Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
II b., LIX h. von der wilden fischerei.
§ 2360
vom erlasse bei
der fischerei.

Hir ist ein billigmässiger erlaß rechtens. Jm
Hannöverischen wird es, wie folget, gehalten: wo
es über die halbscheid ist, wird es halb vergütet;
wo es aber nicht über die hälfte ist, wird nichts ver-
gütet. Der von Uffenbach in reisen wegen des
fisches dorsch. Zu Neuwied hatte einer einen teich
gepachtet; er vergaß das aufhauen des eises. Die
fische verkamen. Er brachte aber zeugnisse bei:
daß solches nichts hindere; sondern das aufhauen
mehr schädlich sei.

§ 2365
vom anschlage
bei der verpach-
tung.

Der sächsische anschlag laufet hoch. Die or-
dentliche fischerei wird nicht angeschlagen bei dem
verpachten; wohl aber bei dem verkaufen. Die
hauswirtliche nohtdurft kan man nicht wohl in an-
schlag bringen, weil die unterhaltung der neze den
eintrag aufhebet. Bei dem verkaufe muß für die
gerechtigkeit, und den saz etwas angesezet werden;
in den flüssen gehet man nach den rechnungen diß-
falls zu werk. Jn sazteichen muß man auf den
grund, und boden, auch gute narung sehen; einige
werden alle 2, 3 jare gefischet, und wider besezet.
Man schläget sie gemeiniglich ackerweise an, den
acker zu 4, 6, 8 rthlr.

Sechzigstes haubtstück
von den mülen.

§ 2367

Die wassermülen wollen entweder auf öffentli-
chen flüssen, und strömen angeleget werden,
oder nicht. Jn disem falle soll dasselbe an einem
eigenen, oder einem gemeinen bache geschehen, und

zwar
II b., LIX h. von der wilden fiſcherei.
§ 2360
vom erlaſſe bei
der fiſcherei.

Hir iſt ein billigmaͤſſiger erlaß rechtens. Jm
Hannoͤveriſchen wird es, wie folget, gehalten: wo
es uͤber die halbſcheid iſt, wird es halb verguͤtet;
wo es aber nicht uͤber die haͤlfte iſt, wird nichts ver-
guͤtet. Der von Uffenbach in reiſen wegen des
fiſches dorſch. Zu Neuwied hatte einer einen teich
gepachtet; er vergaß das aufhauen des eiſes. Die
fiſche verkamen. Er brachte aber zeugniſſe bei:
daß ſolches nichts hindere; ſondern das aufhauen
mehr ſchaͤdlich ſei.

§ 2365
vom anſchlage
bei der verpach-
tung.

Der ſaͤchſiſche anſchlag laufet hoch. Die or-
dentliche fiſcherei wird nicht angeſchlagen bei dem
verpachten; wohl aber bei dem verkaufen. Die
hauswirtliche nohtdurft kan man nicht wohl in an-
ſchlag bringen, weil die unterhaltung der neze den
eintrag aufhebet. Bei dem verkaufe muß fuͤr die
gerechtigkeit, und den ſaz etwas angeſezet werden;
in den fluͤſſen gehet man nach den rechnungen diß-
falls zu werk. Jn ſazteichen muß man auf den
grund, und boden, auch gute narung ſehen; einige
werden alle 2, 3 jare gefiſchet, und wider beſezet.
Man ſchlaͤget ſie gemeiniglich ackerweiſe an, den
acker zu 4, 6, 8 rthlr.

Sechzigſtes haubtſtuͤck
von den muͤlen.

§ 2367

Die waſſermuͤlen wollen entweder auf oͤffentli-
chen fluͤſſen, und ſtroͤmen angeleget werden,
oder nicht. Jn diſem falle ſoll daſſelbe an einem
eigenen, oder einem gemeinen bache geſchehen, und

zwar
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0952" n="928"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II</hi> b., <hi rendition="#aq">LIX</hi> h. von der wilden fi&#x017F;cherei.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 2360</head><lb/>
          <note place="left">vom erla&#x017F;&#x017F;e bei<lb/>
der fi&#x017F;cherei.</note>
          <p>Hir i&#x017F;t ein billigma&#x0364;&#x017F;&#x017F;iger erlaß rechtens. Jm<lb/>
Hanno&#x0364;veri&#x017F;chen wird es, wie folget, gehalten: wo<lb/>
es u&#x0364;ber die halb&#x017F;cheid i&#x017F;t, wird es halb vergu&#x0364;tet;<lb/>
wo es aber nicht u&#x0364;ber die ha&#x0364;lfte i&#x017F;t, wird nichts ver-<lb/>
gu&#x0364;tet. Der <hi rendition="#fr">von Uffenbach</hi> in rei&#x017F;en wegen des<lb/>
fi&#x017F;ches dor&#x017F;ch. Zu Neuwied hatte einer einen teich<lb/>
gepachtet; er vergaß das aufhauen des ei&#x017F;es. Die<lb/>
fi&#x017F;che verkamen. Er brachte aber zeugni&#x017F;&#x017F;e bei:<lb/>
daß &#x017F;olches nichts hindere; &#x017F;ondern das aufhauen<lb/>
mehr &#x017F;cha&#x0364;dlich &#x017F;ei.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 2365</head><lb/>
          <note place="left">vom an&#x017F;chlage<lb/>
bei der verpach-<lb/>
tung.</note>
          <p>Der &#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;che an&#x017F;chlag laufet hoch. Die or-<lb/>
dentliche fi&#x017F;cherei wird nicht ange&#x017F;chlagen bei dem<lb/>
verpachten; wohl aber bei dem verkaufen. Die<lb/>
hauswirtliche nohtdurft kan man nicht wohl in an-<lb/>
&#x017F;chlag bringen, weil die unterhaltung der neze den<lb/>
eintrag aufhebet. Bei dem verkaufe muß fu&#x0364;r die<lb/>
gerechtigkeit, und den &#x017F;az etwas ange&#x017F;ezet werden;<lb/>
in den flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en gehet man nach den rechnungen diß-<lb/>
falls zu werk. Jn &#x017F;azteichen muß man auf den<lb/>
grund, und boden, auch gute narung &#x017F;ehen; einige<lb/>
werden alle 2, 3 jare gefi&#x017F;chet, und wider be&#x017F;ezet.<lb/>
Man &#x017F;chla&#x0364;get &#x017F;ie gemeiniglich ackerwei&#x017F;e an, den<lb/>
acker zu 4, 6, 8 rthlr.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Sechzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/><hi rendition="#g">von den mu&#x0364;len.</hi></hi><lb/>
§ 2367</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>ie wa&#x017F;&#x017F;ermu&#x0364;len wollen entweder auf o&#x0364;ffentli-<lb/>
chen flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, und &#x017F;tro&#x0364;men angeleget werden,<lb/>
oder nicht. Jn di&#x017F;em falle &#x017F;oll da&#x017F;&#x017F;elbe an einem<lb/>
eigenen, oder einem gemeinen bache ge&#x017F;chehen, und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zwar</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[928/0952] II b., LIX h. von der wilden fiſcherei. § 2360 Hir iſt ein billigmaͤſſiger erlaß rechtens. Jm Hannoͤveriſchen wird es, wie folget, gehalten: wo es uͤber die halbſcheid iſt, wird es halb verguͤtet; wo es aber nicht uͤber die haͤlfte iſt, wird nichts ver- guͤtet. Der von Uffenbach in reiſen wegen des fiſches dorſch. Zu Neuwied hatte einer einen teich gepachtet; er vergaß das aufhauen des eiſes. Die fiſche verkamen. Er brachte aber zeugniſſe bei: daß ſolches nichts hindere; ſondern das aufhauen mehr ſchaͤdlich ſei. § 2365 Der ſaͤchſiſche anſchlag laufet hoch. Die or- dentliche fiſcherei wird nicht angeſchlagen bei dem verpachten; wohl aber bei dem verkaufen. Die hauswirtliche nohtdurft kan man nicht wohl in an- ſchlag bringen, weil die unterhaltung der neze den eintrag aufhebet. Bei dem verkaufe muß fuͤr die gerechtigkeit, und den ſaz etwas angeſezet werden; in den fluͤſſen gehet man nach den rechnungen diß- falls zu werk. Jn ſazteichen muß man auf den grund, und boden, auch gute narung ſehen; einige werden alle 2, 3 jare gefiſchet, und wider beſezet. Man ſchlaͤget ſie gemeiniglich ackerweiſe an, den acker zu 4, 6, 8 rthlr. Sechzigſtes haubtſtuͤck von den muͤlen. § 2367 Die waſſermuͤlen wollen entweder auf oͤffentli- chen fluͤſſen, und ſtroͤmen angeleget werden, oder nicht. Jn diſem falle ſoll daſſelbe an einem eigenen, oder einem gemeinen bache geſchehen, und zwar

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/952
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 928. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/952>, abgerufen am 28.03.2024.