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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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CXI haubtstück,
ket worden war, auth. cod. de reuoc. don. nov.
127, cap.
3, Voet. lib. 23, tit. 2, § 100 -- 137,
T. II, s. 59 fgg., Struve in synt iur. ciu. ex 29,
§ 53, auch wird die witbe der nuznüssung an irer
kinder vermögen, imgleichen des wittumes verlu-
stig, Hert im resp. 287, n. 1, resp. 470, n. 10.
Jnzwischen hebet, und nimmet die einwilligung der
kinder erster ehe sotane strafe, nach der meinung
des von Cocceji am a. o. weg; sihe jedoch den
von Leyser specim. 300, med. 12, s. 137 fg.;
gestalt dann auch wohl eine witbe, welche sich wi-
der verheiraten will, z. e. wenn es eine von der
unmittelbaren Reichsritterschaft ist, bei Sr. kai-
serlichen majestaet allerdemütigst um die allergnä-
digste vergönnung der 2ten ehe ansuchen, und die
erlassung der strafe der 2ten ehe erbitten, L. 10 p.
de his, qui not. infam.,
Mynsinger cent. V, obs.
24, n. 10; imgleichen kan auch die witbe bei der rit-
terkanzellei in der stille forschen: ob etwa ein zeugniß
dahin zu erlangen stehe: daß in dasiger gegend die
strafe der 2ten ehe nicht beobachtet werde. Jn-
zwischen kan dasjenige, was biß hirhin wegen der
zwoten ehe von gemeinen leuten gesaget worden ist,
auch von der andern ehe erlauchter personen in
Teutschlande verstanden werden, Just. Henning
Boehmer
de secundis nuptiis illustrium persona-
rum,
Halle 1723.

§ 833
was in den F.
hessen-casseli-
schen landen u.
sonst dißfalls
erfodert wird?

Jnhalts der sürstl. hessen-casselischen verord-
nung vom 17ten dec. 1734 sollen verwitbete per-
sonen, welche aus der ersten ehe kinder haben,
nicht eher, als nach errichteten inventarien, copu-
liret werden, welches auch in vilen andern teutschen
landen befunden wird; welchem noch die abfindung
der kinder erster ehe beigefüget wird, Ge. Lud.

Boehmer

CXI haubtſtuͤck,
ket worden war, auth. cod. de reuoc. don. nov.
127, cap.
3, Voet. lib. 23, tit. 2, § 100 — 137,
T. II, ſ. 59 fgg., Struve in ſynt iur. ciu. ex 29,
§ 53, auch wird die witbe der nuznuͤſſung an irer
kinder vermoͤgen, imgleichen des wittumes verlu-
ſtig, Hert im reſp. 287, n. 1, reſp. 470, n. 10.
Jnzwiſchen hebet, und nimmet die einwilligung der
kinder erſter ehe ſotane ſtrafe, nach der meinung
des von Cocceji am a. o. weg; ſihe jedoch den
von Leyſer ſpecim. 300, med. 12, ſ. 137 fg.;
geſtalt dann auch wohl eine witbe, welche ſich wi-
der verheiraten will, z. e. wenn es eine von der
unmittelbaren Reichsritterſchaft iſt, bei Sr. kai-
ſerlichen majeſtaet allerdemuͤtigſt um die allergnaͤ-
digſte vergoͤnnung der 2ten ehe anſuchen, und die
erlaſſung der ſtrafe der 2ten ehe erbitten, L. 10 π.
de his, qui not. infam.,
Mynſinger cent. V, obſ.
24, n. 10; imgleichen kan auch die witbe bei der rit-
terkanzellei in der ſtille forſchen: ob etwa ein zeugniß
dahin zu erlangen ſtehe: daß in daſiger gegend die
ſtrafe der 2ten ehe nicht beobachtet werde. Jn-
zwiſchen kan dasjenige, was biß hirhin wegen der
zwoten ehe von gemeinen leuten geſaget worden iſt,
auch von der andern ehe erlauchter perſonen in
Teutſchlande verſtanden werden, Juſt. Henning
Boehmer
de ſecundis nuptiis illuſtrium perſona-
rum,
Halle 1723.

§ 833
was in den F.
heſſen-caſſeli-
ſchen landen u.
ſonſt dißfalls
erfodert wird?

Jnhalts der ſuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen verord-
nung vom 17ten dec. 1734 ſollen verwitbete per-
ſonen, welche aus der erſten ehe kinder haben,
nicht eher, als nach errichteten inventarien, copu-
liret werden, welches auch in vilen andern teutſchen
landen befunden wird; welchem noch die abfindung
der kinder erſter ehe beigefuͤget wird, Ge. Lud.

Boehmer
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[506/0530] CXI haubtſtuͤck, ket worden war, auth. cod. de reuoc. don. nov. 127, cap. 3, Voet. lib. 23, tit. 2, § 100 — 137, T. II, ſ. 59 fgg., Struve in ſynt iur. ciu. ex 29, § 53, auch wird die witbe der nuznuͤſſung an irer kinder vermoͤgen, imgleichen des wittumes verlu- ſtig, Hert im reſp. 287, n. 1, reſp. 470, n. 10. Jnzwiſchen hebet, und nimmet die einwilligung der kinder erſter ehe ſotane ſtrafe, nach der meinung des von Cocceji am a. o. weg; ſihe jedoch den von Leyſer ſpecim. 300, med. 12, ſ. 137 fg.; geſtalt dann auch wohl eine witbe, welche ſich wi- der verheiraten will, z. e. wenn es eine von der unmittelbaren Reichsritterſchaft iſt, bei Sr. kai- ſerlichen majeſtaet allerdemuͤtigſt um die allergnaͤ- digſte vergoͤnnung der 2ten ehe anſuchen, und die erlaſſung der ſtrafe der 2ten ehe erbitten, L. 10 π. de his, qui not. infam., Mynſinger cent. V, obſ. 24, n. 10; imgleichen kan auch die witbe bei der rit- terkanzellei in der ſtille forſchen: ob etwa ein zeugniß dahin zu erlangen ſtehe: daß in daſiger gegend die ſtrafe der 2ten ehe nicht beobachtet werde. Jn- zwiſchen kan dasjenige, was biß hirhin wegen der zwoten ehe von gemeinen leuten geſaget worden iſt, auch von der andern ehe erlauchter perſonen in Teutſchlande verſtanden werden, Juſt. Henning Boehmer de ſecundis nuptiis illuſtrium perſona- rum, Halle 1723. § 833 Jnhalts der ſuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen verord- nung vom 17ten dec. 1734 ſollen verwitbete per- ſonen, welche aus der erſten ehe kinder haben, nicht eher, als nach errichteten inventarien, copu- liret werden, welches auch in vilen andern teutſchen landen befunden wird; welchem noch die abfindung der kinder erſter ehe beigefuͤget wird, Ge. Lud. Boehmer

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/530>, abgerufen am 29.03.2024.