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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XXX haubtst. vom nidern,
bewarete die schäze in des kaisers capelle. Jn
Baiern war ein tresekämmerer, Haltaus sp. 1799
sp. 1800. Hirzu kommen in verschidenen landen,
z. e. Pommern, Mecklenburg, im Bremischen etc.
die so genannte landrähte, von Balthasar von
landrähten, von Schulenburg am a. o. s. 23.
Des westphälischen adels vorzüge werden im 8ten
bande der stats- und reise-geographie s. 212 fg.,
und von dem von Steinen in der vorrede zum
VIIten stücke der westphälischen geschichte bemerket;
vom bremischen adel handelt die Ayrerische abh.
de praediis nobilit. Brem. Gött. 1745, 4t. Man
tue hinzu: das von Moserische teutsche hofrecht
im 2ten th. s. 130 fgg. s. 649.

§ 152
von den adeli-
chen bänken.

Die von adel haben jeweilen in den obergerich-
ten einen besonderen siz, welcher die adeliche bank
heisset, und der gelehrten bank entgegen gestellet
wird; iedoch sind nicht in allen hohen gerichten der-
gleichen zu finden, z. e. am K. und R. Kammer-
richte in Gotha etc weiß man nichts von der adeli-
chen bank. Der hofrichter wird vom alten adel
genommen, auch in Sachsen die kanzler. Den
anlaß hirzu gab: da man die rechtshändel aus den
römischen, und päpst ichen rechten zu entscheiden
begunte; mithin man doctoren in die gerichte auf-
nam; welche dann die adelichen aus selbigen ver-
dringen wollten, sihe meine alten kleinen schriften
des IIten bandes, VIten stückes, XIte abhandelung
s. 344 fgg., Giessen 1744, 8v. Um solches zu ver-
hindern, wurde eine gewisse anzal edelleute, und
doctoren darin beizubehalten festgestellet, welche ge-
legenheit zu obiger einteilung gabe, Struben in
den nebenstunden, th. III abh. 14 s. 124 fg. Han-
nov. 1750, 8v, damit ein adelicher, nach dem

teut-

XXX haubtſt. vom nidern,
bewarete die ſchaͤze in des kaiſers capelle. Jn
Baiern war ein treſekaͤmmerer, Haltaus ſp. 1799
ſp. 1800. Hirzu kommen in verſchidenen landen,
z. e. Pommern, Mecklenburg, im Bremiſchen ꝛc.
die ſo genannte landraͤhte, von Balthaſar von
landraͤhten, von Schulenburg am a. o. ſ. 23.
Des weſtphaͤliſchen adels vorzuͤge werden im 8ten
bande der ſtats- und reiſe-geographie ſ. 212 fg.,
und von dem von Steinen in der vorrede zum
VIIten ſtuͤcke der weſtphaͤliſchen geſchichte bemerket;
vom bremiſchen adel handelt die Ayreriſche abh.
de praediis nobilit. Brem. Goͤtt. 1745, 4t. Man
tue hinzu: das von Moſeriſche teutſche hofrecht
im 2ten th. ſ. 130 fgg. ſ. 649.

§ 152
von den adeli-
chen baͤnken.

Die von adel haben jeweilen in den obergerich-
ten einen beſonderen ſiz, welcher die adeliche bank
heiſſet, und der gelehrten bank entgegen geſtellet
wird; iedoch ſind nicht in allen hohen gerichten der-
gleichen zu finden, z. e. am K. und R. Kammer-
richte in Gotha ꝛc weiß man nichts von der adeli-
chen bank. Der hofrichter wird vom alten adel
genommen, auch in Sachſen die kanzler. Den
anlaß hirzu gab: da man die rechtshaͤndel aus den
roͤmiſchen, und paͤpſt ichen rechten zu entſcheiden
begunte; mithin man doctoren in die gerichte auf-
nam; welche dann die adelichen aus ſelbigen ver-
dringen wollten, ſihe meine alten kleinen ſchriften
des IIten bandes, VIten ſtuͤckes, XIte abhandelung
ſ. 344 fgg., Gieſſen 1744, 8v. Um ſolches zu ver-
hindern, wurde eine gewiſſe anzal edelleute, und
doctoren darin beizubehalten feſtgeſtellet, welche ge-
legenheit zu obiger einteilung gabe, Struben in
den nebenſtunden, th. III abh. 14 ſ. 124 fg. Han-
nov. 1750, 8v, damit ein adelicher, nach dem

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[168/0192] XXX haubtſt. vom nidern, bewarete die ſchaͤze in des kaiſers capelle. Jn Baiern war ein treſekaͤmmerer, Haltaus ſp. 1799 ſp. 1800. Hirzu kommen in verſchidenen landen, z. e. Pommern, Mecklenburg, im Bremiſchen ꝛc. die ſo genannte landraͤhte, von Balthaſar von landraͤhten, von Schulenburg am a. o. ſ. 23. Des weſtphaͤliſchen adels vorzuͤge werden im 8ten bande der ſtats- und reiſe-geographie ſ. 212 fg., und von dem von Steinen in der vorrede zum VIIten ſtuͤcke der weſtphaͤliſchen geſchichte bemerket; vom bremiſchen adel handelt die Ayreriſche abh. de praediis nobilit. Brem. Goͤtt. 1745, 4t. Man tue hinzu: das von Moſeriſche teutſche hofrecht im 2ten th. ſ. 130 fgg. ſ. 649. § 152 Die von adel haben jeweilen in den obergerich- ten einen beſonderen ſiz, welcher die adeliche bank heiſſet, und der gelehrten bank entgegen geſtellet wird; iedoch ſind nicht in allen hohen gerichten der- gleichen zu finden, z. e. am K. und R. Kammer- richte in Gotha ꝛc weiß man nichts von der adeli- chen bank. Der hofrichter wird vom alten adel genommen, auch in Sachſen die kanzler. Den anlaß hirzu gab: da man die rechtshaͤndel aus den roͤmiſchen, und paͤpſt ichen rechten zu entſcheiden begunte; mithin man doctoren in die gerichte auf- nam; welche dann die adelichen aus ſelbigen ver- dringen wollten, ſihe meine alten kleinen ſchriften des IIten bandes, VIten ſtuͤckes, XIte abhandelung ſ. 344 fgg., Gieſſen 1744, 8v. Um ſolches zu ver- hindern, wurde eine gewiſſe anzal edelleute, und doctoren darin beizubehalten feſtgeſtellet, welche ge- legenheit zu obiger einteilung gabe, Struben in den nebenſtunden, th. III abh. 14 ſ. 124 fg. Han- nov. 1750, 8v, damit ein adelicher, nach dem teut-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/192>, abgerufen am 23.04.2024.