Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
II buch, XLI haubtstück,
§ 1658
von den gärten
und deren be-
zäunen.

Das bezäunen ist zwar willkürlich, Harp-
precht
im cons. 62, n. 8, vol. VII; jedoch darf
ich den zaun nicht zum schaden, und abbruche des
nachbars, noch zehentherrns, noch der hut etc fü-
ren. Die zäune sind entweder gemeine, oder ei-
gene, besage meiner anweisung für die beambte
s. 726, Heumann s. 299 fg., § 228, Stryk de
iure septorum.
Von den garten-deuben, und
fräveln, wird in der anweisung für die beambte
s. 710 gehandelt, und die frage entschiden: ob die
garten- und feldfrüchte zum farnisse zu rechnen
sind, s. 711. Das gartenrecht wollen auch die
windmüller von dem plaze, auf welchem die wind-
müle stehet, zum wenigsten soweit, als der stärz
gehet, behaubten, Klingner am a. o. th. II, s. 77.
Von den herr schaftlichen gärten sihe das von Mo-
serische
teutsche hofrecht im 2ten bande, s. 388 fg.

§ 1689
von den aeckern
und deren gat-
tungen.

Die aecker sind aller orten einerlei. Die wet-
terauische morgenzal ist kleiner, als die hisige.
Ein hanauischer morgen beträgt 160 ruten, jede
12 schuhe. Jn Ober-Hessen an einigen orten, auch
in der obergrafschaft Hanau, im bibergrunde, und
Lohrhaupten, hat man waldmorgen. Dise sind
weit stärker, als die andere. Ein waldmorgen
tut 11/2 morgen gegen andere. Jm Osnabrücki-
schen kommen die hammerwürfe, und der schau-
felschlag für, besage der stats- und reise-geogra-
phie im VIIIten bande. Der virte teil, was da-
selbst ein vollerbe bekömmt, wird den kötern zu-
geteilet, unter dem namen: schaufelschlag. Jm
ambte Fürstenau, im Osnabrückischen, wird den
kötern, welche ire länderei an der mark ligen ha-
ben, nur ein schaufelschlag zugestanden. Jm

lande
II buch, XLI haubtſtuͤck,
§ 1658
von den gaͤrten
und deren be-
zaͤunen.

Das bezaͤunen iſt zwar willkuͤrlich, Harp-
precht
im conſ. 62, n. 8, vol. VII; jedoch darf
ich den zaun nicht zum ſchaden, und abbruche des
nachbars, noch zehentherrns, noch der hut ꝛc fuͤ-
ren. Die zaͤune ſind entweder gemeine, oder ei-
gene, beſage meiner anweiſung fuͤr die beambte
ſ. 726, Heumann ſ. 299 fg., § 228, Stryk de
iure ſeptorum.
Von den garten-deuben, und
fraͤveln, wird in der anweiſung fuͤr die beambte
ſ. 710 gehandelt, und die frage entſchiden: ob die
garten- und feldfruͤchte zum farniſſe zu rechnen
ſind, ſ. 711. Das gartenrecht wollen auch die
windmuͤller von dem plaze, auf welchem die wind-
muͤle ſtehet, zum wenigſten ſoweit, als der ſtaͤrz
gehet, behaubten, Klingner am a. o. th. II, ſ. 77.
Von den herr ſchaftlichen gaͤrten ſihe das von Mo-
ſeriſche
teutſche hofrecht im 2ten bande, ſ. 388 fg.

§ 1689
von den aeckeꝛn
und deren gat-
tungen.

Die aecker ſind aller orten einerlei. Die wet-
terauiſche morgenzal iſt kleiner, als die hiſige.
Ein hanauiſcher morgen betraͤgt 160 ruten, jede
12 ſchuhe. Jn Ober-Heſſen an einigen orten, auch
in der obergrafſchaft Hanau, im bibergrunde, und
Lohrhaupten, hat man waldmorgen. Diſe ſind
weit ſtaͤrker, als die andere. Ein waldmorgen
tut 1½ morgen gegen andere. Jm Osnabruͤcki-
ſchen kommen die hammerwuͤrfe, und der ſchau-
felſchlag fuͤr, beſage der ſtats- und reiſe-geogra-
phie im VIIIten bande. Der virte teil, was da-
ſelbſt ein vollerbe bekoͤmmt, wird den koͤtern zu-
geteilet, unter dem namen: ſchaufelſchlag. Jm
ambte Fuͤrſtenau, im Osnabruͤckiſchen, wird den
koͤtern, welche ire laͤnderei an der mark ligen ha-
ben, nur ein ſchaufelſchlag zugeſtanden. Jm

lande
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0764" n="740"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II</hi> buch, <hi rendition="#aq">XLI</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck,</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 1658</head><lb/>
          <note place="left">von den ga&#x0364;rten<lb/>
und deren be-<lb/>
za&#x0364;unen.</note>
          <p>Das beza&#x0364;unen i&#x017F;t zwar willku&#x0364;rlich, <hi rendition="#fr">Harp-<lb/>
precht</hi> im <hi rendition="#aq">con&#x017F;.</hi> 62, n. 8, vol. <hi rendition="#aq">VII;</hi> jedoch darf<lb/>
ich den zaun nicht zum &#x017F;chaden, und abbruche des<lb/>
nachbars, noch zehentherrns, noch der hut &#xA75B;c fu&#x0364;-<lb/>
ren. Die za&#x0364;une &#x017F;ind entweder gemeine, oder ei-<lb/>
gene, be&#x017F;age meiner anwei&#x017F;ung fu&#x0364;r die beambte<lb/>
&#x017F;. 726, <hi rendition="#fr">Heumann</hi> &#x017F;. 299 fg., § 228, <hi rendition="#fr">Stryk</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
iure &#x017F;eptorum.</hi> Von den garten-deuben, und<lb/>
fra&#x0364;veln, wird in der anwei&#x017F;ung fu&#x0364;r die beambte<lb/>
&#x017F;. 710 gehandelt, und die frage ent&#x017F;chiden: ob die<lb/>
garten- und feldfru&#x0364;chte zum farni&#x017F;&#x017F;e zu rechnen<lb/>
&#x017F;ind, &#x017F;. 711. Das gartenrecht wollen auch die<lb/>
windmu&#x0364;ller von dem plaze, auf welchem die wind-<lb/>
mu&#x0364;le &#x017F;tehet, zum wenig&#x017F;ten &#x017F;oweit, als der &#x017F;ta&#x0364;rz<lb/>
gehet, behaubten, <hi rendition="#fr">Klingner</hi> am a. o. th. <hi rendition="#aq">II,</hi> &#x017F;. 77.<lb/>
Von den herr &#x017F;chaftlichen ga&#x0364;rten &#x017F;ihe das <hi rendition="#fr">von Mo-<lb/>
&#x017F;eri&#x017F;che</hi> teut&#x017F;che hofrecht im 2ten bande, &#x017F;. 388 fg.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 1689</head><lb/>
          <note place="left">von den aecke&#xA75B;n<lb/>
und deren gat-<lb/>
tungen.</note>
          <p>Die aecker &#x017F;ind aller orten einerlei. Die wet-<lb/>
teraui&#x017F;che morgenzal i&#x017F;t kleiner, als die hi&#x017F;ige.<lb/>
Ein hanaui&#x017F;cher morgen betra&#x0364;gt 160 ruten, jede<lb/>
12 &#x017F;chuhe. Jn Ober-He&#x017F;&#x017F;en an einigen orten, auch<lb/>
in der obergraf&#x017F;chaft Hanau, im bibergrunde, und<lb/>
Lohrhaupten, hat man waldmorgen. Di&#x017F;e &#x017F;ind<lb/>
weit &#x017F;ta&#x0364;rker, als die andere. Ein waldmorgen<lb/>
tut 1½ morgen gegen andere. Jm Osnabru&#x0364;cki-<lb/>
&#x017F;chen kommen die hammerwu&#x0364;rfe, und der &#x017F;chau-<lb/>
fel&#x017F;chlag fu&#x0364;r, be&#x017F;age der &#x017F;tats- und rei&#x017F;e-geogra-<lb/>
phie im <hi rendition="#aq">VIII</hi>ten bande. Der virte teil, was da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t ein vollerbe beko&#x0364;mmt, wird den ko&#x0364;tern zu-<lb/>
geteilet, unter dem namen: <hi rendition="#fr">&#x017F;chaufel&#x017F;chlag.</hi> Jm<lb/>
ambte Fu&#x0364;r&#x017F;tenau, im Osnabru&#x0364;cki&#x017F;chen, wird den<lb/>
ko&#x0364;tern, welche ire la&#x0364;nderei an der mark ligen ha-<lb/>
ben, nur ein &#x017F;chaufel&#x017F;chlag zuge&#x017F;tanden. Jm<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">lande</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[740/0764] II buch, XLI haubtſtuͤck, § 1658 Das bezaͤunen iſt zwar willkuͤrlich, Harp- precht im conſ. 62, n. 8, vol. VII; jedoch darf ich den zaun nicht zum ſchaden, und abbruche des nachbars, noch zehentherrns, noch der hut ꝛc fuͤ- ren. Die zaͤune ſind entweder gemeine, oder ei- gene, beſage meiner anweiſung fuͤr die beambte ſ. 726, Heumann ſ. 299 fg., § 228, Stryk de iure ſeptorum. Von den garten-deuben, und fraͤveln, wird in der anweiſung fuͤr die beambte ſ. 710 gehandelt, und die frage entſchiden: ob die garten- und feldfruͤchte zum farniſſe zu rechnen ſind, ſ. 711. Das gartenrecht wollen auch die windmuͤller von dem plaze, auf welchem die wind- muͤle ſtehet, zum wenigſten ſoweit, als der ſtaͤrz gehet, behaubten, Klingner am a. o. th. II, ſ. 77. Von den herr ſchaftlichen gaͤrten ſihe das von Mo- ſeriſche teutſche hofrecht im 2ten bande, ſ. 388 fg. § 1689 Die aecker ſind aller orten einerlei. Die wet- terauiſche morgenzal iſt kleiner, als die hiſige. Ein hanauiſcher morgen betraͤgt 160 ruten, jede 12 ſchuhe. Jn Ober-Heſſen an einigen orten, auch in der obergrafſchaft Hanau, im bibergrunde, und Lohrhaupten, hat man waldmorgen. Diſe ſind weit ſtaͤrker, als die andere. Ein waldmorgen tut 1½ morgen gegen andere. Jm Osnabruͤcki- ſchen kommen die hammerwuͤrfe, und der ſchau- felſchlag fuͤr, beſage der ſtats- und reiſe-geogra- phie im VIIIten bande. Der virte teil, was da- ſelbſt ein vollerbe bekoͤmmt, wird den koͤtern zu- geteilet, unter dem namen: ſchaufelſchlag. Jm ambte Fuͤrſtenau, im Osnabruͤckiſchen, wird den koͤtern, welche ire laͤnderei an der mark ligen ha- ben, nur ein ſchaufelſchlag zugeſtanden. Jm lande

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/764
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 740. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/764>, abgerufen am 28.03.2024.