Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

LV haubtstück,
bräuchlich ist. Sie haben ire zeit entweder um
ein bestimmetes lidlon, oder one solches zu dinen.
Jn Kur-Sachsen haben sie irer herrschaft 2 jare
um lon solche dinste zu leisten, Joh. Gottlob Kling-
ner
in den sammlungen zum dorf- und bauern-
rechte, im 1ten bande, Leipz. 1749, 4t, s. 65 fgg.,
Breuning am a. o. cap. III fg., s. 9 fgg., von
Wernher
T. III, obs. 174, 175, Engelbrecht de
operis
§ 112, von Westphalen sihe den Potgie-
ser
am a. o. lib. II, cap. VII § 28 s. 487 fg., von
Oesterreiche und andern landen das repertorium
iur. priu. T. I,
s. 499 fg., und T. II s. 1178 fg. 1;
von dem sachsen-altenburgischen herzogtume die
sammlung landesfürstlicher landesverordnungen etc,
Altenburg 1750, 4t, s. 500 -- 523. Vom dinst-
zwange ist das vorzugsrecht unterschiden von Ber-
ger
in decis. summi senatus prouocat. elect. Sax.
XIIII
s. 19.

§ 407
vom dinstgelte,
und dessen an-
schlage.

Die civilisten wollen die versilberung der dinste
den herren nicht verstatten; sondern der bauer
könnte, und müßte sie in natur leisten; allein nach
den lebnrechten, wenn man diselbe hirin zur hülfe
nemen wollte, lässet sich der gelt-anschlag verteidi-
gen; bevorab, wenn er solche nicht verrichten kan,
noch will; oder keine arbeit für die dinstleute vor-
handen ist, oder der herr sie nicht brauchen kan,
meine vorrede zur Grollmannischen abh. de mu-
tatione operarum debit. sect. II,
und de praesum-
tione contra rusticos &c sect. II,
s. 37 -- 39. Jm
Hildesheimischen dinet der bauer 2 tage; das trä-
get järlich dem vollbauer mit 4 pferden 26 thlr,
dem halbbauer mit 2 pferden 13 thlr., und den
handfrönern, welche volle dinste leisten müssen, 4
thlr. Der anschlag der dinste geschihet nicht nach

den

LV haubtſtuͤck,
braͤuchlich iſt. Sie haben ire zeit entweder um
ein beſtimmetes lidlon, oder one ſolches zu dinen.
Jn Kur-Sachſen haben ſie irer herrſchaft 2 jare
um lon ſolche dinſte zu leiſten, Joh. Gottlob Kling-
ner
in den ſammlungen zum dorf- und bauern-
rechte, im 1ten bande, Leipz. 1749, 4t, ſ. 65 fgg.,
Breuning am a. o. cap. III fg., ſ. 9 fgg., von
Wernher
T. III, obſ. 174, 175, Engelbrecht de
operis
§ 112, von Weſtphalen ſihe den Potgie-
ſer
am a. o. lib. II, cap. VII § 28 ſ. 487 fg., von
Oeſterreiche und andern landen das repertorium
iur. priu. T. I,
ſ. 499 fg., und T. II ſ. 1178 fg. 1;
von dem ſachſen-altenburgiſchen herzogtume die
ſammlung landesfuͤrſtlicher landesverordnungen ꝛc,
Altenburg 1750, 4t, ſ. 500 — 523. Vom dinſt-
zwange iſt das vorzugsrecht unterſchiden von Ber-
ger
in deciſ. ſummi ſenatus prouocat. elect. Sax.
XIIII
ſ. 19.

§ 407
vom dinſtgelte,
und deſſen an-
ſchlage.

Die civiliſten wollen die verſilberung der dinſte
den herren nicht verſtatten; ſondern der bauer
koͤnnte, und muͤßte ſie in natur leiſten; allein nach
den lebnrechten, wenn man diſelbe hirin zur huͤlfe
nemen wollte, laͤſſet ſich der gelt-anſchlag verteidi-
gen; bevorab, wenn er ſolche nicht verrichten kan,
noch will; oder keine arbeit fuͤr die dinſtleute vor-
handen iſt, oder der herr ſie nicht brauchen kan,
meine vorrede zur Grollmanniſchen abh. de mu-
tatione operarum debit. ſect. II,
und de praeſum-
tione contra ruſticos &c ſect. II,
ſ. 37 — 39. Jm
Hildesheimiſchen dinet der bauer 2 tage; das traͤ-
get jaͤrlich dem vollbauer mit 4 pferden 26 thlr,
dem halbbauer mit 2 pferden 13 thlr., und den
handfroͤnern, welche volle dinſte leiſten muͤſſen, 4
thlr. Der anſchlag der dinſte geſchihet nicht nach

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0366" n="342"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LV</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck,</hi></fw><lb/>
bra&#x0364;uchlich i&#x017F;t. Sie haben ire zeit entweder um<lb/>
ein be&#x017F;timmetes lidlon, oder one &#x017F;olches zu dinen.<lb/>
Jn Kur-Sach&#x017F;en haben &#x017F;ie irer herr&#x017F;chaft 2 jare<lb/>
um lon &#x017F;olche din&#x017F;te zu lei&#x017F;ten, <hi rendition="#fr">Joh. Gottlob Kling-<lb/>
ner</hi> in den &#x017F;ammlungen zum dorf- und bauern-<lb/>
rechte, im 1ten bande, Leipz. 1749, 4t, &#x017F;. 65 fgg.,<lb/><hi rendition="#fr">Breuning</hi> am a. o. cap. <hi rendition="#aq">III</hi> fg., &#x017F;. 9 fgg., <hi rendition="#fr">von<lb/>
Wernher</hi> <hi rendition="#aq">T. III, ob&#x017F;.</hi> 174, 175, <hi rendition="#fr">Engelbrecht</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
operis</hi> § 112, von We&#x017F;tphalen &#x017F;ihe den <hi rendition="#fr">Potgie-<lb/>
&#x017F;er</hi> am a. o. <hi rendition="#aq">lib. II,</hi> cap. <hi rendition="#aq">VII</hi> § 28 &#x017F;. 487 fg., von<lb/>
Oe&#x017F;terreiche und andern landen das <hi rendition="#aq">repertorium<lb/>
iur. priu. T. I,</hi> &#x017F;. 499 fg., und <hi rendition="#aq">T. II</hi> &#x017F;. 1178 fg. 1;<lb/>
von dem &#x017F;ach&#x017F;en-altenburgi&#x017F;chen herzogtume die<lb/>
&#x017F;ammlung landesfu&#x0364;r&#x017F;tlicher landesverordnungen &#xA75B;c,<lb/>
Altenburg 1750, 4t, &#x017F;. 500 &#x2014; 523. Vom din&#x017F;t-<lb/>
zwange i&#x017F;t das vorzugsrecht unter&#x017F;chiden <hi rendition="#fr">von Ber-<lb/>
ger</hi> <hi rendition="#aq">in deci&#x017F;. &#x017F;ummi &#x017F;enatus prouocat. elect. Sax.<lb/>
XIIII</hi> &#x017F;. 19.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 407</head><lb/>
          <note place="left">vom din&#x017F;tgelte,<lb/>
und de&#x017F;&#x017F;en an-<lb/>
&#x017F;chlage.</note>
          <p>Die civili&#x017F;ten wollen die ver&#x017F;ilberung der din&#x017F;te<lb/>
den herren nicht ver&#x017F;tatten; &#x017F;ondern der bauer<lb/>
ko&#x0364;nnte, und mu&#x0364;ßte &#x017F;ie in natur lei&#x017F;ten; allein nach<lb/>
den lebnrechten, wenn man di&#x017F;elbe hirin zur hu&#x0364;lfe<lb/>
nemen wollte, la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich der gelt-an&#x017F;chlag verteidi-<lb/>
gen; bevorab, wenn er &#x017F;olche nicht verrichten kan,<lb/>
noch will; oder keine arbeit fu&#x0364;r die din&#x017F;tleute vor-<lb/>
handen i&#x017F;t, oder der herr &#x017F;ie nicht brauchen kan,<lb/>
meine vorrede zur <hi rendition="#fr">Grollmanni&#x017F;chen</hi> abh. <hi rendition="#aq">de mu-<lb/>
tatione operarum debit. &#x017F;ect. II,</hi> und <hi rendition="#aq">de prae&#x017F;um-<lb/>
tione contra ru&#x017F;ticos &amp;c &#x017F;ect. II,</hi> &#x017F;. 37 &#x2014; 39. Jm<lb/>
Hildesheimi&#x017F;chen dinet der bauer 2 tage; das tra&#x0364;-<lb/>
get ja&#x0364;rlich dem vollbauer mit 4 pferden 26 thlr,<lb/>
dem halbbauer mit 2 pferden 13 thlr., und den<lb/>
handfro&#x0364;nern, welche volle din&#x017F;te lei&#x017F;ten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, 4<lb/>
thlr. Der an&#x017F;chlag der din&#x017F;te ge&#x017F;chihet nicht nach<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[342/0366] LV haubtſtuͤck, braͤuchlich iſt. Sie haben ire zeit entweder um ein beſtimmetes lidlon, oder one ſolches zu dinen. Jn Kur-Sachſen haben ſie irer herrſchaft 2 jare um lon ſolche dinſte zu leiſten, Joh. Gottlob Kling- ner in den ſammlungen zum dorf- und bauern- rechte, im 1ten bande, Leipz. 1749, 4t, ſ. 65 fgg., Breuning am a. o. cap. III fg., ſ. 9 fgg., von Wernher T. III, obſ. 174, 175, Engelbrecht de operis § 112, von Weſtphalen ſihe den Potgie- ſer am a. o. lib. II, cap. VII § 28 ſ. 487 fg., von Oeſterreiche und andern landen das repertorium iur. priu. T. I, ſ. 499 fg., und T. II ſ. 1178 fg. 1; von dem ſachſen-altenburgiſchen herzogtume die ſammlung landesfuͤrſtlicher landesverordnungen ꝛc, Altenburg 1750, 4t, ſ. 500 — 523. Vom dinſt- zwange iſt das vorzugsrecht unterſchiden von Ber- ger in deciſ. ſummi ſenatus prouocat. elect. Sax. XIIII ſ. 19. § 407 Die civiliſten wollen die verſilberung der dinſte den herren nicht verſtatten; ſondern der bauer koͤnnte, und muͤßte ſie in natur leiſten; allein nach den lebnrechten, wenn man diſelbe hirin zur huͤlfe nemen wollte, laͤſſet ſich der gelt-anſchlag verteidi- gen; bevorab, wenn er ſolche nicht verrichten kan, noch will; oder keine arbeit fuͤr die dinſtleute vor- handen iſt, oder der herr ſie nicht brauchen kan, meine vorrede zur Grollmanniſchen abh. de mu- tatione operarum debit. ſect. II, und de praeſum- tione contra ruſticos &c ſect. II, ſ. 37 — 39. Jm Hildesheimiſchen dinet der bauer 2 tage; das traͤ- get jaͤrlich dem vollbauer mit 4 pferden 26 thlr, dem halbbauer mit 2 pferden 13 thlr., und den handfroͤnern, welche volle dinſte leiſten muͤſſen, 4 thlr. Der anſchlag der dinſte geſchihet nicht nach den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/366
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/366>, abgerufen am 25.04.2024.