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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II b. CXVII h. von der nachstener etc.
leugnet die frage. Der schlendrian ist wider das
abzugsgelt, und die nachsteuer, besage des Men-
kens
system. iuris ciuilis, lib. L, T. I, § 11, 12.
Wider die nachsteuer gebrauchet man aus dem rö-
mischen rechte den Leg. fin. cod. de edict. diu. Ha-
drian. toll.,
und wider das abzugsgelt den L. 21
de probationibus.
Man sehe übrigens den von
Ludolf
in obseruat. 326.

§ 3472
ob auch beisas-
sen, welche kei-
ne bürger sind,
solches geben
müssen?

Jn Frankfurt am Maine ist es allso (§ 3461
am ende des 2ten th.), von Ludolf im bande IV
s. 193. Die pachter der domainen, und bauergü-
ter sind in Schwedisch-Pommern vom abzugsgelte
frei, von Engelbrecht in spec. II obs. 55 s. 305 fg.

§ 3473
ob auch vom
farnisse solche
abgiften zu lei-
sten seynd?

Die sache ist bestritten, (§ 3477 des 2ten th.).
Verschidene behaubten die frage und der von Lu-
dolf
bejahet sie auch, in besagter obseru. 326 s. 195.

§ 3478
ob dise abgiften
ein regale sind?

Dises wird von verschidenen behaubtet; im-
massen sie zum iure collectandi gezälet würden.
Wer aber solche von unüberdenklichen jaren herge-
bracht hat, muß dabei geschüzet werden (§ 3464),
Joh. Gottlieb Fausts beweiß, daß das recht der
nachsteuer ein regale sey, Frft. 1756, 4t; hingegen
ist der Keinhart über den Christin. V, 1, anderer
meinung. Sonst hat man das sprüchwort bei di-
ser lehre:

Wenn einer zihet ein, soll man ihm helfen mit raht;
Wenn einer zihet aus, soll man ihm nemen was
er hat,

Ge. Steph. Wiesand juristisches handbuch der
teutschen rechte, s. 19, § 13, 1762, gr. 8v.

Drit-

II b. CXVII h. von der nachſtener ꝛc.
leugnet die frage. Der ſchlendrian iſt wider das
abzugsgelt, und die nachſteuer, beſage des Men-
kens
ſyſtem. iuris ciuilis, lib. L, T. I, § 11, 12.
Wider die nachſteuer gebrauchet man aus dem roͤ-
miſchen rechte den Leg. fin. cod. de edict. diu. Ha-
drian. toll.,
und wider das abzugsgelt den L. 21
de probationibus.
Man ſehe uͤbrigens den von
Ludolf
in obſeruat. 326.

§ 3472
ob auch beiſaſ-
ſen, welche kei-
ne buͤrger ſind,
ſolches geben
muͤſſen?

Jn Frankfurt am Maine iſt es allſo (§ 3461
am ende des 2ten th.), von Ludolf im bande IV
ſ. 193. Die pachter der domainen, und bauerguͤ-
ter ſind in Schwediſch-Pommern vom abzugsgelte
frei, von Engelbrecht in ſpec. II obſ. 55 ſ. 305 fg.

§ 3473
ob auch vom
farniſſe ſolche
abgiften zu lei-
ſten ſeynd?

Die ſache iſt beſtritten, (§ 3477 des 2ten th.).
Verſchidene behaubten die frage und der von Lu-
dolf
bejahet ſie auch, in beſagter obſeru. 326 ſ. 195.

§ 3478
ob diſe abgiften
ein regale ſind?

Diſes wird von verſchidenen behaubtet; im-
maſſen ſie zum iure collectandi gezaͤlet wuͤrden.
Wer aber ſolche von unuͤberdenklichen jaren herge-
bracht hat, muß dabei geſchuͤzet werden (§ 3464),
Joh. Gottlieb Fauſts beweiß, daß das recht der
nachſteuer ein regale ſey, Frft. 1756, 4t; hingegen
iſt der Keinhart uͤber den Chriſtin. V, 1, anderer
meinung. Sonſt hat man das ſpruͤchwort bei di-
ſer lehre:

Wenn einer zihet ein, ſoll man ihm helfen mit raht;
Wenn einer zihet aus, ſoll man ihm nemen was
er hat,

Ge. Steph. Wieſand juriſtiſches handbuch der
teutſchen rechte, ſ. 19, § 13, 1762, gr. 8v.

Drit-
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[1168/1192] II b. CXVII h. von der nachſtener ꝛc. leugnet die frage. Der ſchlendrian iſt wider das abzugsgelt, und die nachſteuer, beſage des Men- kens ſyſtem. iuris ciuilis, lib. L, T. I, § 11, 12. Wider die nachſteuer gebrauchet man aus dem roͤ- miſchen rechte den Leg. fin. cod. de edict. diu. Ha- drian. toll., und wider das abzugsgelt den L. 21 de probationibus. Man ſehe uͤbrigens den von Ludolf in obſeruat. 326. § 3472 Jn Frankfurt am Maine iſt es allſo (§ 3461 am ende des 2ten th.), von Ludolf im bande IV ſ. 193. Die pachter der domainen, und bauerguͤ- ter ſind in Schwediſch-Pommern vom abzugsgelte frei, von Engelbrecht in ſpec. II obſ. 55 ſ. 305 fg. § 3473 Die ſache iſt beſtritten, (§ 3477 des 2ten th.). Verſchidene behaubten die frage und der von Lu- dolf bejahet ſie auch, in beſagter obſeru. 326 ſ. 195. § 3478 Diſes wird von verſchidenen behaubtet; im- maſſen ſie zum iure collectandi gezaͤlet wuͤrden. Wer aber ſolche von unuͤberdenklichen jaren herge- bracht hat, muß dabei geſchuͤzet werden (§ 3464), Joh. Gottlieb Fauſts beweiß, daß das recht der nachſteuer ein regale ſey, Frft. 1756, 4t; hingegen iſt der Keinhart uͤber den Chriſtin. V, 1, anderer meinung. Sonſt hat man das ſpruͤchwort bei di- ſer lehre: Wenn einer zihet ein, ſoll man ihm helfen mit raht; Wenn einer zihet aus, ſoll man ihm nemen was er hat, Ge. Steph. Wieſand juriſtiſches handbuch der teutſchen rechte, ſ. 19, § 13, 1762, gr. 8v. Drit-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1192>, abgerufen am 28.03.2024.