Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

CV h. von eheverlöbnissen,
fen möchte. Daher konnte er an pacta dotalia
mixta nicht gedenken, noch davon sich etwas träu-
men lassen (§ 789 des 1ten th.); sondern er wußte
nur die schlechten eheliche, welche als teutsche gedin-
ge verbindlich wären, und one rechtmäßige ursa-
chen ire kraft nicht verliren könnten, von Ludolf
P. III, obs. 274 s. 186, von Pufendorf obs. 209,
P. I.
Jmmittels ist es eine fürsorge, wenn bei den
ehegedingen keine 5 zeugen, noch weniger 7 genom-
men werden; sondern es ist genug, wenn der bräu-
tigam 2, und die braut 2 auf irer seite haben, Aug.
von Balthasar
de praerogatiua iuris Germ. prae
Rom. in materia pactorum dotal.
Greifsw. 1739,
Andr. Riesch non dari pacta dotal. per testamentum
vnius coniugis inuito altero reuocabilia,
Altd. 1745;
anbenebst sich nach der fürschrift der landesgesäze,
und statuten richten, auch sie darnach stiften. Die
rechte der wonung kommen hirbei befonders in be-
trachtung, Heineces vermischete anmerkungen, und
rechtliche gutachten, num. XIIII s. 281 fgg.

§ 782
von dem inhat-
te des ehebri-
fes, u. der für-
sicht bei dessen
stiftung.

Der ehebrif kan mancherlei puncte enthalten
(§ 703). Jmmittels waret der Teutsche hirbei 2
haubtpunete fürnämlich gemeiniglich: 1) das ein-
bringen beider teile, 2) die erbfolge. Zufällig ist
das geding wegen der religion der kinder, worin sie
erzogen werden sollen; im falle die verlobete un-
terschidener religion sind, Frid. Ulr. Pestel num pa-
cta dotalia, quibus cautum, vt masculi patris, femi-
nae matris religione imbuantur, sint seruanda?
Rin-
teln 1752, Frid. Bened. Carpzov de eo, quod iu-
ftum est circa nuptias personar. diuersae religionis,

Witt. 1735. Hirbei ist die fürsicht zu gebrauchen:
daß der vater, und die mutter nicht als zeugen, son-
dern als mitpaciscenten im eheliche sich unterschrei-

ben.

CV h. von eheverloͤbniſſen,
fen moͤchte. Daher konnte er an pacta dotalia
mixta nicht gedenken, noch davon ſich etwas traͤu-
men laſſen (§ 789 des 1ten th.); ſondern er wußte
nur die ſchlechten eheliche, welche als teutſche gedin-
ge verbindlich waͤren, und one rechtmaͤßige urſa-
chen ire kraft nicht verliren koͤnnten, von Ludolf
P. III, obſ. 274 ſ. 186, von Pufendorf obſ. 209,
P. I.
Jmmittels iſt es eine fuͤrſorge, wenn bei den
ehegedingen keine 5 zeugen, noch weniger 7 genom-
men werden; ſondern es iſt genug, wenn der braͤu-
tigam 2, und die braut 2 auf irer ſeite haben, Aug.
von Balthaſar
de praerogatiua iuris Germ. prae
Rom. in materia pactorum dotal.
Greifsw. 1739,
Andr. Rieſch non dari pacta dotal. per teſtamentum
vnius coniugis inuito altero reuocabilia,
Altd. 1745;
anbenebſt ſich nach der fuͤrſchrift der landesgeſaͤze,
und ſtatuten richten, auch ſie darnach ſtiften. Die
rechte der wonung kommen hirbei befonders in be-
trachtung, Heineces vermiſchete anmerkungen, und
rechtliche gutachten, num. XIIII ſ. 281 fgg.

§ 782
von dem inhat-
te des ehebri-
fes, u. der fuͤr-
ſicht bei deſſen
ſtiftung.

Der ehebrif kan mancherlei puncte enthalten
(§ 703). Jmmittels waret der Teutſche hirbei 2
haubtpunete fuͤrnaͤmlich gemeiniglich: 1) das ein-
bringen beider teile, 2) die erbfolge. Zufaͤllig iſt
das geding wegen der religion der kinder, worin ſie
erzogen werden ſollen; im falle die verlobete un-
terſchidener religion ſind, Frid. Ulr. Peſtel num pa-
cta dotalia, quibus cautum, vt maſculi patris, femi-
nae matris religione imbuantur, ſint ſeruanda?
Rin-
teln 1752, Frid. Bened. Carpzov de eo, quod iu-
ftum eſt circa nuptias perſonar. diuerſae religionis,

Witt. 1735. Hirbei iſt die fuͤrſicht zu gebrauchen:
daß der vater, und die mutter nicht als zeugen, ſon-
dern als mitpaciſcenten im eheliche ſich unterſchrei-

ben.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0494" n="470"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">CV</hi> h. von eheverlo&#x0364;bni&#x017F;&#x017F;en,</hi></fw><lb/>
fen mo&#x0364;chte. Daher konnte er an pacta dotalia<lb/>
mixta nicht gedenken, noch davon &#x017F;ich etwas tra&#x0364;u-<lb/>
men la&#x017F;&#x017F;en (§ 789 des 1ten th.); &#x017F;ondern er wußte<lb/>
nur die &#x017F;chlechten eheliche, welche als teut&#x017F;che gedin-<lb/>
ge verbindlich wa&#x0364;ren, und one rechtma&#x0364;ßige ur&#x017F;a-<lb/>
chen ire kraft nicht verliren ko&#x0364;nnten, <hi rendition="#fr">von Ludolf</hi><lb/><hi rendition="#aq">P. III, ob&#x017F;.</hi> 274 &#x017F;. 186, <hi rendition="#fr">von Pufendorf</hi> <hi rendition="#aq">ob&#x017F;. 209,<lb/>
P. I.</hi> Jmmittels i&#x017F;t es eine fu&#x0364;r&#x017F;orge, wenn bei den<lb/>
ehegedingen keine 5 zeugen, noch weniger 7 genom-<lb/>
men werden; &#x017F;ondern es i&#x017F;t genug, wenn der bra&#x0364;u-<lb/>
tigam 2, und die braut 2 auf irer &#x017F;eite haben, <hi rendition="#fr">Aug.<lb/>
von Baltha&#x017F;ar</hi> <hi rendition="#aq">de praerogatiua iuris Germ. prae<lb/>
Rom. in materia pactorum dotal.</hi> Greifsw. 1739,<lb/><hi rendition="#fr">Andr. Rie&#x017F;ch</hi> <hi rendition="#aq">non dari pacta dotal. per te&#x017F;tamentum<lb/>
vnius coniugis inuito altero reuocabilia,</hi> Altd. 1745;<lb/>
anbeneb&#x017F;t &#x017F;ich nach der fu&#x0364;r&#x017F;chrift der landesge&#x017F;a&#x0364;ze,<lb/>
und &#x017F;tatuten richten, auch &#x017F;ie darnach &#x017F;tiften. Die<lb/>
rechte der wonung kommen hirbei befonders in be-<lb/>
trachtung, <hi rendition="#fr">Heineces</hi> vermi&#x017F;chete anmerkungen, und<lb/>
rechtliche gutachten, num. <hi rendition="#aq">XIIII</hi> &#x017F;. 281 fgg.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 782</head><lb/>
          <note place="left">von dem inhat-<lb/>
te des ehebri-<lb/>
fes, u. der fu&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;icht bei de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;tiftung.</note>
          <p>Der ehebrif kan mancherlei puncte enthalten<lb/>
(§ 703). Jmmittels waret der Teut&#x017F;che hirbei 2<lb/>
haubtpunete fu&#x0364;rna&#x0364;mlich gemeiniglich: 1) das ein-<lb/>
bringen beider teile, 2) die erbfolge. Zufa&#x0364;llig i&#x017F;t<lb/>
das geding wegen der religion der kinder, worin &#x017F;ie<lb/>
erzogen werden &#x017F;ollen; im falle die verlobete un-<lb/>
ter&#x017F;chidener religion &#x017F;ind, <hi rendition="#fr">Frid. Ulr. Pe&#x017F;tel</hi> <hi rendition="#aq">num pa-<lb/>
cta dotalia, quibus cautum, vt ma&#x017F;culi patris, femi-<lb/>
nae matris religione imbuantur, &#x017F;int &#x017F;eruanda?</hi> Rin-<lb/>
teln 1752, <hi rendition="#fr">Frid. Bened. Carpzov</hi> <hi rendition="#aq">de eo, quod iu-<lb/>
ftum e&#x017F;t circa nuptias per&#x017F;onar. diuer&#x017F;ae religionis,</hi><lb/>
Witt. 1735. Hirbei i&#x017F;t die fu&#x0364;r&#x017F;icht zu gebrauchen:<lb/>
daß der vater, und die mutter nicht als zeugen, &#x017F;on-<lb/>
dern als mitpaci&#x017F;centen im eheliche &#x017F;ich unter&#x017F;chrei-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ben.</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[470/0494] CV h. von eheverloͤbniſſen, fen moͤchte. Daher konnte er an pacta dotalia mixta nicht gedenken, noch davon ſich etwas traͤu- men laſſen (§ 789 des 1ten th.); ſondern er wußte nur die ſchlechten eheliche, welche als teutſche gedin- ge verbindlich waͤren, und one rechtmaͤßige urſa- chen ire kraft nicht verliren koͤnnten, von Ludolf P. III, obſ. 274 ſ. 186, von Pufendorf obſ. 209, P. I. Jmmittels iſt es eine fuͤrſorge, wenn bei den ehegedingen keine 5 zeugen, noch weniger 7 genom- men werden; ſondern es iſt genug, wenn der braͤu- tigam 2, und die braut 2 auf irer ſeite haben, Aug. von Balthaſar de praerogatiua iuris Germ. prae Rom. in materia pactorum dotal. Greifsw. 1739, Andr. Rieſch non dari pacta dotal. per teſtamentum vnius coniugis inuito altero reuocabilia, Altd. 1745; anbenebſt ſich nach der fuͤrſchrift der landesgeſaͤze, und ſtatuten richten, auch ſie darnach ſtiften. Die rechte der wonung kommen hirbei befonders in be- trachtung, Heineces vermiſchete anmerkungen, und rechtliche gutachten, num. XIIII ſ. 281 fgg. § 782 Der ehebrif kan mancherlei puncte enthalten (§ 703). Jmmittels waret der Teutſche hirbei 2 haubtpunete fuͤrnaͤmlich gemeiniglich: 1) das ein- bringen beider teile, 2) die erbfolge. Zufaͤllig iſt das geding wegen der religion der kinder, worin ſie erzogen werden ſollen; im falle die verlobete un- terſchidener religion ſind, Frid. Ulr. Peſtel num pa- cta dotalia, quibus cautum, vt maſculi patris, femi- nae matris religione imbuantur, ſint ſeruanda? Rin- teln 1752, Frid. Bened. Carpzov de eo, quod iu- ftum eſt circa nuptias perſonar. diuerſae religionis, Witt. 1735. Hirbei iſt die fuͤrſicht zu gebrauchen: daß der vater, und die mutter nicht als zeugen, ſon- dern als mitpaciſcenten im eheliche ſich unterſchrei- ben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/494
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/494>, abgerufen am 16.04.2024.