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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XLVIII haubtst. von den rechten
die erstattung des erweißlichen interesse, der schä-
den, kosten etc gewärtigen will, Marquard lib. I,
cap.
13, Simon cap. 6 §, 1, Zahn s. 825, n. 35,
Schwendendörfer cap. 4, § noch soll den reisen-
den auf offener heerstrasse, wenn sie das geleit ge-
löset haben, schaden zugefüget werden; widrigen-
falles hat disen der geleitende oberherr zu ersezen
(§ 2119 des 1ten th.), R. a. 1559, § 34, Myler
de princip. et stat. imp. P. II, cap. 59 n. 4, Gaill
lib. II, obs. 64, Pfeffinger vol. III, s. 193 fg. (d, e,),
noch darf das geleit one begründete ursache versa-
get werden; sonst können mandate darwider aus-
gebracht werden, Wenker s. 11, note (e), s. 12, (n).
Die Reichsmessen haben vom Kaiser, und Reiche
den schuz für die zu- und abreisenden; keinesweges
aber hatten solchen: die landfridebrecher, und todt-
schläger, noch geächtete, und in den bann getane;
nur Frankfurt hatte die gnade vom Kaiser Carln
IIII: daß ein geächteter auf der Frankfurter messe
sicher war.

§ 310
von der zalwo-
che, und den
zaltagen.

Zur bequemlichkeit der handelsleute hat man in
den städten, wo feierliche messen angeordnet sind,
die zalwoche eingefüret, worin so wohl die zalung
geleistet werden soll, als auch diselbe mit recht,
und nach der strenge gefordert werden kan, Orth
in den anmerk über die frankfurtische stadt-refor-
mation, im IIten th. tit. 24 § 1 s. 541, Wenker
s. 16 fg., § 13, Pfeffinger vol. III s. 196. Dise
ist aber nicht aller orten auf einerlei weise bestim-
met. Zu Frankfurt am Maine wird die andere
woche in der messe die zalwoche genennet, laut der
wechsel-ordn. 1739 § 14. Jn Frankfurt an der
Oder ist vermöge einer verordnung vom 14ten jan.
1723, der zaltag in der messe auf den mitwochen in

der

XLVIII haubtſt. von den rechten
die erſtattung des erweißlichen intereſſe, der ſchaͤ-
den, koſten ꝛc gewaͤrtigen will, Marquard lib. I,
cap.
13, Simon cap. 6 §, 1, Zahn ſ. 825, n. 35,
Schwendendoͤrfer cap. 4, § noch ſoll den reiſen-
den auf offener heerſtraſſe, wenn ſie das geleit ge-
loͤſet haben, ſchaden zugefuͤget werden; widrigen-
falles hat diſen der geleitende oberherr zu erſezen
(§ 2119 des 1ten th.), R. a. 1559, § 34, Myler
de princip. et ſtat. imp. P. II, cap. 59 n. 4, Gaill
lib. II, obſ. 64, Pfeffinger vol. III, ſ. 193 fg. (d, e,),
noch darf das geleit one begruͤndete urſache verſa-
get werden; ſonſt koͤnnen mandate darwider aus-
gebracht werden, Wenker ſ. 11, note (e), ſ. 12, (n).
Die Reichsmeſſen haben vom Kaiſer, und Reiche
den ſchuz fuͤr die zu- und abreiſenden; keinesweges
aber hatten ſolchen: die landfridebrecher, und todt-
ſchlaͤger, noch geaͤchtete, und in den bann getane;
nur Frankfurt hatte die gnade vom Kaiſer Carln
IIII: daß ein geaͤchteter auf der Frankfurter meſſe
ſicher war.

§ 310
von der zalwo-
che, und den
zaltagen.

Zur bequemlichkeit der handelsleute hat man in
den ſtaͤdten, wo feierliche meſſen angeordnet ſind,
die zalwoche eingefuͤret, worin ſo wohl die zalung
geleiſtet werden ſoll, als auch diſelbe mit recht,
und nach der ſtrenge gefordert werden kan, Orth
in den anmerk uͤber die frankfurtiſche ſtadt-refor-
mation, im IIten th. tit. 24 § 1 ſ. 541, Wenker
ſ. 16 fg., § 13, Pfeffinger vol. III ſ. 196. Diſe
iſt aber nicht aller orten auf einerlei weiſe beſtim-
met. Zu Frankfurt am Maine wird die andere
woche in der meſſe die zalwoche genennet, laut der
wechſel-ordn. 1739 § 14. Jn Frankfurt an der
Oder iſt vermoͤge einer verordnung vom 14ten jan.
1723, der zaltag in der meſſe auf den mitwochen in

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[274/0298] XLVIII haubtſt. von den rechten die erſtattung des erweißlichen intereſſe, der ſchaͤ- den, koſten ꝛc gewaͤrtigen will, Marquard lib. I, cap. 13, Simon cap. 6 §, 1, Zahn ſ. 825, n. 35, Schwendendoͤrfer cap. 4, § noch ſoll den reiſen- den auf offener heerſtraſſe, wenn ſie das geleit ge- loͤſet haben, ſchaden zugefuͤget werden; widrigen- falles hat diſen der geleitende oberherr zu erſezen (§ 2119 des 1ten th.), R. a. 1559, § 34, Myler de princip. et ſtat. imp. P. II, cap. 59 n. 4, Gaill lib. II, obſ. 64, Pfeffinger vol. III, ſ. 193 fg. (d, e,), noch darf das geleit one begruͤndete urſache verſa- get werden; ſonſt koͤnnen mandate darwider aus- gebracht werden, Wenker ſ. 11, note (e), ſ. 12, (n). Die Reichsmeſſen haben vom Kaiſer, und Reiche den ſchuz fuͤr die zu- und abreiſenden; keinesweges aber hatten ſolchen: die landfridebrecher, und todt- ſchlaͤger, noch geaͤchtete, und in den bann getane; nur Frankfurt hatte die gnade vom Kaiſer Carln IIII: daß ein geaͤchteter auf der Frankfurter meſſe ſicher war. § 310 Zur bequemlichkeit der handelsleute hat man in den ſtaͤdten, wo feierliche meſſen angeordnet ſind, die zalwoche eingefuͤret, worin ſo wohl die zalung geleiſtet werden ſoll, als auch diſelbe mit recht, und nach der ſtrenge gefordert werden kan, Orth in den anmerk uͤber die frankfurtiſche ſtadt-refor- mation, im IIten th. tit. 24 § 1 ſ. 541, Wenker ſ. 16 fg., § 13, Pfeffinger vol. III ſ. 196. Diſe iſt aber nicht aller orten auf einerlei weiſe beſtim- met. Zu Frankfurt am Maine wird die andere woche in der meſſe die zalwoche genennet, laut der wechſel-ordn. 1739 § 14. Jn Frankfurt an der Oder iſt vermoͤge einer verordnung vom 14ten jan. 1723, der zaltag in der meſſe auf den mitwochen in der

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/298>, abgerufen am 23.04.2024.