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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XIII haubtstück, von den bettlern.
schehen ist, besage des Hofmannischen entwurfes
von polizei-anstalten § II, § IIII, 32, 33, § XXVIII,
§ LXXXI,
und § LXXXVIIII, und noch den 17ten
Febr. 1763 fol. ist ein scharfes edict wider alle
fremde und ausländische bettler, landstreicher,
vaganten etc zu Cassel erlassen worden, welchem
noch ein anderes d. d. Wabern den 21ten jun. 1765
fol. wegen des gassen-bettelns in Cassel und fort-
schaffung der fremden bettler gefolget ist. Den
starken bettlern wird ir herumstreichen zum ver-
brechen, sihe die Kur- und Ober-Rheinische ge-
meinsame poenal-sanction wider das schädliche
dibs-raub-und zigeuner-sodann herrenlose jauner-
wildschüzen-auch müssig-und liderliches bettel-
gesinde, 1748, 4t, 1763, Joh. Frid. Moeg-
ling
de circular. edictis contra personas palantes etc
Tüb. 1746, 4t. Das betteln wird unter dem
namen heischen, fechten, singen, pochen etc ver-
stecket. Das sprüchwort saget; den pochern gibt
man nichts. Christian Thomasius de vagabun-
do,
Leipz. 1679, und Halle 1739, 4t, § 110 fg.
Andr. Mylius de iuribus vagabund. Leipz. 1679.
Den armen müssen auch die aerzte umsonst dinen,
Gaill obs. cum lib. 1, obs. 43, num. 13. Man
saget im sprüchworte: wo nichts ist, da hat der
Kaiser sein recht verloren, Joh. Festing, Rost.
1686, 4t, und 1723, Hert in paroem. LXXXVIIII,
libr.
1, Pistorius in paroem. cent. 1, par. 68; von
den bettlern sind die exulanten zu unterscheiden,
Heinr. Link de iuribus exulum, 1727, 4t.

Die niderländische stände, und besonders dervon den gueus-
sen, oder des
Gueux,
in den
vereinigten
Niderlanden.

von Brederode, machten der Gubernantin der Ni-
derlande wegen der inquisition, und anderer neu-
erungen, welche man in Flandern wider ire pri-
vilegien einfüren wollte, 1566 eine fürstellung.

Ein

XIII haubtſtuͤck, von den bettlern.
ſchehen iſt, beſage des Hofmanniſchen entwurfes
von polizei-anſtalten § II, § IIII, 32, 33, § XXVIII,
§ LXXXI,
und § LXXXVIIII, und noch den 17ten
Febr. 1763 fol. iſt ein ſcharfes edict wider alle
fremde und auslaͤndiſche bettler, landſtreicher,
vaganten ꝛc zu Caſſel erlaſſen worden, welchem
noch ein anderes d. d. Wabern den 21ten jun. 1765
fol. wegen des gaſſen-bettelns in Caſſel und fort-
ſchaffung der fremden bettler gefolget iſt. Den
ſtarken bettlern wird ir herumſtreichen zum ver-
brechen, ſihe die Kur- und Ober-Rheiniſche ge-
meinſame poenal-ſanction wider das ſchaͤdliche
dibs-raub-und zigeuner-ſodann herrenloſe jauner-
wildſchuͤzen-auch muͤſſig-und liderliches bettel-
geſinde, 1748, 4t, 1763, Joh. Frid. Moeg-
ling
de circular. edictis contra perſonas palantes etc
Tuͤb. 1746, 4t. Das betteln wird unter dem
namen heiſchen, fechten, ſingen, pochen ꝛc ver-
ſtecket. Das ſpruͤchwort ſaget; den pochern gibt
man nichts. Chriſtian Thomaſius de vagabun-
do,
Leipz. 1679, und Halle 1739, 4t, § 110 fg.
Andr. Mylius de iuribus vagabund. Leipz. 1679.
Den armen muͤſſen auch die aerzte umſonſt dinen,
Gaill obſ. cum lib. 1, obſ. 43, num. 13. Man
ſaget im ſpruͤchworte: wo nichts iſt, da hat der
Kaiſer ſein recht verloren, Joh. Feſting, Roſt.
1686, 4t, und 1723, Hert in paroem. LXXXVIIII,
libr.
1, Piſtorius in paroem. cent. 1, par. 68; von
den bettlern ſind die exulanten zu unterſcheiden,
Heinr. Link de iuribus exulum, 1727, 4t.

Die niderlaͤndiſche ſtaͤnde, und beſonders dervon den gueuſ-
ſen, oder des
Gueux,
in den
vereinigten
Niderlanden.

von Brederode, machten der Gubernantin der Ni-
derlande wegen der inquiſition, und anderer neu-
erungen, welche man in Flandern wider ire pri-
vilegien einfuͤren wollte, 1566 eine fuͤrſtellung.

Ein
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[123/0147] XIII haubtſtuͤck, von den bettlern. ſchehen iſt, beſage des Hofmanniſchen entwurfes von polizei-anſtalten § II, § IIII, 32, 33, § XXVIII, § LXXXI, und § LXXXVIIII, und noch den 17ten Febr. 1763 fol. iſt ein ſcharfes edict wider alle fremde und auslaͤndiſche bettler, landſtreicher, vaganten ꝛc zu Caſſel erlaſſen worden, welchem noch ein anderes d. d. Wabern den 21ten jun. 1765 fol. wegen des gaſſen-bettelns in Caſſel und fort- ſchaffung der fremden bettler gefolget iſt. Den ſtarken bettlern wird ir herumſtreichen zum ver- brechen, ſihe die Kur- und Ober-Rheiniſche ge- meinſame poenal-ſanction wider das ſchaͤdliche dibs-raub-und zigeuner-ſodann herrenloſe jauner- wildſchuͤzen-auch muͤſſig-und liderliches bettel- geſinde, 1748, 4t, 1763, Joh. Frid. Moeg- ling de circular. edictis contra perſonas palantes etc Tuͤb. 1746, 4t. Das betteln wird unter dem namen heiſchen, fechten, ſingen, pochen ꝛc ver- ſtecket. Das ſpruͤchwort ſaget; den pochern gibt man nichts. Chriſtian Thomaſius de vagabun- do, Leipz. 1679, und Halle 1739, 4t, § 110 fg. Andr. Mylius de iuribus vagabund. Leipz. 1679. Den armen muͤſſen auch die aerzte umſonſt dinen, Gaill obſ. cum lib. 1, obſ. 43, num. 13. Man ſaget im ſpruͤchworte: wo nichts iſt, da hat der Kaiſer ſein recht verloren, Joh. Feſting, Roſt. 1686, 4t, und 1723, Hert in paroem. LXXXVIIII, libr. 1, Piſtorius in paroem. cent. 1, par. 68; von den bettlern ſind die exulanten zu unterſcheiden, Heinr. Link de iuribus exulum, 1727, 4t. Die niderlaͤndiſche ſtaͤnde, und beſonders der von Brederode, machten der Gubernantin der Ni- derlande wegen der inquiſition, und anderer neu- erungen, welche man in Flandern wider ire pri- vilegien einfuͤren wollte, 1566 eine fuͤrſtellung. Ein von den gueuſ- ſen, oder des Gueux, in den vereinigten Niderlanden.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/147>, abgerufen am 28.03.2024.