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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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vom kaufe und verkaufe.
Hirvon ist das handgelt, der topschilling, Haltaus
sp. 1794 sp. 1795, der weinkauf (§ 4164 und §
4405 fg. des 2ten th.), die reubusse, das reukauf-
gelt etc unterschiden, Joh. Heinr. Felz excerpta con-
trouers. illuftr. de arrhis,
Straßb. 1708, Frid.
Ulr. Pestel
de arrhis contractibus vulgo adiici soli-
ta,
Rinteln 1735, Joh. Aug. Bach de mulcta poe-
nitent. in emtione vendit.
Leipz. 1756.

§ 4155

Es war schon bei den Römern ein bekanntesvom kaufe un-
ter einem
fremden na-
men.

mittel: unter einem fremden namen zu kaufen,
damit man dem neide ausweiche, Christoph Lud.
Crell
de dominio rerum sub nomine alterius emta-
rum et alteriadscriptarum,
Witt. 1743, 4t, § 1, 2,
s. 6 fg.; anbenebst passirete bei inen diser scheinhan-
del, oder die verstellung, und vorschiebung eines
fremden namens, auch verschweigung des rech-
ten namens für eine erlaubete sache; dafern nur
darunter kein betrug zum nachteile eines andern
steckete, Heinr. von Cocceji de simulatione § 20
s. 1441 T. I. exerc. cur. 1722, 4t. Heineccs ver-
mischete anmerkungen, und rechtl. gutachten, num.
XVIII s. 301 fgg. Jm Homburgischen an der
Mark hatte einer W. genannt für den B. in der
stille die halbscheid des verkaufeten Ph. gutes er-
handelt. Da fragete es sich; als der W. dem
B. sotane hälfte nicht übergeben, sondern behalten
hatte, ob der W. hirbei ein unwiderrufliches eigen-
tum erlanget habe? wenn er schon die herrschaftli-
chen lasten auf seinen namen entrichtet habe. Die
antwort war: nein! in näherer erwägung: daß
der name im kaufbrife, darnebst die auszalung der
kaufgelter für den verschwigenen mitkäufer; imglei-
chen die eintragung des käufers namen in das
steuerbuch keinem das unwiderrufliche eigentum
verschaffen, Crell s. 40 § 7; sondern dem mitkäu-

fer
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vom kaufe und verkaufe.
Hirvon iſt das handgelt, der topſchilling, Haltaus
ſp. 1794 ſp. 1795, der weinkauf (§ 4164 und §
4405 fg. des 2ten th.), die reubuſſe, das reukauf-
gelt ꝛc unterſchiden, Joh. Heinr. Felz excerpta con-
trouerſ. illuftr. de arrhis,
Straßb. 1708, Frid.
Ulr. Peſtel
de arrhis contractibus vulgo adiici ſoli-
ta,
Rinteln 1735, Joh. Aug. Bach de mulcta poe-
nitent. in emtione vendit.
Leipz. 1756.

§ 4155

Es war ſchon bei den Roͤmern ein bekanntesvom kaufe un-
ter einem
fremden na-
men.

mittel: unter einem fremden namen zu kaufen,
damit man dem neide ausweiche, Chriſtoph Lud.
Crell
de dominio rerum ſub nomine alterius emta-
rum et alteriadſcriptarum,
Witt. 1743, 4t, § 1, 2,
ſ. 6 fg.; anbenebſt paſſirete bei inen diſer ſcheinhan-
del, oder die verſtellung, und vorſchiebung eines
fremden namens, auch verſchweigung des rech-
ten namens fuͤr eine erlaubete ſache; dafern nur
darunter kein betrug zum nachteile eines andern
ſteckete, Heinr. von Cocceji de ſimulatione § 20
ſ. 1441 T. I. exerc. cur. 1722, 4t. Heineccs ver-
miſchete anmerkungen, und rechtl. gutachten, num.
XVIII ſ. 301 fgg. Jm Homburgiſchen an der
Mark hatte einer W. genannt fuͤr den B. in der
ſtille die halbſcheid des verkaufeten Ph. gutes er-
handelt. Da fragete es ſich; als der W. dem
B. ſotane haͤlfte nicht uͤbergeben, ſondern behalten
hatte, ob der W. hirbei ein unwiderrufliches eigen-
tum erlanget habe? wenn er ſchon die herrſchaftli-
chen laſten auf ſeinen namen entrichtet habe. Die
antwort war: nein! in naͤherer erwaͤgung: daß
der name im kaufbrife, darnebſt die auszalung der
kaufgelter fuͤr den verſchwigenen mitkaͤufer; imglei-
chen die eintragung des kaͤufers namen in das
ſteuerbuch keinem das unwiderrufliche eigentum
verſchaffen, Crell ſ. 40 § 7; ſondern dem mitkaͤu-

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[1269/1293] vom kaufe und verkaufe. Hirvon iſt das handgelt, der topſchilling, Haltaus ſp. 1794 ſp. 1795, der weinkauf (§ 4164 und § 4405 fg. des 2ten th.), die reubuſſe, das reukauf- gelt ꝛc unterſchiden, Joh. Heinr. Felz excerpta con- trouerſ. illuftr. de arrhis, Straßb. 1708, Frid. Ulr. Peſtel de arrhis contractibus vulgo adiici ſoli- ta, Rinteln 1735, Joh. Aug. Bach de mulcta poe- nitent. in emtione vendit. Leipz. 1756. § 4155 Es war ſchon bei den Roͤmern ein bekanntes mittel: unter einem fremden namen zu kaufen, damit man dem neide ausweiche, Chriſtoph Lud. Crell de dominio rerum ſub nomine alterius emta- rum et alteriadſcriptarum, Witt. 1743, 4t, § 1, 2, ſ. 6 fg.; anbenebſt paſſirete bei inen diſer ſcheinhan- del, oder die verſtellung, und vorſchiebung eines fremden namens, auch verſchweigung des rech- ten namens fuͤr eine erlaubete ſache; dafern nur darunter kein betrug zum nachteile eines andern ſteckete, Heinr. von Cocceji de ſimulatione § 20 ſ. 1441 T. I. exerc. cur. 1722, 4t. Heineccs ver- miſchete anmerkungen, und rechtl. gutachten, num. XVIII ſ. 301 fgg. Jm Homburgiſchen an der Mark hatte einer W. genannt fuͤr den B. in der ſtille die halbſcheid des verkaufeten Ph. gutes er- handelt. Da fragete es ſich; als der W. dem B. ſotane haͤlfte nicht uͤbergeben, ſondern behalten hatte, ob der W. hirbei ein unwiderrufliches eigen- tum erlanget habe? wenn er ſchon die herrſchaftli- chen laſten auf ſeinen namen entrichtet habe. Die antwort war: nein! in naͤherer erwaͤgung: daß der name im kaufbrife, darnebſt die auszalung der kaufgelter fuͤr den verſchwigenen mitkaͤufer; imglei- chen die eintragung des kaͤufers namen in das ſteuerbuch keinem das unwiderrufliche eigentum verſchaffen, Crell ſ. 40 § 7; ſondern dem mitkaͤu- fer vom kaufe un- ter einem fremden na- men. L l l l 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1293>, abgerufen am 18.04.2024.