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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, XV haubtstück,
schwäze nachteil zu gewarten, Joh. Mich. Dahm
de praeiudicio loquentis, Mainz 1747, bald verur-
sachet ein ungebürliches fingersehen verantwortung,
Peter Müller de conniuentia, Jena 1690, und
1743 cap. V s. 42 fgg., teils erfodern die gesäze,
und statuten, teils die ambtspflicht, teils des rich-
ters auflage, z. e. bei den zeugen etc das stillschwei-
gen, Haltaus sp. 1664 sp. 1665, Adr. Beier de
silentio et taciturnitate,
Jena 1667, Heinr. Coc-
ceji
de silentio, Heidelb. 1682; nächstdem wird
das stillschweigen entweder für ein verbrechen, und
schädlich geachtet, oder es ist unschädlich, Cheod.
Heinr. Beumer
de silentio noxio, Erf. 1693,
Henr. Peter Beumer de silentio innoxio, eb. 1693,
Christoph Lud. Crell de poena silentii et conscien-
tia delicti alieni
Witt. 1742, Heinr. Brockes de
silentio consensum inferente,
eb. 1734. Wenn
man allso durch sein stillschweigen sich einen nach-
teil zuzihen kan, muß man sich verantworten, oder
das aufgegebene befolgen, oder seinen widerwillen
dargegen zu erkennen geben, Ludovici de iure de-
clarationis,
Halle 1707 und 1746.

§ 3547
von den rechts-
verwarungen.

Die protestation ist eine ausdrückliche erklä-
rung, daß man das recht, welches verloren gehen
könnte, geltend erhalten wolle, oder, wodurch iemand
seine gerechtsame, und ansprüche wider alle eingrif-
fe, und die verjärung zu verwaren suchet, meine
anweisung für die beambten s. 484 fgg. § 557 --
762, von Neumann in institut. iur. princip. pri-
uat.
§ 349 s. 368, Gustav Sturz de protestat.
Altd. 1656 § 5 s. 1, Thomasius de protestat. fa-
cto contraria,
§ 2; oder sie ist eine veroffenbarung
unsers widerspruches, in absicht auf den schaden,
den wir aus dem stillschweigen befaren, Ge. Heinr.

Ayrer

II buch, XV haubtſtuͤck,
ſchwaͤze nachteil zu gewarten, Joh. Mich. Dahm
de praeiudicio loquentis, Mainz 1747, bald verur-
ſachet ein ungebuͤrliches fingerſehen verantwortung,
Peter Muͤller de conniuentia, Jena 1690, und
1743 cap. V ſ. 42 fgg., teils erfodern die geſaͤze,
und ſtatuten, teils die ambtspflicht, teils des rich-
ters auflage, z. e. bei den zeugen ꝛc das ſtillſchwei-
gen, Haltaus ſp. 1664 ſp. 1665, Adr. Beier de
ſilentio et taciturnitate,
Jena 1667, Heinr. Coc-
ceji
de ſilentio, Heidelb. 1682; naͤchſtdem wird
das ſtillſchweigen entweder fuͤr ein verbrechen, und
ſchaͤdlich geachtet, oder es iſt unſchaͤdlich, Cheod.
Heinr. Beumer
de ſilentio noxio, Erf. 1693,
Henr. Peter Beumer de ſilentio innoxio, eb. 1693,
Chriſtoph Lud. Crell de poena ſilentii et conſcien-
tia delicti alieni
Witt. 1742, Heinr. Brockes de
ſilentio conſenſum inferente,
eb. 1734. Wenn
man allſo durch ſein ſtillſchweigen ſich einen nach-
teil zuzihen kan, muß man ſich verantworten, oder
das aufgegebene befolgen, oder ſeinen widerwillen
dargegen zu erkennen geben, Ludovici de iure de-
clarationis,
Halle 1707 und 1746.

§ 3547
von den rechts-
verwarungen.

Die proteſtation iſt eine ausdruͤckliche erklaͤ-
rung, daß man das recht, welches verloren gehen
koͤnnte, geltend erhalten wolle, oder, wodurch iemand
ſeine gerechtſame, und anſpruͤche wider alle eingrif-
fe, und die verjaͤrung zu verwaren ſuchet, meine
anweiſung fuͤr die beambten ſ. 484 fgg. § 557 —
762, von Neumann in inſtitut. iur. princip. pri-
uat.
§ 349 ſ. 368, Guſtav Sturz de proteſtat.
Altd. 1656 § 5 ſ. 1, Thomaſius de proteſtat. fa-
cto contraria,
§ 2; oder ſie iſt eine veroffenbarung
unſers widerſpruches, in abſicht auf den ſchaden,
den wir aus dem ſtillſchweigen befaren, Ge. Heinr.

Ayrer
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[1200/1224] II buch, XV haubtſtuͤck, ſchwaͤze nachteil zu gewarten, Joh. Mich. Dahm de praeiudicio loquentis, Mainz 1747, bald verur- ſachet ein ungebuͤrliches fingerſehen verantwortung, Peter Muͤller de conniuentia, Jena 1690, und 1743 cap. V ſ. 42 fgg., teils erfodern die geſaͤze, und ſtatuten, teils die ambtspflicht, teils des rich- ters auflage, z. e. bei den zeugen ꝛc das ſtillſchwei- gen, Haltaus ſp. 1664 ſp. 1665, Adr. Beier de ſilentio et taciturnitate, Jena 1667, Heinr. Coc- ceji de ſilentio, Heidelb. 1682; naͤchſtdem wird das ſtillſchweigen entweder fuͤr ein verbrechen, und ſchaͤdlich geachtet, oder es iſt unſchaͤdlich, Cheod. Heinr. Beumer de ſilentio noxio, Erf. 1693, Henr. Peter Beumer de ſilentio innoxio, eb. 1693, Chriſtoph Lud. Crell de poena ſilentii et conſcien- tia delicti alieni Witt. 1742, Heinr. Brockes de ſilentio conſenſum inferente, eb. 1734. Wenn man allſo durch ſein ſtillſchweigen ſich einen nach- teil zuzihen kan, muß man ſich verantworten, oder das aufgegebene befolgen, oder ſeinen widerwillen dargegen zu erkennen geben, Ludovici de iure de- clarationis, Halle 1707 und 1746. § 3547 Die proteſtation iſt eine ausdruͤckliche erklaͤ- rung, daß man das recht, welches verloren gehen koͤnnte, geltend erhalten wolle, oder, wodurch iemand ſeine gerechtſame, und anſpruͤche wider alle eingrif- fe, und die verjaͤrung zu verwaren ſuchet, meine anweiſung fuͤr die beambten ſ. 484 fgg. § 557 — 762, von Neumann in inſtitut. iur. princip. pri- uat. § 349 ſ. 368, Guſtav Sturz de proteſtat. Altd. 1656 § 5 ſ. 1, Thomaſius de proteſtat. fa- cto contraria, § 2; oder ſie iſt eine veroffenbarung unſers widerſpruches, in abſicht auf den ſchaden, den wir aus dem ſtillſchweigen befaren, Ge. Heinr. Ayrer

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1224>, abgerufen am 29.03.2024.