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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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CXXII h. von den vormunden,
aber die vormundschaft nicht umsonst fürete, Boeh-
mer
T. I, P. I, cons. 1, n. 67 fg., s. 11 fg., und,
nach der regel, bekommen die vormunden in
Teutschlande etwas für ire bemühung; es mag
nun namen haben, wie es will; dafern nur das
kind etwas hat. Solchemnach wurde derjenige,
nach der regel, vormund, welcher des unmündi-
gen nächster erbe werden konnte. Hiraus erbricht
sich allso: daß die agnatica tutela bei den Teut-
schen die erste, vorzüglichste, und gewönliche vor-
mundschaft gewesen sei; von der testamentarischen
wußten sie nichts; daher halten auch erlauchte per-
sonen die agnaticam noch für die vorzüglichste, be-
sonders der landesverwesung halber, von Cocceji
de tutelis illustrium, Frf. an der O. 1693, Stru-
ve
in iurispr. her. th. V, s. 587 fgg., s. 613, s.
650 fgg., th. VI, s. 7, s. 15 fgg., s. 71, Lüder
Menken
de praerogatiua agnat. prae cognatis in
suscipienda tutela curaue quoad allodium et feudum,

Leipz. 1697, und in disp. s. 511 fgg., Schoepff
im cons. 45, n. 83, vol. VIIII, cons. Tub., von
Neumann
de patria potestate et tutela principum,
Frf. 1751, 4t, lib. II, tit. V, s. 265 fgg. Bei
den adelichen war die agnatica ebenfalls mit dem
nüßbrauche verknüpfet; mithin brauchete dabei
keine rechnung abgeleget zu werden, Christoph
Lud. Crell
de tutore aneclogisto et quando ratio-
nes tutelae reposci nequeant,
Witt. 1741, 4t,
§ 2, s. 7 fg., von Braun de vsufr. par. P. II, cap.
3, § 1, von Gaertner im comm. ad L. Sax. s. 75,
von Ludewig in diff. iur. Rom. et Germ. in fru-
ctuum attribut. tut. fruct. diff. I, (cc),
s. 6, (dd),
s. 9 fgg., Struve in iurispr. her. th. V, cap. VI,
§ 7, s. 597, th. VI, s. 136. Der Mascov leug-
net zwar die tutelam fructuariam; sihe auch die
unter dem Buderischen vorsize von Carl Fridr.

Wal-

CXXII h. von den vormunden,
aber die vormundſchaft nicht umſonſt fuͤrete, Boeh-
mer
T. I, P. I, conſ. 1, n. 67 fg., ſ. 11 fg., und,
nach der regel, bekommen die vormunden in
Teutſchlande etwas fuͤr ire bemuͤhung; es mag
nun namen haben, wie es will; dafern nur das
kind etwas hat. Solchemnach wurde derjenige,
nach der regel, vormund, welcher des unmuͤndi-
gen naͤchſter erbe werden konnte. Hiraus erbricht
ſich allſo: daß die agnatica tutela bei den Teut-
ſchen die erſte, vorzuͤglichſte, und gewoͤnliche vor-
mundſchaft geweſen ſei; von der teſtamentariſchen
wußten ſie nichts; daher halten auch erlauchte per-
ſonen die agnaticam noch fuͤr die vorzuͤglichſte, be-
ſonders der landesverweſung halber, von Cocceji
de tutelis illuſtrium, Frf. an der O. 1693, Stru-
ve
in iurispr. her. th. V, ſ. 587 fgg., ſ. 613, ſ.
650 fgg., th. VI, ſ. 7, ſ. 15 fgg., ſ. 71, Luͤder
Menken
de praerogatiua agnat. prae cognatis in
ſuſcipienda tutela curaue quoad allodium et feudum,

Leipz. 1697, und in diſp. ſ. 511 fgg., Schoepff
im conſ. 45, n. 83, vol. VIIII, conſ. Tub., von
Neumann
de patria poteſtate et tutela principum,
Frf. 1751, 4t, lib. II, tit. V, ſ. 265 fgg. Bei
den adelichen war die agnatica ebenfalls mit dem
nuͤßbrauche verknuͤpfet; mithin brauchete dabei
keine rechnung abgeleget zu werden, Chriſtoph
Lud. Crell
de tutore aneclogiſto et quando ratio-
nes tutelae repoſci nequeant,
Witt. 1741, 4t,
§ 2, ſ. 7 fg., von Braun de vſufr. par. P. II, cap.
3, § 1, von Gaertner im comm. ad L. Sax. ſ. 75,
von Ludewig in diff. iur. Rom. et Germ. in fru-
ctuum attribut. tut. fruct. diff. I, (cc),
ſ. 6, (dd),
ſ. 9 fgg., Struve in iurispr. her. th. V, cap. VI,
§ 7, ſ. 597, th. VI, ſ. 136. Der Maſcov leug-
net zwar die tutelam fructuariam; ſihe auch die
unter dem Buderiſchen vorſize von Carl Fridr.

Wal-
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[546/0570] CXXII h. von den vormunden, aber die vormundſchaft nicht umſonſt fuͤrete, Boeh- mer T. I, P. I, conſ. 1, n. 67 fg., ſ. 11 fg., und, nach der regel, bekommen die vormunden in Teutſchlande etwas fuͤr ire bemuͤhung; es mag nun namen haben, wie es will; dafern nur das kind etwas hat. Solchemnach wurde derjenige, nach der regel, vormund, welcher des unmuͤndi- gen naͤchſter erbe werden konnte. Hiraus erbricht ſich allſo: daß die agnatica tutela bei den Teut- ſchen die erſte, vorzuͤglichſte, und gewoͤnliche vor- mundſchaft geweſen ſei; von der teſtamentariſchen wußten ſie nichts; daher halten auch erlauchte per- ſonen die agnaticam noch fuͤr die vorzuͤglichſte, be- ſonders der landesverweſung halber, von Cocceji de tutelis illuſtrium, Frf. an der O. 1693, Stru- ve in iurispr. her. th. V, ſ. 587 fgg., ſ. 613, ſ. 650 fgg., th. VI, ſ. 7, ſ. 15 fgg., ſ. 71, Luͤder Menken de praerogatiua agnat. prae cognatis in ſuſcipienda tutela curaue quoad allodium et feudum, Leipz. 1697, und in diſp. ſ. 511 fgg., Schoepff im conſ. 45, n. 83, vol. VIIII, conſ. Tub., von Neumann de patria poteſtate et tutela principum, Frf. 1751, 4t, lib. II, tit. V, ſ. 265 fgg. Bei den adelichen war die agnatica ebenfalls mit dem nuͤßbrauche verknuͤpfet; mithin brauchete dabei keine rechnung abgeleget zu werden, Chriſtoph Lud. Crell de tutore aneclogiſto et quando ratio- nes tutelae repoſci nequeant, Witt. 1741, 4t, § 2, ſ. 7 fg., von Braun de vſufr. par. P. II, cap. 3, § 1, von Gaertner im comm. ad L. Sax. ſ. 75, von Ludewig in diff. iur. Rom. et Germ. in fru- ctuum attribut. tut. fruct. diff. I, (cc), ſ. 6, (dd), ſ. 9 fgg., Struve in iurispr. her. th. V, cap. VI, § 7, ſ. 597, th. VI, ſ. 136. Der Maſcov leug- net zwar die tutelam fructuariam; ſihe auch die unter dem Buderiſchen vorſize von Carl Fridr. Wal-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/570>, abgerufen am 29.03.2024.