Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
LII haubtst. von den schulen,
Zwei und funfzigstes Haubtstück
von
den schulen, und deren Gattungen.

§ 342

Die schulen, und academien sind mancherlei
(§ 93, § 323). Die academien nüzlicher
wissenschaften haben unterschidliche gegenstände,
und einen grossen umfang. Bald will man dar-
in die natur der sachen, auch natur-lehre der tiere,
der erden-gewächse, steine, der mineralien etc er-
forschen, und die geschichte derselden vollkommen
erfaren, bald beschäftigen sie sich mit der geschich-
te des vaterlandes etc, der mathematik, sittenlehre,
politik, chymie, arzenei-kunst, anatomie, teils
mit dem ackerbau, teils mit den handlungs-ge-
schäften, und wie mittel ausfindig zu machen seyn
möchten: die rohen waaren, und producte des
landes zu verarbeiten, auch gute, und schöne sa-
chen daraus zu verschaffen, um gelt ins land zu
zihen, und den narungs-stand zu befördern. Die
anlage, und der vorschuß hirzu wird entweder vom
state getan, oder die gesellschaft bringet selbige
für sich zusammen. Man nimmt zu den mitgli-
dern so wohl einheimische, als auch auswärtige.
Nicht minder sind ritter-berg-fecht-kriges-reit-
scheibe-rechenschulen nüzlich. Jm jare 1618
wurde zu Cassel vom herrn landgrafen Moriz für
die studirende rittermässige jugend das collegium
illustre errichtet, welches nachher vom herrn land-
grafen Carl erweitert, und nach seinem namen
Carolinum genennet worden ist. Von der behö-
rigen einrichtung der stadt- und dorfschulen han-
delt der Schaumburg in der einleitung zum säch-
sischen rechte, im IIten th. in der 2ten abh. Vom

iure
LII haubtſt. von den ſchulen,
Zwei und funfzigſtes Haubtſtuͤck
von
den ſchulen, und deren Gattungen.

§ 342

Die ſchulen, und academien ſind mancherlei
(§ 93, § 323). Die academien nuͤzlicher
wiſſenſchaften haben unterſchidliche gegenſtaͤnde,
und einen groſſen umfang. Bald will man dar-
in die natur der ſachen, auch natur-lehre der tiere,
der erden-gewaͤchſe, ſteine, der mineralien ꝛc er-
forſchen, und die geſchichte derſelden vollkommen
erfaren, bald beſchaͤftigen ſie ſich mit der geſchich-
te des vaterlandes ꝛc, der mathematik, ſittenlehre,
politik, chymie, arzenei-kunſt, anatomie, teils
mit dem ackerbau, teils mit den handlungs-ge-
ſchaͤften, und wie mittel ausfindig zu machen ſeyn
moͤchten: die rohen waaren, und producte des
landes zu verarbeiten, auch gute, und ſchoͤne ſa-
chen daraus zu verſchaffen, um gelt ins land zu
zihen, und den narungs-ſtand zu befoͤrdern. Die
anlage, und der vorſchuß hirzu wird entweder vom
ſtate getan, oder die geſellſchaft bringet ſelbige
fuͤr ſich zuſammen. Man nimmt zu den mitgli-
dern ſo wohl einheimiſche, als auch auswaͤrtige.
Nicht minder ſind ritter-berg-fecht-kriges-reit-
ſcheibe-rechenſchulen nuͤzlich. Jm jare 1618
wurde zu Caſſel vom herrn landgrafen Moriz fuͤr
die ſtudirende rittermaͤſſige jugend das collegium
illuſtre errichtet, welches nachher vom herrn land-
grafen Carl erweitert, und nach ſeinem namen
Carolinum genennet worden iſt. Von der behoͤ-
rigen einrichtung der ſtadt- und dorfſchulen han-
delt der Schaumburg in der einleitung zum ſaͤch-
ſiſchen rechte, im IIten th. in der 2ten abh. Vom

iure
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0318" n="294"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LII</hi> haubt&#x017F;t. von den &#x017F;chulen,</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Zwei und funfzig&#x017F;tes Haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von<lb/>
den &#x017F;chulen, und deren Gattungen.</hi><lb/>
§ 342</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>ie &#x017F;chulen, und academien &#x017F;ind mancherlei<lb/>
(§ 93, § 323). Die academien nu&#x0364;zlicher<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften haben unter&#x017F;chidliche gegen&#x017F;ta&#x0364;nde,<lb/>
und einen gro&#x017F;&#x017F;en umfang. Bald will man dar-<lb/>
in die natur der &#x017F;achen, auch natur-lehre der tiere,<lb/>
der erden-gewa&#x0364;ch&#x017F;e, &#x017F;teine, der mineralien &#xA75B;c er-<lb/>
for&#x017F;chen, und die ge&#x017F;chichte der&#x017F;elden vollkommen<lb/>
erfaren, bald be&#x017F;cha&#x0364;ftigen &#x017F;ie &#x017F;ich mit der ge&#x017F;chich-<lb/>
te des vaterlandes &#xA75B;c, der mathematik, &#x017F;ittenlehre,<lb/>
politik, chymie, arzenei-kun&#x017F;t, anatomie, teils<lb/>
mit dem ackerbau, teils mit den handlungs-ge-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;ften, und wie mittel ausfindig zu machen &#x017F;eyn<lb/>
mo&#x0364;chten: die rohen waaren, und producte des<lb/>
landes zu verarbeiten, auch gute, und &#x017F;cho&#x0364;ne &#x017F;a-<lb/>
chen daraus zu ver&#x017F;chaffen, um gelt ins land zu<lb/>
zihen, und den narungs-&#x017F;tand zu befo&#x0364;rdern. Die<lb/>
anlage, und der vor&#x017F;chuß hirzu wird entweder vom<lb/>
&#x017F;tate getan, oder die ge&#x017F;ell&#x017F;chaft bringet &#x017F;elbige<lb/>
fu&#x0364;r &#x017F;ich zu&#x017F;ammen. Man nimmt zu den mitgli-<lb/>
dern &#x017F;o wohl einheimi&#x017F;che, als auch auswa&#x0364;rtige.<lb/>
Nicht minder &#x017F;ind ritter-berg-fecht-kriges-reit-<lb/>
&#x017F;cheibe-rechen&#x017F;chulen nu&#x0364;zlich. Jm jare 1618<lb/>
wurde zu Ca&#x017F;&#x017F;el vom herrn landgrafen Moriz fu&#x0364;r<lb/>
die &#x017F;tudirende ritterma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige jugend das collegium<lb/>
illu&#x017F;tre errichtet, welches nachher vom herrn land-<lb/>
grafen Carl erweitert, und nach &#x017F;einem namen<lb/>
Carolinum genennet worden i&#x017F;t. Von der beho&#x0364;-<lb/>
rigen einrichtung der &#x017F;tadt- und dorf&#x017F;chulen han-<lb/>
delt der <hi rendition="#fr">Schaumburg</hi> in der einleitung zum &#x017F;a&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;chen rechte, im <hi rendition="#aq">II</hi>ten th. in der 2ten abh. Vom<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">iure</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[294/0318] LII haubtſt. von den ſchulen, Zwei und funfzigſtes Haubtſtuͤck von den ſchulen, und deren Gattungen. § 342 Die ſchulen, und academien ſind mancherlei (§ 93, § 323). Die academien nuͤzlicher wiſſenſchaften haben unterſchidliche gegenſtaͤnde, und einen groſſen umfang. Bald will man dar- in die natur der ſachen, auch natur-lehre der tiere, der erden-gewaͤchſe, ſteine, der mineralien ꝛc er- forſchen, und die geſchichte derſelden vollkommen erfaren, bald beſchaͤftigen ſie ſich mit der geſchich- te des vaterlandes ꝛc, der mathematik, ſittenlehre, politik, chymie, arzenei-kunſt, anatomie, teils mit dem ackerbau, teils mit den handlungs-ge- ſchaͤften, und wie mittel ausfindig zu machen ſeyn moͤchten: die rohen waaren, und producte des landes zu verarbeiten, auch gute, und ſchoͤne ſa- chen daraus zu verſchaffen, um gelt ins land zu zihen, und den narungs-ſtand zu befoͤrdern. Die anlage, und der vorſchuß hirzu wird entweder vom ſtate getan, oder die geſellſchaft bringet ſelbige fuͤr ſich zuſammen. Man nimmt zu den mitgli- dern ſo wohl einheimiſche, als auch auswaͤrtige. Nicht minder ſind ritter-berg-fecht-kriges-reit- ſcheibe-rechenſchulen nuͤzlich. Jm jare 1618 wurde zu Caſſel vom herrn landgrafen Moriz fuͤr die ſtudirende rittermaͤſſige jugend das collegium illuſtre errichtet, welches nachher vom herrn land- grafen Carl erweitert, und nach ſeinem namen Carolinum genennet worden iſt. Von der behoͤ- rigen einrichtung der ſtadt- und dorfſchulen han- delt der Schaumburg in der einleitung zum ſaͤch- ſiſchen rechte, im IIten th. in der 2ten abh. Vom iure

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/318
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/318>, abgerufen am 18.04.2024.