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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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LXII haubtstück,
weise verjäret hat, Strubens nebenstunden, im
Vten th. abh. 35 s. 211 fg., § 7. Solchemnach
hat der zehenthafte die vermutung wider sich, und
die vermutung wider die befreiung ist stärker, als
für diselbe, von Cramer in nebenstunden XIIten
th. s. 26 fgg., Boehmer T. III, P. I, cons. 61,
n. 12, cons. 62, n. 6, P. III, cons. 919 n. 2, cons.
921, n. 3. Von der freigarbe sihe des Schoepffs
cons. in des Stryks collect. consil. vol. XVI s. 43
fgg. n. 8 fgg., Ulm 1755, fol.

§ 481
vom tobacks-
und tartoffel-
zehenten.
Wovon und
wie oft gezehn-
tet wird?

Der Schenk, Schwalbach, auch Oynhausen,
haben den zehenten um die stadt Giessen. Dise
stadt begattet das beste land mit toback, und we-
gert sich den zehenten davon zu geben. Das
sprüchwort lautet: wo der pflug hingehet, da ge-
het auch der zehente hin, Pistorius in paroem.
cent. VIII, par.
77 fg. s. 777 fg., oder wie der Heß
spricht: was der acker träget, muß zehenten geben.
Allso verhält es sich auch mit den tartoffeln, oder
grund-birnen. Für Nassau, und Hohen-Solms
ist am K. und R. kammer-gerichte darin gespro-
chen worden. Wegen der futter-wicken etc ist in
sachen Ludewigs von Schrautenbach, zu Lindheim,
wider die gemeinde zu Heegheim, ambtes Mock-
stadt, im Büdingischen im monate aug. 1763 da-
hir für den gemeinen zehentherrn, den von Schrau-
tenbach erkannt worden; immassen der erwisene
gemeine, so wohl grosse, als kleine zehente, als eine
dingliche last auf dem grunde haftet, Freiherr von
Cramer
in wezl. nebenstunden th. XII, abh. 3, s.
26 fgg., Joh. Jac. Reinhart von der befugniß
des zehentherrens von einem acker auf den andern
auszuzehnten etc, Giessen 1743, 4t, s. 11 fg., § 6 fg.
Der zehentherr darf durch die veränderung der

früchte

LXII haubtſtuͤck,
weiſe verjaͤret hat, Strubens nebenſtunden, im
Vten th. abh. 35 ſ. 211 fg., § 7. Solchemnach
hat der zehenthafte die vermutung wider ſich, und
die vermutung wider die befreiung iſt ſtaͤrker, als
fuͤr diſelbe, von Cramer in nebenſtunden XIIten
th. ſ. 26 fgg., Boehmer T. III, P. I, conſ. 61,
n. 12, conſ. 62, n. 6, P. III, conſ. 919 n. 2, conſ.
921, n. 3. Von der freigarbe ſihe des Schoepffs
conſ. in des Stryks collect. conſil. vol. XVI ſ. 43
fgg. n. 8 fgg., Ulm 1755, fol.

§ 481
vom tobacks-
und tartoffel-
zehenten.
Wovon und
wie oft gezehn-
tet wird?

Der Schenk, Schwalbach, auch Oynhauſen,
haben den zehenten um die ſtadt Gieſſen. Diſe
ſtadt begattet das beſte land mit toback, und we-
gert ſich den zehenten davon zu geben. Das
ſpruͤchwort lautet: wo der pflug hingehet, da ge-
het auch der zehente hin, Piſtorius in paroem.
cent. VIII, par.
77 fg. ſ. 777 fg., oder wie der Heß
ſpricht: was der acker traͤget, muß zehenten geben.
Allſo verhaͤlt es ſich auch mit den tartoffeln, oder
grund-birnen. Fuͤr Naſſau, und Hohen-Solms
iſt am K. und R. kammer-gerichte darin geſpro-
chen worden. Wegen der futter-wicken ꝛc iſt in
ſachen Ludewigs von Schrautenbach, zu Lindheim,
wider die gemeinde zu Heegheim, ambtes Mock-
ſtadt, im Buͤdingiſchen im monate aug. 1763 da-
hir fuͤr den gemeinen zehentherrn, den von Schrau-
tenbach erkannt worden; immaſſen der erwiſene
gemeine, ſo wohl groſſe, als kleine zehente, als eine
dingliche laſt auf dem grunde haftet, Freiherr von
Cramer
in wezl. nebenſtunden th. XII, abh. 3, ſ.
26 fgg., Joh. Jac. Reinhart von der befugniß
des zehentherrens von einem acker auf den andern
auszuzehnten ꝛc, Gieſſen 1743, 4t, ſ. 11 fg., § 6 fg.
Der zehentherr darf durch die veraͤnderung der

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[388/0412] LXII haubtſtuͤck, weiſe verjaͤret hat, Strubens nebenſtunden, im Vten th. abh. 35 ſ. 211 fg., § 7. Solchemnach hat der zehenthafte die vermutung wider ſich, und die vermutung wider die befreiung iſt ſtaͤrker, als fuͤr diſelbe, von Cramer in nebenſtunden XIIten th. ſ. 26 fgg., Boehmer T. III, P. I, conſ. 61, n. 12, conſ. 62, n. 6, P. III, conſ. 919 n. 2, conſ. 921, n. 3. Von der freigarbe ſihe des Schoepffs conſ. in des Stryks collect. conſil. vol. XVI ſ. 43 fgg. n. 8 fgg., Ulm 1755, fol. § 481 Der Schenk, Schwalbach, auch Oynhauſen, haben den zehenten um die ſtadt Gieſſen. Diſe ſtadt begattet das beſte land mit toback, und we- gert ſich den zehenten davon zu geben. Das ſpruͤchwort lautet: wo der pflug hingehet, da ge- het auch der zehente hin, Piſtorius in paroem. cent. VIII, par. 77 fg. ſ. 777 fg., oder wie der Heß ſpricht: was der acker traͤget, muß zehenten geben. Allſo verhaͤlt es ſich auch mit den tartoffeln, oder grund-birnen. Fuͤr Naſſau, und Hohen-Solms iſt am K. und R. kammer-gerichte darin geſpro- chen worden. Wegen der futter-wicken ꝛc iſt in ſachen Ludewigs von Schrautenbach, zu Lindheim, wider die gemeinde zu Heegheim, ambtes Mock- ſtadt, im Buͤdingiſchen im monate aug. 1763 da- hir fuͤr den gemeinen zehentherrn, den von Schrau- tenbach erkannt worden; immaſſen der erwiſene gemeine, ſo wohl groſſe, als kleine zehente, als eine dingliche laſt auf dem grunde haftet, Freiherr von Cramer in wezl. nebenſtunden th. XII, abh. 3, ſ. 26 fgg., Joh. Jac. Reinhart von der befugniß des zehentherrens von einem acker auf den andern auszuzehnten ꝛc, Gieſſen 1743, 4t, ſ. 11 fg., § 6 fg. Der zehentherr darf durch die veraͤnderung der fruͤchte

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/412>, abgerufen am 23.04.2024.