſchriben, hiß notitia, oder kundſchaft.
Bei den belehnungen, auch den walen der geiſtli-
chen, auch des Kaiſers, mußten ſie gegenwaͤrtig
ſeyn. Heute zu tage koͤnnen ſie auch ceßionen

zwiſchen
III. Teil. K k k k
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f1273" n="1249"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III</hi> b. <hi rendition="#aq">XLIV</hi> u. <hi rendition="#aq">XLVI</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck.</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Vir und virzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von<lb/>
kerbho&#x0364;lzern, kerb&#x017F;to&#x0364;cken, kerbbrifen &#xA75B;c.</hi><lb/>
§ 3913</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">J</hi>n den vorigen zeiten bedinte man &#x017F;ich der kerb<note place="right">von kerbbrifen,<lb/>
kerbzedeln.</note><lb/>
zedel (§. 3698 § 3825 des 2ten th.) man nennet<lb/>
&#x017F;ie auch: Bipartiten, zerten, zerter, zarter, (<hi rendition="#aq">char-<lb/>
tas diui&#x017F;as, exci&#x017F;as, indentatas</hi>), <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 2152,<lb/>
&#x017F;p. 2153, Hailbromi&#x017F;che &#x017F;tatuten tit. <hi rendition="#aq">XI,</hi> th. <hi rendition="#aq">I,</hi> und<lb/>
th. <hi rendition="#aq">VII</hi> tit. 1.</p><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 3914</head><lb/>
          <p>Ein kerbholz &#x017F;ezet einen &#x017F;tock, und das darein<note place="right">ker bho&#x0364;lzer.</note><lb/>
pa&#x017F;&#x017F;ende kerbholz voraus. Bei den frohnen der<lb/>
bauern &#x017F;ind &#x017F;ie noch gebra&#x0364;uchlich, <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p.<lb/>
1082. Wer frohnen lei&#x017F;tet, muß fu&#x0364;r den an&#x017F;chnidt<lb/>
auf das kerb &#x017F;orgen, oder &#x017F;ie nachlei&#x017F;ten (§. 3924<lb/>
des 2ten th.).</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Sechs und virzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von<lb/>
den notarien und deren in&#x017F;trumenten.</hi><lb/>
§ 3941</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Ro&#x0364;mer nenneten den notarien, welcher &#x017F;o<note place="right">ha&#x0364;ufiger ge-<lb/>
brauch der no-<lb/>
tarien bei den<lb/>
alten.</note><lb/>
ge&#x017F;chwinde &#x017F;chrib, als einer nur reden konn-<lb/>
te. Ca&#x0364;&#x017F;ar dictirte deren dreien dreierlei &#x017F;achen<lb/>
zugleich. Bei den Teut&#x017F;chen nennete man die<lb/>
o&#x0364;ffentlichen &#x017F;chreiber: notarien, <hi rendition="#aq">Iudices cartularios.</hi><lb/>
Was &#x017F;ie &#x017F;chriben, hiß <hi rendition="#aq">notitia,</hi> oder kund&#x017F;chaft.<lb/>
Bei den belehnungen, auch den walen der gei&#x017F;tli-<lb/>
chen, auch des Kai&#x017F;ers, mußten &#x017F;ie gegenwa&#x0364;rtig<lb/>
&#x017F;eyn. Heute zu tage ko&#x0364;nnen &#x017F;ie auch ceßionen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">III.</hi><hi rendition="#fr">Teil.</hi> K k k k</fw><fw place="bottom" type="catch">zwi&#x017F;chen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1249/1273] III b. XLIV u. XLVI haubtſtuͤck. Vir und virzigſtes haubtſtuͤck von kerbhoͤlzern, kerbſtoͤcken, kerbbrifen ꝛc. § 3913 Jn den vorigen zeiten bedinte man ſich der kerb zedel (§. 3698 § 3825 des 2ten th.) man nennet ſie auch: Bipartiten, zerten, zerter, zarter, (char- tas diuiſas, exciſas, indentatas), Haltaus ſp. 2152, ſp. 2153, Hailbromiſche ſtatuten tit. XI, th. I, und th. VII tit. 1. von kerbbrifen, kerbzedeln. § 3914 Ein kerbholz ſezet einen ſtock, und das darein paſſende kerbholz voraus. Bei den frohnen der bauern ſind ſie noch gebraͤuchlich, Haltaus ſp. 1082. Wer frohnen leiſtet, muß fuͤr den anſchnidt auf das kerb ſorgen, oder ſie nachleiſten (§. 3924 des 2ten th.). ker bhoͤlzer. Sechs und virzigſtes haubtſtuͤck von den notarien und deren inſtrumenten. § 3941 Die Roͤmer nenneten den notarien, welcher ſo geſchwinde ſchrib, als einer nur reden konn- te. Caͤſar dictirte deren dreien dreierlei ſachen zugleich. Bei den Teutſchen nennete man die oͤffentlichen ſchreiber: notarien, Iudices cartularios. Was ſie ſchriben, hiß notitia, oder kundſchaft. Bei den belehnungen, auch den walen der geiſtli- chen, auch des Kaiſers, mußten ſie gegenwaͤrtig ſeyn. Heute zu tage koͤnnen ſie auch ceßionen zwiſchen haͤufiger ge- brauch der no- tarien bei den alten. III. Teil. K k k k

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1273
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1273>, abgerufen am 19.04.2024.