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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LXXX haubtstück,
Von der erbfolge der ehegatten.
§ 3037
wifern die ehe-
gatten einan-
der beerben?

Aus der gemeinschaft allein flüsset keine erbfol-
ge, (§ 729 und 3003), dafern die landesgesäze,
oder stadtrechte, oder gewonheiten, oder die erbfol-
ge-gedinge, Just Henn. Boehmer de success. con-
iugum ex pactis dotal.
Halle 1741, oder lezte wil-
len etc derselben die erbfolge nicht beilegen, und zu-
schreiben, Strubens rechtlicher bedenken 1ter th.
s. 115 fg. n. 46, Pestel de success. inter coniuges
ab intestato cap.
1 § 14, 21, 28, cap. 2 § 6; gleich-
wohl ist die statutarische portion in den teutschen
rechten gegründet; mithin auch nach disen zu beur-
teilen (§ 3067 des 2ten th.), Ayrers pr. de por-
tione coniug. statutaria poenis secundarum nuptia-
rum haud obnoxia,
Goett., 1756, Schoepff cons.
83, cons.
89, n. 59 fgg. cons. 91, cons. 106, cons.
107, vol. VIII consil. Tub.,
Heinr. Link de succes-
sione coniuium ab intestato,
Altd. 1686, cap. 4 s.
33 fgg. Gleichwie nun die gemeinschaft der güter
durch die gesäze bestimmet, und begründet; allso
ist auch aus eben den gesäzmässigen verordnungen
gemeiniglich dem überbleibenden ehegatten ein ge-
wisser anteil beigeleget worden, welcher im römi-
schen rechte keinesweges gegründet ist, Stryk im
vsu mod. p. ad tit. vnde vir et vxor § 9; mithin
darf die statutarische portion nach disem nicht erör-
tert werden, Boehmer T. III P. III cons. 503 n. 4
s. 62; mithin wird auch die authent. praeterea cod.
vnde vir et vxor
hirher übel angewendet, Schilter
exerc. 41 § 20. Für die statutarische portion ist
in Teutschlande die vermutung, und fast allgemein
eingefüret, Stryk im vsu mod. p. lib. 38 tit. 11
§ 8, und de success. ab intest. diss. 4 cap. 3, Gaill
lib. II obs. 78 n. 10, von Ludewig de success.

coniu-
II buch, LXXX haubtſtuͤck,
Von der erbfolge der ehegatten.
§ 3037
wifern die ehe-
gatten einan-
der beerben?

Aus der gemeinſchaft allein fluͤſſet keine erbfol-
ge, (§ 729 und 3003), dafern die landesgeſaͤze,
oder ſtadtrechte, oder gewonheiten, oder die erbfol-
ge-gedinge, Juſt Henn. Boehmer de ſucceſſ. con-
iugum ex pactis dotal.
Halle 1741, oder lezte wil-
len ꝛc derſelben die erbfolge nicht beilegen, und zu-
ſchreiben, Strubens rechtlicher bedenken 1ter th.
ſ. 115 fg. n. 46, Peſtel de ſucceſſ. inter coniuges
ab inteſtato cap.
1 § 14, 21, 28, cap. 2 § 6; gleich-
wohl iſt die ſtatutariſche portion in den teutſchen
rechten gegruͤndet; mithin auch nach diſen zu beur-
teilen (§ 3067 des 2ten th.), Ayrers pr. de por-
tione coniug. ſtatutaria poenis ſecundarum nuptia-
rum haud obnoxia,
Goett., 1756, Schoepff conſ.
83, conſ.
89, n. 59 fgg. conſ. 91, conſ. 106, conſ.
107, vol. VIII conſil. Tub.,
Heinr. Link de ſucceſ-
ſione coniuium ab inteſtato,
Altd. 1686, cap. 4 ſ.
33 fgg. Gleichwie nun die gemeinſchaft der guͤter
durch die geſaͤze beſtimmet, und begruͤndet; allſo
iſt auch aus eben den geſaͤzmaͤſſigen verordnungen
gemeiniglich dem uͤberbleibenden ehegatten ein ge-
wiſſer anteil beigeleget worden, welcher im roͤmi-
ſchen rechte keinesweges gegruͤndet iſt, Stryk im
vſu mod. π. ad tit. vnde vir et vxor § 9; mithin
darf die ſtatutariſche portion nach diſem nicht eroͤr-
tert werden, Boehmer T. III P. III conſ. 503 n. 4
ſ. 62; mithin wird auch die authent. praeterea cod.
vnde vir et vxor
hirher uͤbel angewendet, Schilter
exerc. 41 § 20. Fuͤr die ſtatutariſche portion iſt
in Teutſchlande die vermutung, und faſt allgemein
eingefuͤret, Stryk im vſu mod. π. lib. 38 tit. 11
§ 8, und de ſucceſſ. ab inteſt. diſſ. 4 cap. 3, Gaill
lib. II obſ. 78 n. 10, von Ludewig de ſucceſſ.

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[1066/1090] II buch, LXXX haubtſtuͤck, Von der erbfolge der ehegatten. § 3037 Aus der gemeinſchaft allein fluͤſſet keine erbfol- ge, (§ 729 und 3003), dafern die landesgeſaͤze, oder ſtadtrechte, oder gewonheiten, oder die erbfol- ge-gedinge, Juſt Henn. Boehmer de ſucceſſ. con- iugum ex pactis dotal. Halle 1741, oder lezte wil- len ꝛc derſelben die erbfolge nicht beilegen, und zu- ſchreiben, Strubens rechtlicher bedenken 1ter th. ſ. 115 fg. n. 46, Peſtel de ſucceſſ. inter coniuges ab inteſtato cap. 1 § 14, 21, 28, cap. 2 § 6; gleich- wohl iſt die ſtatutariſche portion in den teutſchen rechten gegruͤndet; mithin auch nach diſen zu beur- teilen (§ 3067 des 2ten th.), Ayrers pr. de por- tione coniug. ſtatutaria poenis ſecundarum nuptia- rum haud obnoxia, Goett., 1756, Schoepff conſ. 83, conſ. 89, n. 59 fgg. conſ. 91, conſ. 106, conſ. 107, vol. VIII conſil. Tub., Heinr. Link de ſucceſ- ſione coniuium ab inteſtato, Altd. 1686, cap. 4 ſ. 33 fgg. Gleichwie nun die gemeinſchaft der guͤter durch die geſaͤze beſtimmet, und begruͤndet; allſo iſt auch aus eben den geſaͤzmaͤſſigen verordnungen gemeiniglich dem uͤberbleibenden ehegatten ein ge- wiſſer anteil beigeleget worden, welcher im roͤmi- ſchen rechte keinesweges gegruͤndet iſt, Stryk im vſu mod. π. ad tit. vnde vir et vxor § 9; mithin darf die ſtatutariſche portion nach diſem nicht eroͤr- tert werden, Boehmer T. III P. III conſ. 503 n. 4 ſ. 62; mithin wird auch die authent. praeterea cod. vnde vir et vxor hirher uͤbel angewendet, Schilter exerc. 41 § 20. Fuͤr die ſtatutariſche portion iſt in Teutſchlande die vermutung, und faſt allgemein eingefuͤret, Stryk im vſu mod. π. lib. 38 tit. 11 § 8, und de ſucceſſ. ab inteſt. diſſ. 4 cap. 3, Gaill lib. II obſ. 78 n. 10, von Ludewig de ſucceſſ. coniu-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1066. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1090>, abgerufen am 19.04.2024.