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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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und holzungen, auch dem forstwesen.
Beck von der forstlichen obrigkeit, 1748, 4t,
cap. VII, s. 139 fg., s. 142, cap. XV, s. 287
fgg., repertorium iuris priu. im Iten th., s. 371,
unter ausstöcken.

§ 1785

Jm Nassauischen, Burbacher grunde, Wit-von den hau-
bergen.

gensteinischen etc kommen die sogenannte hauberge,
und haine der untertanen für, welche, unter an-
dern, zum kolen und eisen-handel nüzlich zu ge-
brauchen sind; darnebst zum frucht- und getraide-
bau, als korn, heidlof, hafer etc angewendet
werden. Sie sind eine art güter, welche in 13,
14, 15 -- 18 jaren erst scharrigt, gehacket, oder
gehauen werden, nassau-cazenelnbogische poliz.
ordn. th. II, cap. 9, n. 1, s. 99, und wegen der
ungewißheit der nuzungen lassen sie keinen gewis-
sen heuerzinß zu; wenn sie aber fällig, und gehau-
en werden sollen, pfleget man sie zu verpachten,
z. e. um die dritte, oder virte garbe, und von je-
dem wagen kolen wird ein gewisses am gelte abzu-
geben bedungen, im falle das harte holz in natur
nicht abgegeben werden muß. Jn sachen der
bauermeisterischen erben, zu Neukirchen, im bur-
bachischen grunde, kläger an einem, wider den
Johann Philipp Hummel, und Gottfrid Lauz,
aus Walbach, beklagte am andern teile, war im
monate jun. 1763 wegen der zum adelichen Qua-
denhofe in der wallbacher gemarkung gelegenen,
und an die beklagten verpachteten hauberge die
frage: ob der pachter, dafern dise gehacket wür-
den, das harte holz in natur, oder dessen wert,
nebst der 4ten garbe am korne, und heideloff, dem
verpachter entrichten müsse? die kläger behaubte-
ten dises; die beklagte aber leugneten solches. Da-
her kam es auf die eideshand an, wodurch von

den
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und holzungen, auch dem forſtweſen.
Beck von der forſtlichen obrigkeit, 1748, 4t,
cap. VII, ſ. 139 fg., ſ. 142, cap. XV, ſ. 287
fgg., repertorium iuris priu. im Iten th., ſ. 371,
unter ausſtoͤcken.

§ 1785

Jm Naſſauiſchen, Burbacher grunde, Wit-von den hau-
bergen.

genſteiniſchen ꝛc kommen die ſogenannte hauberge,
und haine der untertanen fuͤr, welche, unter an-
dern, zum kolen und eiſen-handel nuͤzlich zu ge-
brauchen ſind; darnebſt zum frucht- und getraide-
bau, als korn, heidlof, hafer ꝛc angewendet
werden. Sie ſind eine art guͤter, welche in 13,
14, 15 — 18 jaren erſt ſcharrigt, gehacket, oder
gehauen werden, naſſau-cazenelnbogiſche poliz.
ordn. th. II, cap. 9, n. 1, ſ. 99, und wegen der
ungewißheit der nuzungen laſſen ſie keinen gewiſ-
ſen heuerzinß zu; wenn ſie aber faͤllig, und gehau-
en werden ſollen, pfleget man ſie zu verpachten,
z. e. um die dritte, oder virte garbe, und von je-
dem wagen kolen wird ein gewiſſes am gelte abzu-
geben bedungen, im falle das harte holz in natur
nicht abgegeben werden muß. Jn ſachen der
bauermeiſteriſchen erben, zu Neukirchen, im bur-
bachiſchen grunde, klaͤger an einem, wider den
Johann Philipp Hummel, und Gottfrid Lauz,
aus Walbach, beklagte am andern teile, war im
monate jun. 1763 wegen der zum adelichen Qua-
denhofe in der wallbacher gemarkung gelegenen,
und an die beklagten verpachteten hauberge die
frage: ob der pachter, dafern diſe gehacket wuͤr-
den, das harte holz in natur, oder deſſen wert,
nebſt der 4ten garbe am korne, und heideloff, dem
verpachter entrichten muͤſſe? die klaͤger behaubte-
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her kam es auf die eideshand an, wodurch von

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[771/0795] und holzungen, auch dem forſtweſen. Beck von der forſtlichen obrigkeit, 1748, 4t, cap. VII, ſ. 139 fg., ſ. 142, cap. XV, ſ. 287 fgg., repertorium iuris priu. im Iten th., ſ. 371, unter ausſtoͤcken. § 1785 Jm Naſſauiſchen, Burbacher grunde, Wit- genſteiniſchen ꝛc kommen die ſogenannte hauberge, und haine der untertanen fuͤr, welche, unter an- dern, zum kolen und eiſen-handel nuͤzlich zu ge- brauchen ſind; darnebſt zum frucht- und getraide- bau, als korn, heidlof, hafer ꝛc angewendet werden. Sie ſind eine art guͤter, welche in 13, 14, 15 — 18 jaren erſt ſcharrigt, gehacket, oder gehauen werden, naſſau-cazenelnbogiſche poliz. ordn. th. II, cap. 9, n. 1, ſ. 99, und wegen der ungewißheit der nuzungen laſſen ſie keinen gewiſ- ſen heuerzinß zu; wenn ſie aber faͤllig, und gehau- en werden ſollen, pfleget man ſie zu verpachten, z. e. um die dritte, oder virte garbe, und von je- dem wagen kolen wird ein gewiſſes am gelte abzu- geben bedungen, im falle das harte holz in natur nicht abgegeben werden muß. Jn ſachen der bauermeiſteriſchen erben, zu Neukirchen, im bur- bachiſchen grunde, klaͤger an einem, wider den Johann Philipp Hummel, und Gottfrid Lauz, aus Walbach, beklagte am andern teile, war im monate jun. 1763 wegen der zum adelichen Qua- denhofe in der wallbacher gemarkung gelegenen, und an die beklagten verpachteten hauberge die frage: ob der pachter, dafern diſe gehacket wuͤr- den, das harte holz in natur, oder deſſen wert, nebſt der 4ten garbe am korne, und heideloff, dem verpachter entrichten muͤſſe? die klaͤger behaubte- ten diſes; die beklagte aber leugneten ſolches. Da- her kam es auf die eideshand an, wodurch von den von den hau- bergen. C c c 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 771. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/795>, abgerufen am 29.03.2024.